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Zweitbester Scorer in der Champions League

Roberto Firmino: Das Arbeitstier von Anfield

  • Aktualisiert: 01.05.2018
  • 18:08 Uhr
  • ran.de
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© getty
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Roberto Firmino hatte mit zwei Toren sowie zwei Assists maßgeblichen Anteil am 5:2 Hinspiel-Erfolg des FC Liverpool gegen die AS Rom im Champions-League-Halbfinale. Aber nicht nur in diesem Spiel wusste der Brasilianer zu überzeugen, die ganze Saison des Ex-Hoffenheimers verläuft wie im Traum.

Liverpool/München – "Er gehört zu den Top fünf Stürmern der Welt." Dieses Prädikat stellte Julian Nagelsmann Roberto Firmino vom FC Liverpool aus.

Nagelsmann konnte sich in Hoffenheim jahrelang von den Qualitäten des Ex-Bundesligaspielers überzeugen. Die aktuellen Zahlen des Brasilianers belegen die Aussagen des derzeitigen TSG-Trainers.

Firmino erzielte in der diesjährigen Champions-League-Saison bisher 17 Scorerpunkte und muss damit nur Cristiano Ronaldo, der das Ranking mit 18 Punkten anführt, den Vortritt lassen.

Auch in der Premier League durfte der 26-Jährige bereits 15 Mal jubeln und bereitete zudem sieben Treffer vor.

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Fußball-Verbot in der Kindheit

Als Sohn eines Straßenverkäufers wuchs Roberto Firmino in Barbosa de Oliveira in sehr einfachen Verhältnissen auf. Sein Geburtsort Maceio gilt als eine der gefährlichsten Metropolen Brasiliens.

Die Millionenstadt liegt, weltweit gesehen, auf Platz 14 der Städte mit der höchsten Mordrate. Kaum verwunderlich also, dass ihm seine Mutter in der Kindheit das Fußball spielen auf den Straßen vorerst verboten hat.

Zum Fußballprofi hat er es aber trotzdem geschafft. Erstmals gegen den Ball trat Firmino für den CR Brasil in seiner Heimatstadt. Um die Fußballkarriere voranzutreiben, floh Roberto Firmino im Alter von 16 Jahren in das 3000 Kilometer entfernte Florianopolis und kickte dort für den FC Figueirense. Für den heranreifenden Profi damals "keine einfache Zeit", denn er "war ganz allein", weit entfernt von seiner Familie.

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Relegations-Held Firmino

In der Winterpause 2011 wechselte Roberto Firmino von brasilianischen Klub Tombense für vier Millionen Euro zur TSG 1899 Hoffenheim.

Der Brasilianer brauchte keine lange Eingewöhnungszeit in Zuzenhausen, schnell reifte der damals noch "schmächtige Junge", wie ihn sein ehemaliger Teamkollege Andreas Beck beschrieb, zum Führungsspieler.

Das auf den Offensivspieler bereits in jungen Jahren in wichtigen Spielen Verlass war, stellte Firmino erstmals 2013 unter Beweis. Die TSG spielte eine katastrophale Saison und musste in die Relegation. Dort schlug im Hinspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern die große Stunde des damals 21-Jährigen.

Beim 3:1-Sieg der Kraichgauer erzielte Firmino die ersten beiden Tore selbst, das dritte bereitete der Brasilianer vor. Im Rückspiel brannte nichts mehr an und der Verein von Mäzen Dietmar Hopp blieb erstklassig.

Vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2017

In der darauffolgenden Saison war der 1,81 Meter große Brasilianer mit insgesamt 16 Toren und 12 Vorlagen drittbester Scorer der Bundesliga. Aufgrund seiner überzeugenden Leistungen sahen sich die Verantwortlichen der TSG nahezu gezwungen, den im Jahr 2015 auslaufenden Vertrag vorzeitig bis 2017 zu verlängern.

Im Zuge des nötigen Umbruchs nach der Weltmeisterschaft 2014 wurde man auch in seinem Heimatland auf ihn aufmerksam. So ging für den Jungen aus Maceio ein "Kindheitstraum" in Erfüllung. Im November 2014 durfte er gegen die Türkei zum ersten Mal für die Selecao auflaufen: "Ich bin stolz, das Nationaltrikot tragen zu dürfen".

