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Fünfte Schlappe in Serie

Schalke taumelt: Kann Domenico Tedesco auch königsblaue Krise?

  • Aktualisiert: 25.09.2018
  • 23:43 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago/Eibner
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Der FC Schalke 04 stellt seinen eigenen Negativrekord ein, startet mit fünf Niederlagen in Serie. Immer stärker unter Druck gerät nun Trainer Domenico Tedesco. Kann der 33-Jährige auch Krise?

München/Gelsenkirchen - Domenico Tedesco schloss die Augen, senkte den Kopf. Die Enttäuschung konnte man greifen, sie stand in seinem Gesicht geschrieben. Als er nach dem bitteren 0:1 beim SC Freiburg zu seinen Spielern ging, mit ihnen abklatschte, sie umarmte, tröstete, da wirkte das sehr ehrlich, aber auch sehr konsterniert.

Fünftes Bundesliga-Spiel, fünfte Niederlage, die Einstellung des eigenen Negativrekords: Tedesco geht durch seine erste schwere Schalker Krise. Von Euphorie zu Ernüchterung in vier Wochen, die ganze emotionale Palette, einmal hoch, dann ganz runter. Kommt das überraschend?

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Über den eigenen Verhältnissen

Nun, in der vergangenen Saison spielte der FC Schalke nicht mal unbedingt besser beziehungsweise attraktiver. Die Truppe setzte das, was Tedesco taktisch verlangte, nur viel konsequenter um. Das sah nicht schön aus, war aber erfolgreich. Getragen durch so hoch emotionale Spiele wie das 4:4 im Derby bei Borussia Dortmund.

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So etwas kann Knoten lösen, die Mannschaft antreiben, eine ganze Saison tragen. Gewissermaßen ein kleiner Rausch, vieles läuft wie von selbst, alles fügt sich, und am Ende steht die Vizemeisterschaft. Kühl und klug umgesetzt. Zum Teil aber auch über den eigenen Verhältnissen. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der grauen Mitte.

Schalke aktuell: Viele Fehler, fehlendes Selbstvertrauen, vielleicht auch etwas Überheblichkeit, keine 100 Prozent, keine Leidenschaft, ein Negativstrudel, der Absturz: Platz 18.

Freilich viel zu wenig für die Ansprüche, dafür aber bittere Realität. Und natürlich kommt dann die Frage: Kann der Mann denn auch Krise? Im Moment sieht es nicht danach aus.

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Keine Lösungen

Er findet es "geil", das sei eine geile Herausforderung, sagte er zuletzt. Kann man so sagen, dann muss man aber auch damit rechnen, dass einem das vor die Füße geworfen wird, wenn man es zwar geil, aber keine Lösungen findet. 

Denn Tedesco bastelt herum, probiert aus, stellt um, rotiert rein und raus, lässt sich sogar mit Methoden aus der Fußball-Steinzeit - wie Manndeckung gegen Sebastian Rudy - auscoaschen. Das Fatale: Änderungen greifen nicht, Maßnahmen fruchten ebenfalls nicht. 

Dazu kratzen Disziplinlosigkeiten wie die von Franco di Santo an seiner Autorität, er selbst erweckt nicht immer den Eindruck, die taktische und sportliche Lage komplett im Griff zu haben. Sechs Neue brachte er in Freiburg. Das Resultat: 0:1, eine ordentliche erste Halbzeit, danach wieder ein schlimmer Rückfall. Viel sieht nach Verzweiflung aus, nach erster Hilflosigkeit.

Die nächsten Spiele: Samstag kommt Mainz, dann geht es nach Düsseldorf, dazwischen ist Champions League bei Lokomotive Moskau.  

Keine Frage: Seine Aufgabe ist besonders. Denn Krise ist nicht gleich Krise, vor allem nicht, wenn sie auf Schalke ausgerufen wird. Dort ist alles ein bisschen größer. Schlimmer. Dramatischer. Nicht fünf, sondern zwei vor Zwölf. 

Fakt ist: Königsblaue Krise kann nicht jeder. Schafft Tedesco Schalke? Oder schafft Schalke auch ihn?

Andreas Reiners

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