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Bundesliga

Sadio Mane beim FC Bayern München: Das Phantom

  • Aktualisiert: 20.10.2022
  • 10:21 Uhr
  • ran.de/Martin Volkmar
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Nach eindrucksvollem Start ist Liverpool-Neuzugang Sadio Mane zuletzt beim FC Bayern abgetaucht. Vielleicht sollte ihn Julian Nagelsmann dort ausprobieren, wo die Münchner derzeit ihre größten Probleme haben.

München - Es ist 15 Jahre her, dass der FC Bayern zuletzt ein Phantom hatte. Roy Makaay bekam diesen Namen von den Fans verliehen, und es war ein Zeichen der Wertschätzung. 

Zwar sah man den Mittelstürmer aus den Niederlanden manchmal fast das gesamte Spiel nicht und seine Werte in den Datenbanken waren unterirdisch - doch dann tauchte er aus dem Nichts auf und traf. Bis heute hat Makaay nach den FCB-Legenden Robert Lewandowski (0,92) und Gerd Müller (0,86) mit 0,6 die drittbeste Torquote der Vereinsgeschichte.

Nun hat der FC Bayern ein neues Phantom - aber diese Beschreibung ist momentan nicht so positiv gemeint wie einst bei Makaay. Denn der als großer Hoffnungsträger im Sommer verpflichtete Sadio Mane wirkte zuletzt wie ein Fremdkörper im Bayern-Spiel und tauchte ebenfalls ab, ohne allerdings plötzlich aufzutauchen und zu treffen. 

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Sadio Mane: Seit fünf Spielen ohne Torerfolg

Im Gegenteil. Seit fünf Spielen ist der zu Saisonbeginn noch treffsichere Senegalese (fünf Tore in den ersten sechs Pflichtspielen) nun bereits erfolglos, so dass Statistiker bereits darauf verweisen, dass Lewandowski eine solche Durststrecke zuletzt im Oktober 2016 durchlief.

Beim frustrierenden 0:1 am Samstag in Augsburg hätte Mane früh für die Wende sorgen können, sowohl persönlich als auch fürs Team nach zuvor drei sieglosen Spielen in der Liga. Doch freistehend vor FCA-Keeper Rafal Giekiewicz ließ er sich den Ball vom Fuß nehmen, als wäre er nicht der vom FC Liverpool für 32 Millionen Euro verpflichtete Superstar, sondern ein unerfahrener Jüngling. 

Sadio Mane: Verheerende Bilanz gegen Augsburg 

Dem offenbar ohnehin angeknacksten Selbstbewusstsein des 30-Jährigen schien die vergebene Großchance den nächsten Stoß zu versetzen, jedenfalls tauchte er danach fast komplett ab und hatte kaum noch eine gelungene Aktion.

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Am Ende stand eine verheerende Bilanz: nur 47 Ballkontakte, gerade mal 38 Prozent gewonnene Zweikämpfe und 18 Ballverluste. Ohne Frage: Manes Formkrise ist aktuell wohl noch schlimmer als die seines Vereins. 

Schon gegen Union Berlin, Inter und Barcelona konnte er nicht überzeugen, gegen Stuttgart wurde er erst spät eingewechselt. "Natürlich kann ich es viel besser, das weiß ich", sagte er nach dem 2:0 gegen Barca in einem seiner raren Statements. Ansonsten taucht der zurückhaltende Mane auch in der Öffentlichkeit ab.

FC Bayern: Müller stellt sich vor Mane

Stattdessen sprechen andere. "Er läuft nicht neben der Spur. Das Fass brauchen wir nicht aufzumachen", versuchte Thomas Müller in Augsburg die Diskussion wieder einzufangen, die nicht mehr einzufangen ist. Etwas realistischer schätzte Hasan Salihamidzic die Situation ein. "Wir reden viel, wir sprechen ihm zu und versuchen, ihn auf den richtigen Weg zu bringen", meinte der Sportvorstand, ergänzte jedoch: "Auf dem Platz muss er das schon selber machen."

Bei Julian Nagelsmann dürfte der Stürmer, von dem seit dessen Wechsel mit Abstand die meisten Bayern-Trikots verkauft wurden, vorerst weiter gesetzt sein. Allerdings könnte auch die Geduld des Trainers endlich sein, falls die gesamte Mannschaft inklusive Mane ihre Negativserie auch nach der Länderspielpause fortsetzen sollte. 

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In Augsburg wollte sich der 35-Jährige nicht zu Manes schwacher Leistung äußern. "Über Einzelspieler sprechen wir jetzt nicht, das mache ich in der Kabine", erklärte er. Zuvor hatte er ihm bereits seine volle Rückendeckung ausgesprochen: "Er hat mein vollstes Vertrauen, das ist die entscheidende Botschaft, und er wird viele Tore für uns schießen und viele Vorlagen machen."

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Hamann über Mane: "Ein Fremdkörper"

Dazu allerdings müsste Mane wieder in die Form finden, mit der er sich in den vergangenen Jahren seit seinem Wechsel nach Liverpool 2016 in die absolute Weltspitze gespielt hatte. Aktuell aber sei er "ein Fremdkörper", sagte der ehemalige Bayern- und Liverpool-Profi Dietmar Hamann bei Sky: "Er ist nicht integriert. Er wirkt isoliert und nimmt kaum am Spiel teil. Das muss der FC Bayern in den Griff bekommen."

So stellt sich die Frage, auf welcher Position Afrikas Fußballer des Jahres dem deutschen Rekordmeister am meisten helfen und gleichzeitig sein Formtief hinter sich lassen könnte. Bei den Reds hat Mane im 4-3-3 vom Jürgen Klopp meist als Linksaußen agiert, aber in Nagelsmanns System sind die Flügel eigentlich an Kingsley Coman, Leroy Sane oder Serge Gnabry vergeben. 

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Bleibt ein Platz im seit Lewandowskis Abschied zuletzt so ungefährlichen Sturmzentrum, wo er sich teilweise aber mit seinen Nebenspielern im 4-2-2-2 auf den Füßen steht, wie die Kollision mit Thomas Müller gegen Barcelona zeigte. Als einzige Sturmspitze sehen ihn die meisten Experten hingegen nicht. 

Sadio Mane: Gute Quote als Mittelstürmer bei Liverpool 

Dabei hat Mane in dieser Rolle vor allem in der Rückrunde der vergangenen Saison in Liverpool durchaus erfolgreich agiert. In neun Premier-League-Spielen als Mittelstürmer traf er achtmal, im FA-Cup war er beim 3:2 im Halbfinale gegen Manchester City mit zwei Treffern der Matchwinner und spielte die Position auch im erfolgreichen Finale gegen Chelsea sowie in beiden Halbfinals und im Finale der Champions League.

Gerade gegen die Gegner in der Bundesliga, die fast immer sehr tief stehen, wäre die Option mit Mane als Zielspieler im Zentrum, der die zahlreichen Hereingaben verwertet, durchaus eine ernsthafte Überlegung wert.

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