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Für 41 Millionen nach Liverpool

Seine Leistungskurve zeigte weiter nur in eine Richtung. Mit sieben Toren sowie zehn Vorlagen zählte er auch in der Saison 2014/2015 zu den absoluten Leistungsträgern der TSG.

So war es am Ende nicht verwunderlich, dass Firmino trotz des gültigen Vertrags bis 2017 nicht noch ein weiteres Jahr im beschaulichen Kraichgau blieb. Für eine stolze Ablösesumme von 41 Millionen Euro hieß der neue Arbeitgeber ab Sommer 2015 FC Liverpool. 

Die Ablösesumme wurde belächelt, der "Spiegel" titelte beispielsweise: "Ist er wirklich die kolportierten 41 Millionen Euro wert? Natürlich nicht." 

Viele fragten sich auch, ob sich der brasilianische Edeltechniker in der robusten Premier League behaupten könne. Eine Liga, in der noch nicht allzu viele Spieler aus dem größten Land Südamerikas Erfolge feiern konnten.

Vom Spielmacher zum Stürmer

Aber der ehemalige Hoffenheimer ließ gleich in seiner ersten Premier-League-Saison alle Kritiker verstummen. Mit zehn Treffern und acht Assists führte sich "Bobby", den Spitznamen bekam er schnell von den Liverpool-Fans verpasst, bei den Reds bestens ein.

In seiner zweiten Saison an der Anfield Road, bekam er einen Altbekannten aus der Bundesliga als Trainer an die Seitenlinie gestellt: Jürgen Klopp. Dieser vertraute noch mehr in die Abschlussstärke von Firmino und formte den gelernten Spielmacher zum Stürmer um.

Das ihm entgegengebrachte Vertrauen zahlte der Brasilianer mit elf Treffern sowie zehn Torvorlagen eindrucksvoll zurück und mauserte sich so zu einem der besten Stürmer der Premier League. 

Keiner arbeitet auf dem Rasen so viel wie der von oben bis unten tätowierte Brasilianer. Oft lässt sich der Nationalspieler zurückfallen, holt sich die Bälle in der eigenen Hälfte, verteilt diese und schafft so die Räume für seine Offensiv-Kollegen Mohamed Salah und Sadio Mane. Ein Arbeitstier also.

"Marathon Man" Firmino

Dies bekräftigte kürzlich auch Julian Nagelsmann: "Was ihn vielleicht von vielen anderen Stürmern unterscheidet, ist seine Arbeit, wenn der Gegner den Ball hat. Sein Ansprinten in 90 Minuten bei dem Tempo in der Premier League." 

Seine Arbeit gegen den Ball passt wie die Faust aufs Auge zu Klopps-Spielsystem. Der Brasilianer gehört zu den Stürmern mit den meisten Ballgewinnen der Premier League. Auch sein Laufpensum ist enorm. Nicht von ungefähr bekam er von den englischen Medien den Titel "Marathon Man" aufgesetzt. 

Trotz der bemerkenswerten Zahlen von Roberto Firmino steht der 26-Jährige meist im Schatten anderer. So drehte sich in Liverpool eine Zeit lang alles um Firminos Nationalmannschafts-Kollegen Philippe Coutinho. 

Bis zu seinem Rekord-Transfer im Januar 2017 zum FC Barcelona war Coutinho der Star an der Anfield Road und galt als unersetzlich. Doch der Erfolg hat Liverpool nach seinem Abgang nicht verlassen. Im Gegenteil.

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Im Schatten von Salah

Die Elf von Jürgen Klopp steht kurz vor dem Einzug ins Champions-League-Finale, erstmals seit 2007. Auch in der Premier League stehen die Reds, derzeit auf Tabellenplatz drei, so gut da wie seit der Vizemeisterschaft 2014 nicht mehr.

Gehörigen Anteil daran hat das Offensiv-Trio um Mohamed Salah, Sadio Mane und Roberto Firmino. Letzterer steht aber abermals im Schatten eines Teamkollegen. Diesmal droht Firmino im Hype um Englands Fußballer des Jahres Mohamed Salah unterzugehen.

Sein Trainer Jürgen Klopp weiß die Arbeit von Roberto Firmino, der erst kürzlich seinen Vertrag bis 2023 bei den Reds verlängerte, allerdings zu schätzen und einzuordnen: "Mo Salah und Sadio Mane sind Weltklasse, aber nicht jeden Tag. Roberto Firmino spielt fast immer auf diesem Niveau". Kann man so stehen lassen.

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