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Stevens und seine Andeutungen

Vor dem Revierderby: Schalkes Krise wird immer seltsamer

  • Aktualisiert: 26.04.2019
  • 20:37 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago images / Team 2
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Schalke 04 kann die Krise mit einem Sieg im Derby bei Borussia Dortmund am Samstag etwas erträglicher gestalten. Der Absturz wird allerdings immer seltsamer.

München – Lucien Favre lieferte. Auf den Schweizer war Verlass. Wie immer. Denn der Trainer des BVB ist dafür bekannt, den Gegner schwer zu reden. 

Egal, ob es nun im Pokal ein Sechstligist ist. Oder vor dem Derby am Samstag der Revierrivale (ab 15:30 Uhr im LIVETICKER)

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Ja, es gelang ihm auch beim FC Schalke. Oder besser: sogar. "Sie waren die letzten Spiele immer gefährlich. Beim Konter, bei Standards sind sie sehr gefährlich. Die letzten Spiele waren ok. Qualität ist da. Diese Mannschaft hat zum Teil sogar gegen Manchester City geführt. Das ist die Wahrheit."

Naja, ja, geführt haben sie. Das Debakel im Rückspiel gehört aber auch zur Wahrheit. Bei einem Sieg aus den letzten elf Liga-Spielen (1:0 in Hannover) und acht Niederlagen könnte man Favres Analyse pünktlich zum Derby als feinste Ironie verbuchen, wenn man nicht wüsste, dass Favre ein ausgesprochen höflicher Mensch ist.

42 Punkte Unterschied

Denn die Vorzeichen könnten unterschiedlicher kaum sein. Dortmund kämpft um die Meisterschaft, Schalke gegen den Abstieg. Aktuell hat der BVB 42 Punkte mehr als S04. So groß war der Unterschied zwischen beiden Klubs vor einem Derby noch nie.

Denn Schalke befindet sich in einer seltsamen Krise, die immer seltsamer wird. Wo nichts mehr funktioniert, nichts hilft, nichts läuft. S04 taumelt und wankt orientierungslos durch die Saison, mit einem Kader, der mehr sicher mehr Qualität hat als Platz 15 (da hat Favre durchaus Recht). 

Doch es ist wie so oft auf Schalke – alles ist ein bisschen größer, schlimmer, dramatischer – auch die Krisen, die sich ein wenig mehr verselbständigen als anderswo. 

Unter Stevens gelangen in fünf Spielen ein Sieg und ein Remis – sechs Punkte sind es für den 15. Schalke auf den 16. Stuttgart, der am letzten Spieltag nach Gelsenkirchen kommt. Nicht einmal Feuerwehrmann Stevens kann die ganzen Brände auf Schalke löschen.

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Einige Brände

Und es sind einige. Zumindest deutete der Niederländer das an. Vage. Und mysteriös. Seltsam eben.

"Ich kann und darf nicht alles sagen", so Stevens auf die Frage, warum es auch unter seiner Regie nicht wirklich läuft: "Vielleicht wird das noch kommen. Vielleicht intern. Vielleicht aber auch in der Öffentlichkeit. Ich weiß es noch nicht." Die Probleme gingen auf jeden Fall "in mehrere Richtungen".

Stevens sitzt normalerweise im Aufsichtsrat. In der Regel ein Posten, wo man dabei ist, allerdings nicht mittendrin. 

Haben ihn die Probleme diverser Art überrascht?

"Ja und nein. Wenn du als erfahrener Trainer oben sitzt, siehst du auch sehr viel. Aber wenn du nicht in der Kabine bist und nicht auf dem Platz, siehst und hörst du nicht alles. Von daher wirst du schon überrascht, wenn du damit arbeitest."

Vielsagende Aussagen, auch wenn sie viel offen ließen.

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Wieder Ärger um Bentaleb

Klar ist: Auch Nabil Bentaleb hat ihn überrascht. Mehrmals. Er degradierte den Mittelfeldmann zum zweiten Mal zur U23, erneut wegen einer disziplinarischen Verfehlung. Und ließ dabei durchblicken, dass Bentalebs Entschuldigung für das erste Mal – er weilte bei seiner schwangeren Frau im Krankenhaus – wohl auch nicht die komplette Wahrheit war.

Stevens: "Glauben sie mir eines: Wir haben nicht grundlos zu dieser Maßnahme gegriffen. Ich finde es schade, dass ich das tun musste. Aber es ging nicht anders", sagte Stevens. Bentaleb hatte wohl einen Sprachkurs geschwänzt. Eine Kleinigkeit, die zeigt, dass mangelnde Professionalität und Disziplin auf Schalke große Baustellen sind.

Trotzdem gibt es die Hoffnung, ausgerechnet im Derby einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen. Und parallel dem BVB die Meisterträume zu vermiesen. 

Rache für 2007?

Dass sie sich sogar für 2007 rächen könnten, als die Vorzeichen umgekehrt waren und der BVB 2:0 gewann, findet Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke "ein wenig lächerlich. Die Schalker müssen nicht die Saison in einem Derby retten, sondern den Klassenerhalt sichern."

Auf die Frage, wer den größeren Druck habe, antwortete Stevens: "Ich denke beide. Aber der eine Druck ist etwas positiver als der andere." Ein Derby sei ein Derby, betonte Stevens: "Das ist immer etwas Besonderes, unabhängig von der Tabelle."

Für ihn heißt es wohl zum letzten Mal Derby - als Trainer. Denn bei dieser Frage sparte er sich irgendwelche Andeutungen. "Ja, ich denke, dass es das letzte als Trainer ist."

Vorher muss er nur noch dafür sorgen, dass es nicht auch für die beiden Klubs das vorerst letzte ist.

Von Andreas Reiners

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