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Relegation 2019/2020

Schwaches Werder Bremen in der Relegation: Für die Bundesliga zu wenig

  • Aktualisiert: 02.07.2020
  • 23:48 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© getty
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Werder Bremen verpasst im Relegation-Hinspiel beim 0:0 gegen den 1. FC Heidenheim eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am Montag. Was aber vor allem alarmierend ist: die Art und Weise des Auftritts.

München/Bremen - Florian Kohfeldt versucht es erst gar nicht. Zumindest nicht, was die reine Bewertung des Relegations-Hinspiels von Werder Bremen gegen den 1. FC Heidenheim angeht. 

Klare Kante. Zumindest ein kleiner Lichtblick an diesem Abend. Alles andere als Selbstkritik wäre nach dieser Leistung allerdings auch fehl am Platz gewesen. 

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Bremen und Heidenheim trennen sich 0:0
News

0:0 gegen Heidenheim: Werder muss weiter zittern

Zitterpartie statt Selbstläufer: Werder Bremen droht weiter der erste Bundesliga-Abstieg seit 40 Jahren. Heidenheim ist im Bremer Regen mindestens gleichwertig, nutzt aber die Chancen nicht.

  • 02.07.2020
  • 23:23 Uhr

Nach diesem 0:0, das mit Schrecken daran erinnerte, warum die Bremer in diesem sportlichen Schlamassel stecken und nachsitzen müssen. Und bei dem man sich gleichzeitig allerdings auch fragt, warum sie das überhaupt dürfen.

"Ein sehr schlechtes Spiel"

"Wir müssen nicht drumherum reden, das war ein sehr schlechtes Spiel von uns. Wir haben es nicht geschafft, die Lösungen, die wir besprochen haben, zu spielen. Das war zu wenig. Wir haben es alle nicht geschafft, das auf den Platz zu bringen, was wir wollten", sagte der Werder-Trainer. 

Und meint damit auch sich selbst. 

Denn natürlich bleibt die Frage nach dem Warum? Warum hat Werder Teil eins der zweiten Chance auf den Klassenerhalt so ungenutzt verstreichen lassen? Warum wieder so eine Leistung, und das in der wohl wichtigsten Phase des Jahres? Wenn doch die Möglichkeit auf dem Silbertablett serviert wird und man eigentlich nur zugreifen müsste?

Doch natürlich gibt es Erklärungen. Ein 6:1 gegen desolate und lustlose Kölner am 34. Spieltag zum Beispiel verdeckt dann doch kurzzeitig genau das, was dieses 0:0 gegen Heidenheim mal wieder schonungslos offenbarte: Dass es Gründe dafür gibt, warum die Bremer vergleichsweise mickrige 31 Punkte geholt haben.

Und Gründe dafür, dass man mit neun Punkten die zweitschlechteste Heimmannschaft der Saison war, nur 15 Tore schoss, dafür 36 kassierte.

Es gibt Mannschaften, die können das hinter sich lassen, die wachsen in solchen Do-or-Die-Situationen über sich hinaus, nehmen die Herausforderung, die Chance an, wollen mit Kampf und Willen eine verkorkste Saison noch zu einem Happy End bringen.

Werder gehört offenbar nicht dazu. Es wirkt zumindest so.

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Oder anders gesagt: Es war nicht oft so einfach, die Klasse zu halten, mit so wenig Punkten. Verdient haben es die Bremer so aber sicher nicht.

"Wir können aus dem Spiel zumindest mitnehmen, dass wir sowieso heimschwach und dafür auswärtsstark sind", versuchte es Niclas Füllkrug mit einer Portion Galgenhumor: "Wir haben es nur phasenweise ordentlich gemacht und sonst keine Lösungen gefunden. Wir fahren mit einem 0:0 nach Heidenheim, was ok ist."

Zweitbeste Heimmannschaft

Dafür setzte Kohfeldt dazu an, was sich stark nach Durchhalteparolen anhörte. Denn klar: Nach dem 0:0 hat nun Werder im Rückspiel am Montag auswärts den Druck. Denn Heidenheim war in der Saison die zweitbeste Heimmannschaft.

"Es ist Halbzeit, es steht 0:0, und Heidenheim hat, obwohl wir sehr schlecht waren und sie es sehr gut gemacht haben, kein Auswärtstor geschossen", meinte Kohfeldt. "Wir haben am Montag ein Finale, und wir müssen in Heidenheim ein Tor erzielen. Und den Fokus darauf legen, wie wir besser spielen", sagte er. 

Werder hatte nach 90 Minuten 67:33 Prozent Ballbesitz, eine Zweikampfquote von 52:48 Prozent, dafür lief Heidenheim 115 Kilometer und damit drei mehr als Bremen, setzte außerdem zu 235 Sprints an, Werder zu 170. Und die Gäste hatten am Ende tatsächlich noch die besseren Chancen.

Werder war hingegen überwiegend harm- und ideenlos, und das gegen einen Zweitligisten, der stabil und diszipliniert spielte, gut verteidigte, eine Einheit auf dem Platz war, aber sicher nicht hochklassig unterwegs. 

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Heidenheimer Plan geht auf

Werder ließ sich leicht aushebeln und aus dem Konzept bringen. Viel zu leicht für einen Bundesligisten, der um den Klassenverbleib kämpft. "Unser Plan ist aufgegangen, wir haben keine richtige Torchance zugelassen", sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt: "Wir haben das bestätigt, was wir das ganze Jahr gezeigt haben."

Und was laut Kohfeldt der Grund bei Werder? Nervosität? "Ich glaube nicht, dass es etwas mit Druck zu tun hatte. Heidenheim hat es auch brutal durchgezogen mit dem Verfolgen", sagte Kohfeldt: "Wir haben einfach ein schlechtes Fußballspiel gemacht." 

Wie so oft in dieser Saison. Gut möglich, dass es jetzt das eine Mal zu viel war.

Andreas Reiners

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