Seit 319 Minuten ohne eigenen Treffer
Blamage in Moskau: Real Madrid trifft das Tor nicht mehr
- Aktualisiert: 03.10.2018
- 20:05 Uhr
- ran.de / Tobias Gonscherowski
Bei Real Madrid ist die große Torflaute ausgebrochen. Seit 319 Minuten warten die Königlichen wettbewerbsübergreifend auf einen Treffer. Negativer Höhepunkt war nun die 0:1-Niederlage in der Champions League beim krassen Außenseiter ZSKA Moskau.
München - Es läuft derzeit überhaupt nicht rund bei Real Madrid. Im Jahr Eins nach dem Abgang von Superstar Cristiano Ronaldo trifft der Champions-League-Sieger der letzten drei Spielzeiten das Tor nicht mehr. In der spanischen Hauptstadt macht man sich deshalb Sorgen.
Die spanische Sportzeitschrift "Marca" hat ausgerechnet, dass die Mannschaft unter dem neuen Real-Trainer Julen Lopetegui auf einen Toreschnitt von gerade einmal 1,7 Treffer kommt. Das ist der schlechteste Wert der letzten zehn Jahre. Erstmals seit der Saison 2006/07 blieb Real zudem in drei aufeinander folgenden Partien ohne eigenes Tor.
Russland schlechtes Pflaster für Lopetgui und Kroos
Der 0:3-Klatsche beim FC Sevilla folgten eine Nullnummer im Stadtderby gegen Atletico Madrid und nun die Blamage ausgerechnet in der russischen Hauptstadt. Russland und Lopetgui - da war doch was? Richtig, kurz vor Beginn des WM-Turnieres in Russland wurde der damalige spanische Nationaltrainer entlassen, weil er ohne Absprache mit dem Verband seinen Wechsel zu Real Madrid bekannt gegeben hatte.
Externer Inhalt
An Russland hat auch Toni Kroos keine guten Erinnerungen. Und - um es überspitzt zu formulieren - Kroos präsentierte sich gegen ZSKA erneut in "WM-Form". Sein haarsträubender Fehlpass direkt in die Füße von Nikola Vlasic in der 2. Minute nutzte dieser zur frühen 1:0-Führung von ZSKA.
"Wir sind nicht so schlecht"
Danach drängte Real ebenso vehement wie planlos auf den Ausgleich. Und wenn man kein Glück hat, kommt bekanntlich auch noch das Pech in Form von drei Aluminiumtreffern von Real dazu. "Vor zehn Tagen haben wir noch AS Rom geschlagen. Wir sind nicht so unschlagbar, wie es damals hieß, und nicht so schlecht, wie wir jetzt gemacht werden", versuchte Lopetgui nach dem Spiel zu relativieren.
"Wir haben versäumt, aus den zahllosen Chancen einen Treffer zu erzielen. Wir haben alles versucht, mit Distanzschüssen, im Strafraum und über Kombinationen. Aber wir hatten einfach kein Glück", meinte der Trainer. "Wenn wir uns weiter so viele Chancen erarbeiten, werden wir aber auch wieder erfolgreich sein."
Schon werden die Vollstreckerqualitäten eines Cristiano Ronaldo in Madrid schmerzlich vermisst. Der Portugiese traf in 438 Pflichtspielen für Real phänomenale 450 Mal, bevor er im Sommer zu Juventus Turin wechselte. Ein Nachfolger ist weit und breit nicht in Sicht.
Torproblem muss schnellstens gelöst werden
Der gute Liga-Start mit drei Siegen und zehn Treffern in den ersten drei Spielen kaschierte die Offensivschwäche noch. Doch in den letzten vier Partien in der Primera Division gelangen Real nur noch ein Sieg und zwei mickrige Törchen. Jetzt stand auch in Moskau vorne die Null. "Die Weißen haben ein Torproblem, das sie schnellstens lösen sollten", schreibt "Marca".
Dass in Madrid noch nicht die ganz große Krise ausgerufen wurde, ist nur der Tatsache zu verdanken, dass auch der FC Barcelona schwächelt und Real immerhin noch punktegleich mit dem großen Rivalen auf Platz zwei der Tabelle notiert wird. Doch ein Sieg beim kommenden Auswärtsspiel bei Deportivo Alaves ist nun absolute Pflicht.
Du willst die wichtigsten Fußball-News direkt auf dein Smartphone bekommen? Dann trage dich für unseren WhatsApp-Service ein unter http://tiny.cc/ran-whatsapp