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Mannschaftsarzt FC Bayern München

Wohlfahrt-Abrechnung mit Guardiola: Falsches Training und schwaches Selbstbewusstsein

  • Aktualisiert: 13.03.2018
  • 11:04 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt berichtet in seinem Buch, warum er beim FC Bayern München nicht länger mit Pep Guardiola zusammenarbeiten konnte.

München – Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt, der Mannschaftsarzt des FC Bayern München, hat in seinem Buch "Mit den Händen sehen: Mein Leben und meine Medizin" Ex-Trainer Pep Guardiola scharf kritisiert.

"Unter Pep Guardiola veränderte sich das Klima beim FC Bayern München und es wurde mehr und mehr deutlich, dass er mir und meinem Team kein Vertrauen schenkte", zitiert die "Bild"-Zeitung aus dem kürzlich veröffentlichten Buch. "Einerseits interessierte er sich absolut nicht für medizinische Fragen, verlangte aber andererseits von uns, Wunder zu vollbringen."

Wohlfahrt berichtet, der Trainer habe die Arbeit der medizinischen Abteilung in einem "aggressiven, vorwurfsvollen Ton" kritisiert. Guardiola soll zudem verlangt haben, dass Wohlfahrt bei jeder Trainingseinheit anwesend ist. "Er sah mich offenbar in der Rolle eines Befehlsempfängers, über den er jederzeit frei verfügen könnte."

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Guardiola wurde nur noch ungehaltener

Weiter heißt es: "Anfangs täuschte er sich wohl in mir und glaubte, es sei ein Leichtes, sich gegen mich durchzusetzen. Als er aber merkte, wie groß mein Rückhalt bei der Mannschaft und im Verein war, wurde er nur noch ungehaltener."

Wohlfahrt wirft Guardiola sogar falsche Trainingsmethoden vor. "Er wusste alles besser: fünf Minuten Aufwärmen im Schnelldurchlauf. Das musste reichen." Die Folge war laut Wohlfahrt, dass die Anzahl der Muskelverletzungen deutlich zunahmen.

Fachliche Gespräche mit Guardiola sollen nicht möglich gewesen sein. "Selbst meine Berichte über verletzte Spieler interessierten ihn nicht. Immer wenn ich mit ihm sprechen wollte, wandte er sich sofort ab und ging weg."

Der Streit zwischen Mannschaftsarzt und Trainer soll immer schlimmer geworden sein: "Jedes Mal, wenn ich einen Spieler wegen einer Muskelverletzung vom Platz nahm, war der Trainer sauer. Das sei doch lächerlich, der könne doch weiterspielen, meinte er aufgebracht."

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Er befürchtet Verlust von Macht und Autorität

Wohlfahrt schreibt: "Ich halte Pep Guardiola für einen Menschen mit einem schwachen Selbstbewusstsein, der alles dafür tut, um andere darüber hinwegzutäuschen. Er scheint deshalb in ständiger Angst zu leben, nicht so sehr vor Niederlagen, sondern viel mehr vor dem Verlust von Macht und Autorität."

Den Tiefpunkt erreichte das Verhältnis zwischen Wohlfahrt und Guardiola, als der Trainer ihn vor versammelter Mannschaft lautstark angriff und für die vielen Verletzungen verantwortlich machte. "Ich fühlte mich in meinem Ehrgefühl tief verletzt", so Wohlfahrt. Daraufhin trat er als Mannschaftsarzt zurück.

Im November 2017 nahm er seine Funktion beim FC Bayern München wieder auf. Guardiola trainiert heute Manchester City.

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