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SC Paderborn

Streli Mamba: Vom Nebenjobber zum Überflieger

  • Aktualisiert: 25.11.2019
  • 23:54 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago images/Team 2
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Streli Mamba vom SC Paderborn schoss sich mit seinen beiden Toren gegen Borussia Dortmund in den Fokus. Was für ein rasanter Aufstieg: Vor dreieinhalb Jahren spielte er noch in der Oberliga und jobbte in einem Fitness-Studio am Tresen.

München - Er war der Spieler, der BVB-Trainer Lucien Favre fast um dessen Job gebracht hatte. Streli Mamba vom SC Paderborn schoss am vergangenen Freitag die ersten beiden Tore gegen Borussia Dortmund und versetzte somit einem Großteil der 81.365 Zuschauer im Signal Iduna Park einen Schock.

Auch wenn das Spiel letztendlich "nur" mit einem 3:3 endete, bleiben seine Aktionen in Erinnerung. Wie der 25-Jährige eiskalt seine Chancen nutzte oder vor dem 2:0 Gegenspieler Julian Weigl problemlos abhängte, spricht für eine hohe Qualität.

Unglaublich: Vor dreieinhalb Jahren spielte dieser pfeilschnelle Mittelstürmer noch in der Oberliga Baden-Württemberg und konnte nicht einmal vom Fußball leben. Der Traum vom Profifußball lag in weiter Ferne.

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Fehlende Standhaftigkeit

Der deutsch-kongolesische Offensivspieler hatte in der Jugend zwar unter anderem für den VfB Stuttgart, den 1. FC Kaiserslautern und den Karlsruher SC gespielt, konnte sich aber nirgendwo dauerhaft behaupten. "Mein Fehler war vielleicht die fehlende Standhaftigkeit", sagt er rückblickend. "Ich habe zu schnell die Vereine gewechselt, weil mir die Geduld fehlte. Manchmal wäre es besser gewesen, länger bei einem Verein zu bleiben."

Während Mitspieler aus seiner Jugendzeit, wie zum Beispiel Hakan Calhanoglu oder Timo Werner, bereits in der Bundesliga spielten, geriet seine Karriere gewaltig ins Stocken – und dann kam auch noch Pech hinzu. Mit 18 Jahren hatte er einen Vertrag beim Regionalligisten FC Homburg ergattert und blickte voller Tatendrang seiner ersten Saison im Herren-Fußball entgegen.

Weil aber sein Spielerpass zu spät beim Verband eintraf, wurde er für mehrere Monate gesperrt. Erst in der zweiten November-Hälfte der Saison 2012/2013 kam er erstmals zum Einsatz. Durchsetzen konnte er sich nicht. Lediglich drei Einsätze kamen zustande.

"Viele haben mir geraten, mit dem Fußball aufzuhören"

Die Folge: Mamba musste noch einen Schritt zurückgehen – und zwar in die Oberliga Baden-Württemberg. 2013/2014 spielte er für den TSV Grunbach, eine Saison später für den SGV Freiberg. Mamba träumte weiter vom Profifußball, war aber denkbar weit von dieser Zielsetzung entfernt.

"Viele haben mir dazu geraten, mit dem Fußball lieber aufzuhören und eine Ausbildung zu machen", erinnert er sich. "Aber ich wollte unbedingt Fußballprofi werden. Ich habe nie etwas anderes gemacht." Also setzte er sich ein Limit: "Hätte ich bis zu meinen 24. Lebensjahr keine Profikarriere in Aussicht gehabt, hätte ich mit dem Fußball kürzer getreten."

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Nebenjob im Fitness-Studio

Die Gehälter in der Oberliga waren mickrig. Das Geld genügte nicht, um davon den Lebensunterhalt zu bestreiten. Also ging Mamba nebenher in einem Fitness-Studio arbeiten. "Ich habe dort zum Beispiel Seminare gegeben, Trainingspläne geschrieben oder am Tresen gearbeitet", berichtet er.

Rückblickend, so lautet seine Überzeugung, hat ihn das auch als Fußballspieler weitgebracht: "Ich habe viel über Fitness und Ernährung gelernt. Daher befand ich mich immer in einer guten körperlichen Verfassung. Das hat mich geprägt", erzählt er.

2015 wechselte er zum SV Sandhausen, kam allerdings nur für die 2. Mannschaft zum Einsatz – somit blieb er der Oberliga Baden-Württemberg unfreiwillig weiter treu. Immerhin: Mit seinen zehn Toren lenkte er die Aufmerksamkeit weiterer Vereine auf sich.

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Der Regionalligist FC Energie Cottbus lud ihm zum Probetraining ein. "Meine erste Einheit bestand aus einem Sprinttest. Das spielte mir natürlich in die Karten, weil ich ein sehr schneller Spieler bin", erzählt er.

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Eine Karriere wie eine Ketchup Flasche

Mit der Vertragsunterzeichnung begann sein steiler Aufstieg: 2017/2018 schoss er Cottbus mit 19 Toren in Richtung 3. Liga, konnte sich auch in dieser Spielklasse trotz des Wiederabstiegs mit elf Toren für höhere Aufgaben empfehlen.

Im Sommer wechselte Mamba ablösefrei zum SC Paderborn und hinterlässt nun mit seiner Schnelligkeit und seiner hohen Qualität in den Eins-gegen-Eins-Duellen auch in der Bundesliga einen bleibenden Eindruck.

Mamba vergleicht im "Tagesspiegel" seine Karriere daher mit einer Ketchup Flasche: "Wenn es einmal hängt und man dann aber richtig draufdrückt, dann läuft es halt."

Oliver Jensen

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