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Bundesliga

"Schalke ist kein Schlachthof!": Fans planen Menschenkette gegen Tönnies

  • Aktualisiert: 23.06.2020
  • 15:21 Uhr
  • ran.de/Tom Offinger
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© 2020 imago
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Nachdem sie sich wochenlang zurückgehalten haben, planen die Ultras des FC Schalke am Samstag eine Demonstration am Vereinsgelände. 

München/Gelsenkirchen - Der FC Schalke 04 steckt seit Wochen in der Krise, seit nun mehr 14 Bundesligaspielen warten die Königsblauen auf einen Sieg. Für die Schalker Ultras steht der Schuldige hinter dieser Misere längst fest: Aufsichtsratchef Clemens Tönnies. Vor dem letzten Saisonspiel gegen den SC Freiburg droht die Stimmung nun endgültig zu kippen.

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Fans demonstrieren am Vereinsgelände

"Schalke ist kein Schlachthof! Gegen die Zerlegung unseres Vereins", lautet das Motto mehrerer Fanorganisationen, die für Samstag eine Demonstration ankündigt haben. Unter Einhaltung der geltenden Hygienebestimmung wollen die Fans pünktlich zum Anstoß um 15:30 Uhr gegen die Missstände und Fehlentwicklungen in ihrem Verein demonstrieren. Zu diesem Zweck soll eine Menschenkette um das Vereinsgelände gebildet werden.

Bereits am vergangenen Wochenende hatten sich die organisierten Fans nach Wochen des Schweigens zu Wort gemeldet. "Die gesamte Saison ist eine moralische Bankrotterklärung. Ein Ausverkauf der Schalker Werte, die zu Marketing-Zwecken zwar gern benutzt, ansonsten aber mit Füßen getreten werden", hieß es in einer Erklärung.

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Kündigungen und Härtefallanträge

Die Verantwortlichen der Königsblauen hatten sich in den vergangenen Wochen wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert. Neben der Kündigung von 24 langjährigen Fahrern im Nachwuchsleistungszentrum sorgte insbesondere die unfaire Behandlung von Karteninhabern für Unmut. So müssten Schalke-Fans ihre Forderung auf Rückzahlung von bereits bezahlten Eintrittskarten mit einem Härtefallantrag begründen. "Ein beispielloser Fall von Dreistigkeit", wie die Fans finden.

Auch die Kritik für die desaströse sportliche Entwicklung wird den Verantwortlichen um Clemens Tönnies in Rechnung gestellt. "Die elementaren Problemen unseres Vereins liegen nicht auf dem Platz", heißt es: "Sowohl Vorstand als auch Aufsichts- und Ehrenrat haben sich in jüngster Vergangenheit mehr als einen Fehltritt geleistet."

Streitthema Ausgliederung

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Neben der sportlichen Entwicklung, den Kündigungen und den Härtefallanträgen beschäftigt die Fans vor allem ein Thema: die mögliche Ausgliederung der Profifußballabteilung in eine Kapitalgesellschaft. Für die Fans des Traditionsvereins sind diese Gespräche eine rotes Tuch, sie fürchten dass der FC Schalke dadurch einen Teil seiner Identität verkaufen könne. Dummerweise äußerte sich Tönnies während der sportlichen Talfahrt konkret nur zu den umstrittenen Plänen ("Diese Diskussion müssen wir jetzt führen.") und brachte die Fans damit nur noch mehr gegen sich auf.

In der Vergangenheit war es oft Tönnies selbst, der Löcher in den Schalker Finanzen mit eigenem Geld stopfte. Durch die über 1.500 Coronafälle in seinem Schlachtunternehmen dürfte sich diese Vorgehensweise vorerst erledigt haben, zumal das Unternehmen mit mehr als 6.000 Beschäftigten nun dringend umstrukuriert werden muss. Zu allem Überfluss verhängte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Dienstag für den gesamten Kreis Gütersloh einen Lockdown.

Egal was sich auch am Samstag auf Schalke abspielen wird, Tönnies ist auf die Unterstützung der Fans angewiesen. Ohne ihre Rückendeckung wird es keine Ausgliederung und kein neues Geld geben. 

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