• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Umstrittene Fußball-Projekte unter sich

RB Leipzig vs. TSG Hoffenheim: Der Widerspruch des Topspiels

  • Aktualisiert: 26.01.2017
  • 22:10 Uhr
  • ran.de
Article Image Media
© imago/Stefan Bˆsl
Anzeige

Am Samstag bestreiten RB Leipzig und die TSG Hoffenheim das Spitzenspiel des 18. Spieltags. Sportlich muss man den Hut vor den bisherigen Leistungen ziehen. Für viele Fans stehen sich allerdings die Totengräber des Fußballs gegenüber.

München - Kritik mit Humor zu begegnen kann dem Gegenüber durchaus den Wind aus den Segeln nehmen. Die Situation etwas entschärfen, indem man für ein paar Lacher sorgt und sich selbst auf's Korn nimmt.

Die Anhänger der TSG Hoffenheim haben das im vergangenen Jahr ganz gut gemacht. Im Bundesliga-Hinspiel gegen RB Leipzig im August bewiesen sie eine Menge Selbstironie. In einer Begegnung, in der sich die für viele Fanszenen wohl beiden größten aktuellen Totengräber des traditionellen Fußballs gegenüberstanden. Ein absoluter Alptraum für alle Romantiker.

Anzeige

"Hoffe und sonst keiner"

"Grüße an die 4 Sky-Zuschauer", hieß es auf einem Transparent der Hoffenheimer Fans. "Kommerzverein kann nicht jeder sein: Scheiß RBL" wiederum auf einem anderen. Oder aber: "Den Fußball zerstört nur einer. Hoffe und sonst keiner."

Nicolas Seiwald

Fix! Salzburg-Shootingstar wechselt nach Leipzig

RB Salzburg ist einmal mehr das "Farmteam" von RB Leipzig. Zahlreiche Spieler wechselten bereits von Österreich nach Deutschland. ran.de stellt die RB-internen Transfers vor.

  • Galerie
  • 26.02.2023
  • 20:58 Uhr

Das Kuriose: In der Wahrnehmung haben sich Traditionalisten inzwischen so sehr auf RB als Feindbild eingeschossen, dass im Umgang mit Hoffenheim sogar etwas Milde zu erkennen ist. TSG-Gönner Dietmar Hopp hat ja zumindest einen Klub nach oben finanziert, der tatsächlich existierte. Einstige Totengräber wie Wolfsburg oder Leverkusen werden sogar schon achselzuckend toleriert.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Inbegriff des Bösen

Am Samstag kommt es nun zum Rückspiel der beiden mit viel Geld hochgezüchteten Klubs in Leipzig. Dass beide Vereine in der kommenden Saison möglicherweise Champions League spielen könnten, sorgt bei den Traditionalisten für Bauchschmerzen. Denn es ist vor allem ein sportliches Spitzenspiel zwischen dem Zweiten und dem Dritten, aber auch ein Widerspruch in sich. Denn für weite Teile bleibt es ein Duell, ein Inbegriff des Bösen, auf das man getrost komplett verzichten könnte.

Doch Leipzig und Hoffenheim sind nun mal zwei Klubs, die in dieser Saison neutral und vorbehaltlos betrachtet für beste Unterhaltung sorgen. Für erfrischenden Fußball, neue Ideen, Offensiv-Feuerwerke. Leipzig als erster Bayern-Verfolger sorgt bei drei Punkten Rückstand zumindest noch für ein wenig künstliche Spannung, auch wenn die Bayern den Emporkömmlingen im Dezember mal eben demonstriert haben, wer in der Liga das Sagen hat.

Ohne die Hassbrille sind beide Vereine ohne Frage eine Bereicherung. RB spielte die beste Hinrunde, die je ein Aufsteiger gespielt hat. Ein angeblicher Einbruch war beim 2:0 gegen Frankfurt nicht zu erkennen, auch begünstigt durch die kuriose Rote Karte für Eintrachts Keeper Lukas Hradecky.

Hoffenheim ist sogar noch komplett ungeschlagen, beide Vereine haben mit Timo Werner und Sandro Wagner die aktuell besten deutschen Stürmer in ihren Reihen. Die beiden Trainer Ralph Hasenhüttl und Julian Nagelsmann werden für ihre Matchpläne sowieso seit Monaten in höchsten Tönen gelobt.

Doch natürlich wecken die Erfolge auch Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz. Die Hoffenheimer Niklas Süle und Sebastian Rudy wechseln zu den Bayern, um Nagelsmann gibt es ebenfalls Gerüchte, Hasenhüttl genießt in München ebenfalls eine hohe Wertschätzung.

"Ich bin im Austausch mit Ralph Hasenhüttl und Thomas Tuchel. Wir einigen uns gerade, wer Trainer und wer Co-Trainer wird", witzelte Nagelsmann vor dem Spitzenspiel. Damit konfrontiert, konnte sich Hasenhüttl ein Lachen nicht verkneifen. "Der Spruch ist richtig gut, den lasse ich einfach mal so stehen. Passt", sagte der Österreicher.

Anzeige
Anzeige

"El Plastico" oder "El Gigantisimo"

Nagelsmann kann die fortwährenden Diskussionen um die Un-Klubs der Liga sowieso nicht nachvollziehen. Ob nun "El Plastico" oder "El Gigantisimo", ihm sei das alles wurscht, sagte er und verdeutlichte, dass Nostalgie nicht an erster Stelle stehen sollte: "Natürlich gibt es Klubs, die total emotionalisieren. Wenn in Gladbach oder Köln Fans seit Jahrtausenden ihre Lieder singen, ist das etwas Tolles. Man sollte aber vor allem die Arbeit wertschätzen."

Die Hüter der Tradition werden das freilich weiterhin anders sehen.

Du willst die wichtigsten Fußball-News direkt auf dein Smartphone bekommen?   Dann trage dich für unseren WhatsApp-Service ein.


© 2024 Seven.One Entertainment Group