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Mainz - Dortmund im Liveticker auf ran.de

Stögers Start beim BVB: Die Problemstellen der Krisen-Borussia

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 15:16 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago/DeFodi
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Seit Sonntag ist Peter Stöger neuer Trainer bei Borussia Dortmund. Am Dienstag (ab 20 Uhr im LIVETICKER auf ran.de) geht es zum 1. FSV Mainz 05. ran.de nennt die dringendsten Baustellen des neuen Coaches.

München/Dortmund - Jeder Verein in der Krise bekommt die Maßnahmen verpasst, die er verdient. Oder besser gesagt braucht. Denn Krise ist nicht gleich Krise.

Eine Krise wie bei Borussia Dortmund hätten sie beim 1. FC Köln fraglos gerne. Deshalb sind die Ansätze und Probleme beim BVB durchaus andere als bei beim "Effzeh".

Die Kölner konnte Peter Stöger nicht aus der Misere führen, in die er mit dem Klub gerutscht war. Nun soll er es dafür in Dortmund.

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Stöger scherzt über Punkteausbeute

Drei mickrige Punkte hatte er mit den Kölnern bis zu seiner Entlassung vor einer Woche geholt. "Ich habe Aki (Klubboss Watzke, Anm.d.Red.) auch daran erinnert, dass ich der Trainer mit den drei Punkten bin", scherzte Stöger bei seiner Vorstellung.

Stöger BVB
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Als sich die Chance auf Peter Stöger bot, schlug der BVB zu. Eine gute Entscheidung, denn der Österreicher ist der richtige Mann für den Krisenklub. Eine ranSicht.

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Trotzdem: Jetzt soll er die Borussia wieder auf Kurs bringen, am besten schon bis zum kommenden Dienstag, wenn der BVB am 16. Bundesliga-Spieltag beim 1. FSV Mainz antritt (ab 20 Uhr im LIVETICKER auf ran.de).

Welche Probleme er beim BVB anpacken muss? ran.de zeigt sie.

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Betriebsklima

Das ist Stögers dringlichste Aufgabe, denn damit steht und fällt der Rest. Es stimmt nicht in der Mannschaft.

Stimmt es weiterhin nicht, helfen auch neue Taktiken, Systeme, Einzelgespräche und motivierende Ansprachen nichts. "Die Mannschaft zusammenführen, Risse kitten", nannte es Sportdirektor Michael Zorc: "Es ist etwas passiert mit der Mannschaft. Irgendetwas im mentalen Bereich", führte Zorc aus.

Hier soll und muss Stöger ansetzen. "Ich werde mal sehen, was abseits des Platzes zu verbessern ist. Denn ich glaube nicht, dass das Problem nur ein fußballerisches ist. Wir müssen jetzt kleine Mosaiksteine zusammenführen", sagte er.

Dass es tiefergehende Probleme im Binnenklima der Mannschaft gibt, deutete sich schon länger an.

Kapitän Marcel Schmelzer nimmt seit Wochen kein Blatt vor den Mund, kritisierte auch nach der Bremen-Pleite drauflos. Selbstkritik ist immer schön, nur brachten Schmelzers Wutreden keine Besserungen.

Nicht zu vergessen Pierre-Emerick Aubameyangs Fehltritte und Verfehlungen, mit denen er sich ein Stück weit isoliert haben soll. "Wir wollen etwas Empathie in die Gruppe bringen. Vor uns stehen spannende Tage mit wenig Vorbereitung", sagte Stöger.

Selbstvertrauen

Krisen-Klubs haben es so an sich: Das Selbstvertrauen ist angeknackst, es funktioniert nur noch wenig bis gar nichts. Automatismen? Fehlanzeige. Dafür zieht es den Kriselnden in die typische Abwärtsspirale.

"In den Trainingseinheiten wird es zunächst darum gehen, mit den Jungs zu sprechen", verrät Stöger sein Vorgehen. Dabei erhofft er sich Antworten auf Fragen wie "Wo sind die Problemzonen?" und "Was kann ich verändern?".

Zudem ist er auch als Psychologe gefragt, denn das angesprochene mentale Problem ist nicht nur eines der gesamten Mannschaft, sondern betrifft auch Einzelfälle. Blockaden lösen, die Spieler stark reden, positiv sein. Stöger sollte mit seiner unaufgeregten Art den Nerv treffen.

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Defensive

Die defensive Stabilität ist komplett verloren gegangen. "Peter hat gezeigt, dass er einer Mannschaft Stabilität verleihen kann. Diese Stabilität in der Defensive fehlt uns derzeit am meisten", sagte Zorc.

Der Krisen-BVB in Zahlen: Seit der 2:3-Heimniederlage am 8. Spieltag gegen Leipzig kassierte der BVB neunmal mindestens zwei Treffer. 28 Gegentore waren es insgesamt.

Stöger stand in seiner lange erfolgreichen Zeit beim 1. FC Köln nicht für Hurra-Fußball und ein Offensiv-Spektakel. Grundlage war für ihn eine defensive Grundordnung, mit der er lieber mal ein 0:0 mitnahm, als zu viel Risiko zu gehen.

In hohem Maße attraktiv mag das eher seltener gewesen sein. Was aber niemanden interessierte, solange er damit erfolgreich war. Und das war Stöger in Köln immerhin vier Jahre lang.

Ruhe

Der Klub durchlebt die mit Abstand schwierigsten Monate seit einer gefühlten Ewigkeit. Dagegen war die Krise in Jürgen Klopps letzter Saison beim BVB im Winter 2014/15 ein Kindergeburtstag.

Hängt den Spielern der Anschlag auf den Mannschaftsbus vor dem Champions League-Viertelfinale gegen Monaco noch nach? Zumindest hat er sie in ihren Grundfesten erschüttert.

Das Geschäft lief damals weiter, einige haben danach in ihr Herz schauen lassen. Doch wie es dort momentan aussieht, wissen wohl nur sie selbst.

Der Verein geriet in Schieflage, kam in der Debatte um "spielen oder nicht spielen" nach dem Anschlag ebenso schlecht weg wie bei der Trennung von Thomas Tuchel, die die Klub-Oberen nicht so wirklich erklären konnte.

Längst sind Watzke und Zorc nicht mehr unantastbar, ihre Lösung nach Tuchel scheiterte mit Bosz krachend. Im Klub herrscht ungewohnter Unmut und Unruhe. Doch statt erfolgreich dagegen vorzugehen, verfolgte das Führungs-Duo die Entwicklungen der vergangenen Wochen wie paralysiert.

Klar ist: In Dortmund muss Ruhe in den Laden, sowohl innerhalb der Mannschaft, als auch innerhalb des Klubs. Die Lösungen dafür muss Stöger so schnell wie möglich finden und darf dabei auch harte Maßnahmen nicht scheuen.

Denn wie gesagt: Jeder Verein in der Krise bekommt die Maßnahmen verpasst, die er verdient.

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