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Abschied im Sommer oder nächstes Jahr

Robert Lewandowski: FC Bayern in der Transfer-Zwickmühle

  • Aktualisiert: 13.05.2022
  • 19:12 Uhr
  • ran.de/Luca Ostermeier
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Die Ehe zwischen Robert Lewandowski und dem FC Bayern München steht vor der Trennung. Der Pole will seinen Vertrag beim deutschen Rekordmeister nicht verlängern und den Klub wohl noch diesen Sommer verlassen. Das stellt die Bayern-Bosse demnächst vor eine große Entscheidung.

München - Ein Abschied von Robert Lewandowski im Sommer scheint immer realistischer zu werden. Den Medienberichten über die ausgeschlagene Vertragsverlängerung des Polen beim FC Bayern München wurde nicht widersprochen und nun zeichnet sich immer deutlicher ab, dass der Tor-Garant auf einen raschen Wechsel zum FC Barcelona drängt.

Für die Bayern bedeutet dies, dass sie in diesem Sommer die letzte Chance haben, noch eine Ablösesumme für den Stürmer zu erhalten, sonst kann er nächstes Jahr ablösefrei gehen. Inzwischen sickerte durch, dass Barca laut Kicker offenbar mit einem Dreijahresvertrag winkt, eine Angebot, zu dem der deutsche Rekordmeister nicht bereit ist.

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Was sind die Hintergründe?

Anders als noch 2018 geht es Lewandowski anscheinend nicht um Geld. Damals wollte er mit aller Macht zu Real Madrid. In der Konsequenz machte ihn der FC Bayern zu einem der Topverdiener und stattete ihn mit einem langfristigen Vertrag aus. Die monetäre Anerkennung reichte dem Stürmer, um dem FC Bayern die Treue zu halten.

Eine erneut langfristige Option kam für den Verein auch aufgrund Lewandowskis Alter diesmal nicht infrage. Lediglich die Vertragsverlängerung um ein Jahr. Ein ähnliches Angebot erhielt auch der Ur-Münchner Thomas Müller - er nahm es allerdings an. Der Pole will noch einmal einen neuen Schritt gehen. Vielleicht ist es in einer Phase, wo permanente Höchstleistungen nicht mehr selbstverständlich sind, die letzte Gelegenheit dazu

Vor allem für Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Vorstandschef Oliver Kahn wird es jetzt zur großen Aufgabe, aus der Situation das Beste für den Verein herauszuholen.

Was sagen die Beteiligten?

Es ist nicht wirklich vorstellbar, dass die Bayern-Bosse sich im Hintergrund keine Gedanken über dieses drohende Szenario gemacht hat. Dennoch war die Haltung der Verantwortlichen zuletzt relativ klar. Oliver Kahn sagte vor wenigen Wochen noch bei "Prime Video": "Er hat einen Vertrag bis Juni 2023 und wir werden ihn auf jeden Fall eine weitere Saison bei uns haben." Das Thema gärte dennoch weiter. 

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13.05.

Nagelsmann stellt klar: Kaderplanung erfolgt mit Lewandowski

Für Julian Nagelsmann ist die Vertragssituation von Robert Lewandowski die entscheidende Komponente in seiner Kaderplanung. Der Pole hat noch einen Vertrag bis 2023 und wird dementsprechend vom Bayern-Coach auch für die nächste Saison eingeplant.

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Ähnliche Worte fand zuletzt Ehrenpräsident Uli Hoeneß gegenüber dem "BR". Auch er stützte sich auf den Fakt, dass Lewandowski bleibt, weil er noch einen Vertrag habe. Doch könnte die Freigabe eine Frage der Ablöseforderung sein.

Auf der Pressekonferenz des FC Bayern hielt sich Julian Nagelsmann am Freitag hinsichtlich Lewandowski bedeckt und verwies für Transferfragen auf Kahn und Salihamidzic. Dann führte er neuerlich das gewohnte Argument an: "Er hat ja noch Vertrag bis 2023, ist also ganz normal in meinen Planungen drin."

Was passiert, wenn Lewandowski bleibt?

Sollte der 33-Jährige nicht umhin kommen, seinen Vertrag beim FC Bayern zu erfüllen, kann er nächstes Jahr ablösefrei gehen. Den Bayern würde dann eine Ablösesumme - etwa 40 Millionen Euro stehen im Raum - entgehen. Ablösefrei endete auch die Zeit des Polen bei Borussia Dortmund. Bei Niklas Süle und David Alaba muss und musste der FCB schmerzlich erfahren, was es heißt, einen Spieler ohne Gegenwert ziehen zu lassen.

