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Der Mane-Transfer: Eine Drohung an die Mannschaft

  • Aktualisiert: 23.06.2022
  • 08:25 Uhr
  • ran.de/Stefan Kumberger
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© imago
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Beim FC Bayern feiert man überschwänglich die Verpflichtung von Sadio Mane. Der Senegalese soll den Rekordmeister wieder strahlen lassen. Doch gleichzeitig wird bei der Vorstellung klar, dass die Klub-Bosse mit diesem Transfer eine klare Ansage Richtung Kader schicken wollen.

München – Für Sadio Mane wählten die Bayern die große Bühne. In den Presseclub der Allianz Arena bat der Rekordmeister und fuhr die geballte Klub-Prominenz auf.

Gleich alle drei Bosse gaben sich auf dem Podium die Ehre. Im Schlepptau ihr frischer Transferfang: Sadio Mane, der sich vor Komplimenten und Vorschuss-Lorbeeren kaum retten konnte.

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Hainer, Kahn und Brazzo über Mane

"Wir sind unheimlich froh und happy, dass wir so einen Weltfußballer wie Sadio Mane, einen absoluten Weltstar, zu Bayern München gebracht haben." (Aufsichtsrats-Chef Herbert Hainer)

"Dass es uns gelungen ist, einen absoluten Weltklasse-Spieler mit Sadio Mane für drei Jahre nach München zu holen, freut uns natürlich alle." (Vorstandsboss Oliver Kahn)

"Er ist ein Weltstar, den wir jetzt nach München geholt haben. Wir sind alle glücklich und stolz, dass er unsere Mannschaft verstärken wird." (Sportvorstand Hasan Salihamidzic)

Mane-Transfer poliert FCB-Image auf

Der Ton war damit früh gesetzt. Es schien fast so, als hätten sich die Bayern mit diesem Transfer wieder ihrer eigenen Stärke versichern müssen. Statt "Mia san mia" jetzt also "Mia san wieder wer".

Zu sehr hatte die schwache Rückrunde der letzten Saison das Image des Rekordmeisters ramponiert. Zu schmerzhaft war das Viertelfinal-Aus gegen den FC Villarreal – einem Gegner, den man früher wohl im Vorbeigehen aus der Champions League geschossen hätte.

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Salihamidzic: "Sind so etwas nicht gewohnt"

Wie angekratzt das bayerische Selbstbewusstsein gewesen sein muss, zeigte ein kleiner Nebensatz von Sportvorstand Hasan Salihamidzic. "Wir sind alle nicht dran gewohnt, solche Weltstars nach München zu holen", sagte der Chef-Einkäufer und man spürte, dass es diesem Welt-Klub nach noch mehr Weltstars dürstet – man aber teilweise nicht in der Lage war, sie nach München zu lotsen.

Mit Mane ändert sich das jetzt. Die Bayern sind wieder selbstbewusst.

Kahn freute sich "riesig" auf Mane

Auch Oliver Kahn - in seiner Rolle als Vorstandsboss weit weniger emotional unterwegs als noch als Spieler - machte einen ungewöhnlich gelösten Eindruck: "Ich habe mich riesig gefreut, dass Sadio jetzt für den FC Bayern spielt".

Diese Freude verband der "Titan" dann aber gleich mit seiner kleinen Attacke auf die anderen Spieler des FC Bayern: "Ich weiß, was das innerhalb einer Mannschaft auslösen kann. Nur durch seine Präsenz hebt er [Mane] schon das Niveau einer Mannschaft."

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Kahn fordert Konkurrenzkampf in München

Dass ein solcher Effekt nicht nur kommen kann, sondern auch kommen muss, machte Kahn an anderer Stelle deutlich. Es wirkte fast wie eine Drohung.

22.06.

Causa Lewandowski: Kahn bleibt eisern

Oliver Kahn will nach wie vor nichts von einem Abgang von Robert Lewandowski wissen. Bei der offiziellen Vorstellung des Star-Spielers Sadio Mané unterstreicht der Vorstandsvorsitzende, dass man sich nicht mit Angeboten für den Polen beschäftigt.

