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PSG gegen Real Madrid

PSG ohne Neymar: Wie damals gegen Barca!

  • Aktualisiert: 07.03.2018
  • 07:59 Uhr
  • Marco Kieferl
Article Image Media
© Getty Images
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Nach dem Mittelfußbruch von Neymar muss Paris Saint-Germain im Achtelfinal-Rückspiel gegen Real Madrid auf seinen vermeintlich besten Spieler verzichten (ab 20:15 Uhr im Liveticker auf ran.de). Dennoch sind die Franzosen keineswegs chancenlos. Ausgerechnet die Erinnerung an Barcelona darf PSG Mut machen.

Paris/München - Manchmal kann es im Fußball ganz schnell gehen. Vor drei Wochen noch galten die Achtelfinalduelle zwischen Real Madrid und Paris Saint-Germain als Schicksalsspiele für Zinedine Zidane. Real stand nach dem Aus im spanischen Pokal und schwachen Vorstellungen in La Liga vor den Scherben seiner Saison. 20 Tage später herrscht die gleiche Endzeitstimmung in Paris.

Dabei schien das 1:3 im Bernabeu für PSG nur halb so schlimm wie das, was anderthalb Wochen später passierte. Als Neymar sich nach gut 75 Minuten gegen Olympique Marseille vor Schmerzen am Boden wand, schien in diesem Moment die französische Fußballhoffnung zu sterben.

Jene Hoffnung, dass es mit einer 418 Millionen Euro schweren Transferoffensive endlich mit dem Sprung auf Europas Thron klappen sollte. Durch den Mittelfußbruch von Neymar fällt bei PSG der lange vermisste Superstar weg, der in den großen europäischen Fußballnächten doch eigentlich den Unterschied machen sollte.

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"Neymar hier, Neymar da"

Mit dem Ausfall des Brasilianers fehlen den Franzosen nicht nur mit einem Schlag 48 Scorerpunkte, sondern auch realistische Chancen, um den Spieß gegen den amtierenden Champions-League-Sieger noch einmal umzudrehen.

So war zumindest der Eindruck in den Medien, die sich mehr mit den Begleitumständen von Neymars Operation zu befassen schienen als mit den Leistungen der Mannschaft. Noch am Dienstag bemühte die französische "L'Equipe" eine Serie von Fußballwundern, in denen sich Teams ohne ihre Superstars durchsetzen konnten. Dabei ist ein Weiterkommen des französischen Spitzenreiters keineswegs unrealistisch.

Die Spieler legen nach dem Ausfall ihres 222-Millionen-Neuzugangs längst eine Trotzhaltung an den Tag. "Neymar hier, Neymar da, Neymar überall! Ich weiß nicht mehr, was ich dazu sagen soll", echauffierte sich zuletzt Innenverteidiger Presnel Kimpembe über die einseitige Berichterstattung.

Emery nach Hinspiel kritisiert

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Das Team hat auch ohne den Brasilianer die Überzeugung, gegen Real das nötige 2:0 schaffen zu können. Dieses Selbstvertrauen ziehen die Akteure nicht zuletzt aus dem Hinspiel. "Ich glaube, dass wir weiterkommen können, weil wir auch im Hinspiel über weite Strecken das bessere Team waren", ließ Dani Alves im Vorfeld der Partie verlauten und hatte damit nicht Unrecht.

PSG ging nach einer starken ersten Hälfte verdient durch Adrien Rabiot in Führung. Erst ein ungeschicktes Foul des erst 21-jährigen Giovani Lo Celso führte zum verhängnisvollen Elfmeter, der den Ausgleich brachte. Trainer Unai Emery ließ fortan bewusst defensiver spielen, wechselte Toptorschütze Edinson Cavani aus und bekam dafür die Quittung.

Der PSG-Coach wurde für die Aufstellung der unerfahrenen Lo Celso, Kimpembe und Yuri Berchiche im Nachhinein kritisiert, doch auch Heilsbringer Neymar blieb auf der großen Bühne blass. Verbesserungspotenzial ist also durchaus vorhanden.

PSG ohne Neymar variabler?

Natürlich ist das Unternehmen Viertelfinale durch die Verletzung des Brasilianers nicht einfacher geworden, Dani Alves bringt die Situation aber gut auf den Punkt: "Mit Neymar sind wir sicherlich stärker, doch auch ohne ihn sind wir sicherlich noch eine starke Mannschaft."

