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Präsident des FC Bayern

Uli Hoeneß zwischen den Zeilen: Das bedeuten seine Aussagen

  • Aktualisiert: 09.11.2018
  • 08:58 Uhr
  • ran.de
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© Getty
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Der Bayern-Präsident hat sich mal wieder zu Wort gemeldet und mit seinen Aussagen für Aufsehen gesorgt. ran.de nimmt sie sich vor.

München - Uli Hoeneß ist zurück. 19 Tage war es ruhig um den Bayern-Präsidenten. Fast drei Wochen nach der bereits legendären Pressekonferenz mit Klubboss Karl-Heinz Rummenigge legte Hoeneß nach. Aber anders als gedacht.

Ungewohnt defensiv, ja fast schon nachdenklich präsentierte er sich. Sprach vom Rückzug. "Ich mache diesen Job noch zwei, drei Jahre und will meinem Nachfolger eine volle Kasse übergeben. Dann können sie mit dem Geld machen, was sie wollen."  

Hoeneß will einen Nachfolger, "der eine menschliche Seite hat. Und einer, der aus dem Fußball kommt. Wir müssen die eierlegende Wollmilchsau suchen. Das wird schwer. Wenn ich wüsste, der oder der kann das, würde ich nächstes Jahr aufhören."

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Zuvor hatte Hoeneß nach dem 2:0-Sieg in der Champions League gegen AEK Athen mit einigen Aussagen für Aufsehen gesorgt. ran.de nimmt sich die wichtigsten näher vor.

"Wir fahren nicht als Favorit nach Dortmund, sondern als Außenseiter, zum ersten Mal seit langer Zeit."

Und das von der Abteilung Attacke? Der Hintergrund ist klar: Der FC Bayern fährt nach dem bisherigen Verlauf der Saison tatsächlich als Außenseiter nach Dortmund. Während sich die Münchner durch eine schwache Saison rumpeln, begeisterte der BVB zuletzt durch Offensiv-Feuerwerke.

Dass es am Dienstag in der Champions League bei Atletico Madrid (0:2) nach längerer Zeit (nach 15 Pflichtspielen) mal wieder einen Rohrkrepierer gab – geschenkt. Hoeneß spart sich die üblichen Giftpfeile, die früher so treffsicher und zahlreich in Richtung der Konkurrenz geflogen sind. Wohl wissend, dass selbst die nichts bringen werden.  

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Im Moment zumindest nicht. Denn der Rekordmeister erweckte zuletzt nicht den Eindruck, dass er plötzlich aus allen Rohren schießen und das ganze gut versteckte Potenzial auf den Platz bringen wird. Oder dass er sich für den BVB geschont hat. Und dann beugt der kluge Mann besser mal vor. Nach dem Motto: "Hab ich ja vorher gesagt." Dass er statt der Giftpfeile ein bisschen mehr Druck nach Dortmund schickt, ist gewiss ein angenehmer Nebeneffekt.

"Die Dortmunder haben jetzt sechs Jahre diese Distanz zu uns gehabt, da dürfen sie jetzt auch mal vorn sein. Ich habe gesagt, dass wir uns mit unseren Entscheidungen am Ende der Saison messen lassen. Wir sind nicht so arrogant, wie ihr alle glaubt. Die Meisterschaft würden wir gern alle haben. Aber wenn es mal nicht so ist, wird der FCBayern auch nicht untergehen."

Auch hier: Kalkül. Ein bisschen Arroganz beziehungsweise bayerischen Großmut lässt man dann noch durchblicken ("Da dürfen sie jetzt auch mal vorn sein"), ehe wieder für alle Fälle vorgesorgt wird. Nein, untergehen wird der FC Bayern sicher nicht. Hört sich fast danach an, als hätte Kovac die Erlaubnis eine Saison ohne Schale zu spielen. 

Undenkbar. Oder?

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"Daran hat sich nichts geändert. Meine Aussagen gelten nicht immer nur für zwei, drei Wochen." (Zu seiner Aussage, er verteidige Niko Kovac bis aufs Blut)

Das wird aktuell so stimmen, denn verloren ist ja noch nichts. Selbst bei einer Pleite in Dortmund nicht. Wie es dann aber im Winter aussieht oder aber in der K.o.-Phase der Champions League, ist wieder eine andere Frage. Zwei, drei Wochen sind dann ja auch lange rum. Hoeneß hält sich alle Türen offen.

"Wir haben eine Mannschaft, die im Umbruch ist. Wir haben einen jungen Trainer, der sich hier reinarbeiten muss. Da muss man ein bisschen Geduld haben."

Umbruch? Ernsthaft? Manuel Neuer, Jerome Boateng, Mats Hummels, David Alaba, Javi Martinez, Arjen Robben, Thomas Müller, Franck Ribery oder Robert Lewandowski - viele von ihnen holten mit den Bayern 2013 die Champions League, seitdem sind viele von ihnen in erster Linie älter geworden. Zugänge wie Serge Gnabry und Leon Goretzka und Abgänge von Arturo Vidal, Sebastian Rudy oder Juan Bernat zeugen nicht wirklich von einem radikalen Schnitt.

Und bei allem Respekt: Mit seinen 47 Jahren und Erfahrungen als Nationalcoach Kroatiens und in Frankfurt ist Kovac kein Greenhorn mehr. Aussagen, die sich eher nach Ausreden anhören. Und wie ein eher misslungener Versuch, für Ruhe und Verständnis für Kovac und die Mannschaft zu trommeln.

"Ich würde die Pressekonferenz im Wesentlichen wieder so machen. Die Geschichte im 'Spiegel' am vergangenen Wochenende hat bewiesen, dass sie dringend notwendig war. Das ein oder andere Wort, was ich gebraucht habe, würde ich nicht noch mal machen. Das hat mir sehr leidgetan, Juan Bernat beleidigt zu haben, seine Spielweise in einem Spiel. Das würde ich so nicht mehr machen."

Um es klar zu sagen: Auch Hoeneß ist kein Greenhorn. Ihm war natürlich klar, was er mit der Pressekonferenz "anrichtet". Er hat es stets verstanden, Reizpunkte zu setzen, Aussagen so zu treffen, dass sie eine besondere Wirkung entfalten. Und alles immer auf den FC Bayern ausgerichtet. Mit der Pressekonferenz ist er aber gemeinsam mit Rummenigge über das Ziel hinausgeschossen. 

Dass er die Aussagen zu Bernat zurücknimmt, ist nett, er sagt aber auch, dass er den Rest der PK so stehen lässt. Klar, auch hier: Viel Kalkül. Erst einmal alles niederreißen, dann ein wenig zurückrudern. Natürlich erst dann, wenn sich die Wirkung schon längst mit aller Wucht entfaltet hat. Hängen bleibt dann im Idealfall die Entschuldigung.

"Aber die haben doch nicht mehr Punkte als wir. Höchstens das bessere Torverhältnis, aber das interessiert mich nicht am zehnten Spieltag. Wollen wir darüber jetzt diskutieren?" (Diskussion ob Gladbach oder Bayern Zweiter ist)

Gladbach? Wer ist Gladbach? Ein dritter Titelkonkurrent? Das geht Hoeneß dann doch zu weit. 

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