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"Ich habe schon am Ende der letzten Saison gesagt, dass wir frisches Blut und Veränderung im Kader brauchen. Nach so einer langen, langen Erfolgsserie, wie wir sie im Moment haben, kann sich so eine gewisse Bequemlichkeit breitmachen. Wir wollen für frisches Blut sorgen, für Konkurrenzkampf. Wir wollen Reizpunkte und eine neue Situation innerhalb des Kaders kreieren", sagte der 53-Jährige.

Sorgenkinder Gnabry und Sane

Hier dürften vor allem zwei Spieler die Ohren gespitzt haben: Serge Gnabry und Leroy Sane.

Während Erstgenannter mit seinem Zögern in Sachen Vertragsverlängerung für wachsenden Unmut an der Säbener Straße sorgt, läuft Letzterer seiner Form meilenweit hinterher. Nicht einmal in der "Wohlfühl-Oase" Nationalmannschaft konnte Sane seine Sorgen abschütteln.

Kahn: "Mane-Transfer strahlt nach innen ab"

Aber auch Richtung Robert Lewandowski zielten Kahns Worte. Der Bayern-Boss betonte, dass er wisse, wie innerhalb eines Teams auf die Transfer-Aktivitäten des Vereins geblickt werde. "So ein Transfer strahlt natürlich auch nach innen auf die Mannschaft ab", sagte Kahn.

Die vermeintliche Botschaft an Lewandowski: Wenn Spieler wie Sane kommen, kann der FC Bayern ja keine so schlechte Adresse sein…

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Das nächste "Basta" von Kahn bezüglich Lewy

Zur Sicherheit schob Kahn dann aber ein weiteres kleines "Basta" hinterher: "Bei Robert hat sich nicht viel verändert. Er hat einen Vertrag bis 2023 und wir freuen uns, wenn er am ersten Trainingstag bei uns auftaucht."

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Und weitere Top-Transfers könnten folgen. "Wir haben Ideen", schmunzelte Hasan Salihamidzic beim Thema Neuverpflichtungen vielsagend.

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Mane-Transfer als Problemlöser?

Es wurde deutlich, dass die Personalie Sadio Mane mehrere Probleme des FC Bayern lösen soll.

Nach außen soll der Deal weitere Stars nach München locken.

Nach innen muss die neue Personalsituation die Mannschaft anspornen und disziplinieren.

Darüber hinaus soll der Transfer laut Herbert Hainer ein Signal nach Europa senden, dass der Klub weiterhin die höchsten Ansprüche hat.

Auch deswegen wurde der Begriff "Weltstar" so oft bemüht. Fast konnte man meinen, es handle sich bei dem Wort um einen zweiten Vornamen des Senegalesen.

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Der bescheidene Mane

Mane selbst gab sich allerdings bescheiden. Auf Nachfrage von ran wollte ihm "Weltstar" nicht über die Lippen kommen. Er wolle einfach der Mannschaft helfen – dafür sei er zum FC Bayern gekommen.

Kurz vorher hatte Mane schon charmant für Lacher gesorgt, als er gänzlich auf besondere Ansprüche oder bestimmte Positionen verzichtete: "Ich bin ein glücklicher Spieler, der auf drei, vier Positionen spielen kann, der sich überall wohlfühlt. Ich bin glücklich, wenn der Trainer mich nicht in die Abwehr oder ins Tor stellt. Das wäre auch besser für den Verein."

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Lachende Gesichter in München

Da lachte dann auch Julian Nagelsmann, der sich während der Pressekonferenz unter das Journalisten-Publikum gemischt hatte.

Sowas hört man schließlich als Trainer einer Ansammlung von Fußball-Genies gerne. Endlich mal ein Star, der nicht von Anfang an Forderungen stellt, sondern eine Forderung an die Kollegen darstellt.

Von Stefan Kumberger

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