In manchen Aspekten vielleicht sogar stärker als mit dem Brasilianer, wie Rechtsverteidiger Thomas Meunier durchscheinen ließ: "Wir müssen das Positive sehen. Ohne Neymar bieten sich uns andere Alternativen. Natürlich fehlen uns seine Einzelaktionen, dafür können wir ohne ihn mehr kombinieren."

Die Abwesenheit ihres Superstars dürfte die Pariser in der Tat unberechenbarer machen. Das Spiel ist nicht mehr auf Neymar und dessen mitunter zu ballverliebten Alleingänge zugeschnitten. Mehr Kombinationen und variablere Laufwege könnten PSGs Spiel schneller und schwerer greifbar machen – zumal der Ersatz des Brasilianers hochkarätig ist.

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Di Maria und Draxler drehen auf

"Wir haben keine Ausreden. Mit oder ohne Neymar", betonte Meunier bereits vor einigen Tagen und lenkte dann die Aufmerksamkeit auf zwei andere Mannschaftskollegen: "Di Maria dreht gerade durch und es gibt andere, die man ins Team bringen kann – wie Julian."

Ausgerechnet das Duo der verschmähten Ex-Leistungsträger bekam in den zwei Spielen nach Neymars Verletzung seine Chancen in der Startelf und zeichnete gleich mal für vier der fünf Tore verantwortlich.

Angel Di Maria traf im zweiten Duell mit Olympique Marseille doppelt und legte gegen Troyes noch einmal nach. Julian Draxler bereitete in dieser Zeit zwei seiner drei Tore vor und gab einen Assist für Cavani.

Barcelona-Hinspiel als Vorbild

Mit der Ankunft von Mbappe und Neymar wurden Draxler und Di Maria in die zweite Reihe verdrängt. Dabei zeigten beide in der Vergangenheit bereits, dass sie PSG in den ganz großen Duellen tragen können.

So ungern man in Paris an das letztjährige Achtelfinale in Barcelona zurückdenkt, so wichtig wäre ein Blick auf das Hinspiel. Damals lieferte PSG seine wohl berauschendste Champions-League-Vorstellung in diesem Jahrtausend ab. Ohne einen Ibrahimovic, Mbappe oder Neymar schlugen die Franzosen Barca mit 4:0 vor heimischer Kulisse.

Die Hauptprotagonisten? Angel Di Maria mit zwei, Julian Draxler mit einem Treffer. Neymar stand damals auf der anderen Seite und tauchte im Spiel ab. In jener Partie spielte PSG sensationellen Kombinationsfußball, bediente beide Flügel und hatte im Sturmtrio Draxler, Cavani und Di Maria Torschützen, die auch heute noch im Kader stehen. Ohnehin hat PSG aus der damaligen Stammelf nur Blaise Matuidi an Juventus Turin verloren.

Emery: "Werden Real leiden lassen"

Unai Emery beschwört in diesen Tagen die eigene Heimstärke. Nicht zu Unrecht, immerhin hat PSG seit April 2015 nicht mehr in der Champions League verloren. Gegen Arsenal und Manchester City spielte man Remis, Barcelona und der FC Bayern konnten teils vernichtend geschlagen werden.

"Mit der Unterstützung unserer Fans werden wir Real im Prinzenpark leiden lassen", kündigte Emery in der Pressekonferenz vor dem Rückspiel an: "Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte von Paris Saint-Germain haben wir den Vorteil, in einem wichtigen Rückspiel in der Champions League zu Hause spielen zu dürfen. Jetzt liegt es an uns Real zu zeigen, dass es etwas Anderes ist, wenn man in Paris spielt."

Emery kämpft um Job

Etwas Anderes ist es auch, in Paris zu trainieren. Das könnte Emery im Falle eines Ausscheidens schneller spüren, als ihm lieb sein kann. Meisterschaft und Pokalsieg werden in der französischen Hauptstadt mittlerweile beinahe vorausgesetzt. Emery wurde mit der Referenz von drei Europa-League-Siegen geholt, um mit PSG endlich die Champions League zu gewinnen.

Seit der Übernahme von Quatar Sports Investment im Jahr 2011 kam Paris trotz aller Ambitionen und Transferausgaben nie über das Viertelfinale in der Königsklasse hinaus. Dieser Fakt wurde bereits Laurent Blanc zum Verhängnis und es nicht unwahrscheinlich, dass er auch Emery nach den unglücklichen Entscheidungen im Hinspiel, der verpassten Meisterschaft und eben auch der Schmach von Barcelona den Job kosten könnte.

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