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Spitzenspiel in der Champions League

Das schwierige Verhältnis von Jose Mourinho und Cristiano Ronaldo

  • Aktualisiert: 23.10.2018
  • 17:16 Uhr
  • ran.de/ Julian Huter
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© Getty Images/ran.de
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Cristiano Ronaldo kehrt mit Juventus Turin nicht nur an seine alte Wirkungsstätte in Manchester zurück, er trifft auch auf seinen ehemaligen Trainer. Von 2010 bis 2013 arbeitet er mit Jose Mourinho bei Real Madrid zusammen. Das Verhältnis der beiden ist nicht immer von gegenseitigem Respekt geprägt. 

München - Für Cristiano Ronaldo wird das Gastspiel mit Juventus Turin bei Manchester United (ab 21 Uhr im Liveticker) ein ganz besonderes sein. Zum einen ist es das Topspiel der Gruppe H, die Juve mit zwei Punkten Vorsprung auf Manchester anführt. Vor allem ist es für Ronaldo aber die Heimkehr zu dem Verein, bei dem er nach seiner Ankunft 2003 zum Weltstar aufstieg. In 292 Einsätzen für die "Red Devils" erzielte der Portugiese 118 Tore und lieferte 68 Vorlagen. Er gewann in England dreimal die Meisterschaft und holte 2008 die Champions League. 2009 verabschiedete er sich für den damaligen Ablöserekord von 94 Millionen Euro zu Real Madrid. Die United-Fans verehren ihn dennoch bis heute.

Der 33-Jährige kehrt allerdings nicht zum ersten Mal für ein Champions-League-Spiel ins Old Trafford zurück. 2013 traf er im Achtelfinale mit Real Madrid auf seine alte Liebe. Ronaldo traf in Manchester und besiegelte so das Aus für United, es war gleichzeitig das letzte Europapokal-Spiel seines langjährigen Mentors Sir Alex Ferguson. Ronaldos Trainer war damals Jose Mourinho, der heute bekanntlich an der Seitenlinie der "Red Devils" steht. Gut möglich, dass der Offensivmann dem Treffen mit seinem Ex-Coach weniger enthusiastisch entgegensieht. Das Verhältnis zwischen den beiden Landsmännern war in den vergangenen Jahren alles andere als freundschaftlich.

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Taktische Meinungsverschiedenheiten 

Ein Weltklasse-Spieler trifft auf einen Weltklasse-Trainer – eigentlich die perfekte Partnerschaft. Doch zwischenmenschlich passte es es bei den beiden einfach nicht. Cristiano war dem "Special One" zu selbstverliebt. Er beschwerte sich während seiner Zeit bei Real darüber, dass Ronaldo im Spielertunnel zu viel Zeit damit verbringe, sich selbst im Spiegel zu bewundern.

Um den Superstar auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen, schreckte der Coach auch nicht davor zurück, ihn auf die Bank zu setzen. Zum Ende der Saison 2010/2011 kritisierte Ronaldo Mourinho öffentlich. Als Reaktion darauf setzte er ihn im nächsten Ligaspiel auf die Bank und Real verlor das Spiel gegen Saragossa mit 2:3. Jorge Mendes, der gemeinsame Agent der beiden, musste schlichten.

Auch was die taktische Ausrichtung bei Real Madrid anging, stimmten die beiden Streithähne nicht überein. Mourinho gilt seit jeher als Verfechter einer defensiven Spielphilosophie, die auf Konter ausgelegt ist. In seinem System erwartete er von Ronaldo, dass dieser nach hinten mitarbeite. Während eines Spiels gegen Valencia 2013 schalt Mourinho Ronaldo für sein Defensiv-Verhalten, als dieser antworten wollte, schimpfte "Mou": "Sei ruhig und Lauf!" Nach dem Spiel kritisierte der Trainer seinen Schützling vor versammelter Mannschaft: "Du musst nach hinten arbeiten, du musst mehr Solidarität mit deinen Kollegen zeigen!" Es entbrannte ein Streit. Am Ende verließ Mourinho die Kabine und Ronaldo verschwand wutschnaubend in der Dusche.

Mourinho tritt gegen Ronaldo nach

Während sich Ronaldo nach Mourinhos Entlassung im Sommer 2013 mit öffentlicher Kritik an seinem Ex-Coach zurückhielt, tat ihm der heute 55-Jährige nicht diesen Gefallen: "Wenn ich in taktischer Hinsicht konstruktive Kritik übte, weil ich dachte, er könne sich noch verbessern, akzeptierte er nicht, was ich sagte. Er glaubt, dass er schon alles weiß", gab Mourinho zu Protokoll.

Auf die Kritik angesprochen antwortete Ronaldo: "Ich werde den Namen dieser Person nicht in den Mund nehmen. Der ist es nicht wert. Entschuldigung, aber ich habe keine Lust, über ihn zu reden."

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Doch noch versöhnliche Töne?

Doch mit den Jahren entspannte sich das Verhältnis der ehemaligen Weggefährten. Vier Jahre später blickte Jose Mourinho versöhnlicher auf seine Zeit mit Ronaldo zurück: "Ich glaube, dass er sich in den drei Jahren, die wir zusammengearbeitet haben, als Spieler von mir verbessert hat und ich mich als Trainer dank ihm verbessert habe. Ich habe sehr gute Erinnerungen an ihn", erklärte der "Special One" 2017.

Doch Mourinho ist als United-Trainer angezählt. In der Premier League liegt sein Team nach neun Spieltagen nur auf einem enttäuschenden zehnten Platz. Dazu kommt, dass er sich mal wieder mit seinem Top-Star zerstritten hat. Sein Verhältnis mit Paul Pogba gilt als unterkühlt. Sollte Ronaldo Juventus in Manchester zum Sieg schießen, könnten wir den nächsten Akt dieser Fehde im "Theatre of Dreams" erleben.

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Julian Huter  


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