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Nationalmannschaft und 2. Liga - Passt das?

ranSicht zu Jonas Hectors Verbleib in Köln: Ein Vorbild wie Gigi Buffon

  • Aktualisiert: 23.04.2018
  • 21:29 Uhr
  • ran.de / Tobias Gonscherowski
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© Imago
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Nationalspieler Jonas Hector bleibt dem 1. FC Köln auch nach dem sich anbahnenden Bundesliga-Abstieg erhalten. Der 27-Jährige verlängert seinen Vertrag und ist sich nicht zu schade, im nächsten Jahr mitzuhelfen, den entstanden Schaden sofort zu reparieren. Ist das die richtige Entscheidung? Die ranSicht von ran-Redakteur Tobias Gonscherowski.

Der 1. FC Köln wirbt gerne mit dem Slogan, "spürbar anders" zu sein. Kaum ein Profi verkörpert und lebt diesen Slogan so sehr wie Jonas Hector, der seit acht Jahren für den FC spielt und sich von der Regionalliga bis in die Nationalmannschaft hochgearbeitet hat.

Hector ist ein anderer Profi. Er liebt den Fußball, hasst aber das Drumherum. Interviews gibt er nur widerwillig und auch meistens nur, wenn er muss und er von TV-Sendern angefragt wird. Selbst als Mannschaftskapitän des 1. FC Köln verweigert er sich konsequent nach den Spielen der schreibenden Presse. Zu den Fanlieblingen gehört er auch nicht.

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Jonas Hector verlängert
News

Überraschung! Jonas Hector verlängert beim 1. FC Köln

Jonas Hector hat seinen Vertrag beim 1. FC Köln bis 2023 verlängert und und wird somit keinen Gebrauch seiner Ausstiegsklausel machen.

  • 23.04.2018
  • 14:56 Uhr

Er spricht nicht gerne über sich selbst, er mag keinen Starkult und offensichtlich ist er auch nicht am ganz großen Geld interessiert. Stattdessen studiert er lieber. Hector ist bodenständig und weiß, was er dem 1. FC Köln zu verdanken hat. Das zahlt er nun doppelt und dreifach zurück. Das ist großartig. Als Fußballnostalgiker kann man das gar nicht hoch genug einschätzen.

Sein Handeln kann Jonas Hector zur Legende in Köln machen. Er folgt dem Beispiel eines Lukas Podolski, der nach einem der vielen Kölner Abstiege im Jahr 2004 auch dem Verein treu blieb. Auch Weltstars wie Andreas Brehme (1998 nach dem Abstieg des FCK) oder Gianluigi Buffon (nach dem Zwangsabstieg von Juventus Turin) gehören zu diesen wenigen leuchtenden Vorbildern.

Doch es gibt auch andere, kritische Stimmen. Geht Hector mit seinem Verbleib in Köln den bequemen Weg? Scheut er das Risiko des Scheiterns bei einem großen Club? Setzt er seine Karriere in der Nationalmannschaft aufs Spiel?

Letzteres wohl kaum. Denn mit ziemlicher Sicherheit hat Jonas Hector seine Entscheidung mit dem Bundestrainer besprochen. Und es ist ja kein Geheimnis, dass Joachim Löw fast schon bedingungslos an Jonas Hector festhält.

Im November 2014 debütierte Hector mit der Erfahrung von gerade einmal elf Bundesliga-Spielen in der Nationalmannschaft. Seitdem ist er eine feste Größe, er spielte bei der EM, beim Confed Cup und auch sofort wieder nach seiner langen Verletzung in diesem Frühjahr.

Und der Bundestrainer hat auch in der Vergangenheit Spieler weiter nominiert, wenn sie mal vorübergehend zweitklassig spielten, wie die Beispiele von Lukas Podolski oder Patrick Helmes zeigen.

Hector passt einfach perfekt zum FC. Hier nimmt man ihn, wie er ist, hier kann er dem Rummel ausweichen und sich auf seinen Job konzentrieren. Das mag bequem sein. Aber es passt zur Person von Jonas Hector, der andere Priorotäten setzt und sich vom Großteil der Profis wohltuend unterscheidet. Ihm deshalb fehlenden Ehrgeiz zu unterstellen, ist völlig abwegig.

Es ist ein positives Signal, dass es in Zeiten von streikenden und geldgierigen Profis und explodierenden Transfersummen auch noch verlässliche Spieler gibt, für die andere Werte zählen. Und übrigens: Millionär werden kann der Musterprofi auch beim 1. FC Köln. Wenn er das nicht schon ist ...

Tobias Gonscherowski

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