Dafür behielte der Verein einen Spieler, der in bisher 374 Einsätzen 343 Tore schoss, Rekorde brach, unzählige Titel gewann. Das Loch, das er im Sturmzentrum früher oder später, ist kurzfristig kaum zu füllen. Auch in dieser Saison steht er in der Bundesliga mit Abstand an der Spitze der Torschützenliste und wird sich seine siebte Torjägerkanone holen.

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Lewandowski ist die Garantie, die Lebensversicherung im Angriff der Bayern - fraglich ist, wie seine Laune nächste Saison sein wird, wenn er noch ein Jahr in München bleiben "muss". Dennoch: Bayern gewönne damit ein Jahr und kann sich in Ruhe nach einem Nachfolger für Stürmer umsehen. Und zudem gilt Lewandowski als so professionell und erfolgshungrig, dass er sich diese Blöße nicht geben würde.

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Was passiert, wenn Lewandowski geht?

Fest steht aber auch, dass der FC Bayern trotz aller Lewandowski-Tore in den letzten beiden Jahren "nur" zwei Meisterschaften und einen Supercup holten. Im DFB-Pokal scheiterte das Team vorzeitig und in der Champions League schieden die Bayern jeweils im Viertelfinale aus. Böse Zungen würden behaupten, das wäre auch ohne Lewandowski drin gewesen.

Dennoch kann es sich der Verein nicht leisten, den 33-Jährigen gehen zu lassen, ohne den Nachfolger schon parat zu haben. Einerseits startet die neue Saison bereits am 5. August - bis zum 31. August ist das Transferfenster offen - vor allem aber spüren die Bayern deutlichen Verhandlungsdruck im Gespräch mit anderen Klubs. Ohne Lewy stehen die Münchner unter Zugzwang. 

Wohin zieht es Lewandowski?

Beim potenziellen neuen Klub FC Barcelona sind zwar finanzielle Hürden zu überwinden, kam mit dem Verkauf von Philippe Coutinho aber frisches Geld. Zudem steht ein Transfer von Frenkie de Jong im Raum. Was Trainer Xavi im Vorfeld ankündigt, ist teilweise also schon geschehen: "Erst müssen Spieler gehen, bevor neue kommen können."

Lewandowskis ehemaliger Berater Cezary Kucharski zeigte bei "Sport1" zudem Verständnis für die Entscheidung des zweimaligen Weltfußballers. "Als wir 2008 mit der Zusammenarbeit begannen, planten wir alle paar Jahre einen Vereinswechsel. Er hat mit dem FC Bayern alles erreicht, und das ist jetzt ein guter Moment für ein neues Ziel", verriet er.

"Robert möchte unbedingt wechseln, und das ist schon lange sein Wunsch. Die Bayern-Bosse wissen seit Beginn der Zusammenarbeit mit Robert, dass er schon immer nach Spanien wollte", gab Kucharski außerdem an.

Lewandowski selbst hält sich von allen Beteiligten übrigens bisher am meisten zurück.

Wer wäre ein geeigneter Nachfolger?

Gesetzt den Fall, Lewandowski wechselt tatsächlich in diesem Sommer, müsste der FC Bayern seine Bemühungen um einen neuen Stürmer intensivieren. Während Dortmund mit Karim Adeyemi bereits einen Nachfolger für Erling Haaland präsentierte, wird rund um die Säbener Straße erst einmal nur spekuliert.  

Haaland zog es am Ende zu Manchester City. Romelu Lukaku? Unwahrscheinlich. Der FC Chelsea will einerseits die damals gezahlten 113 Millionen Euro nicht vollkommen verbrennen und einen Erlös in ähnlicher Höhe. Angeblich steht auch Darwin Nunez von Benfica Lissabon auf der Shortlist des FC Bayern, doch auch beim Uruguayer stünde eine enorme Ablösesumme im Raum.

Wahrscheinlicher klingt ein Kaliber wie Sebastian Haller, der auch Borussia Dortmund auf dem Schirm haben soll. Der Franzose, einst im Dienst von Eintracht Frankfurt, kennt die Bundesliga und spielte bei Ajax Amsterdam eine überragende Saison. Auch Patrik Schick von Liga-Konkurrent Bayer Leverkusen gilt als möglicher Kandidat. Der Tscheche schoss die Werkself mit seinen Toren in die Champions League. 

Einen gleichwertigen Ersatz für Lewandowski zu finden, wird aber ohnehin eine Herkulesaufgabe. 

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