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Rückkehr der Selbstzweifel? Lucien Favre und Borussia Dortmund in der Sinnkrise

  • Aktualisiert: 05.03.2019
  • 14:27 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© 2019 Getty Images
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Der Vorsprung ist dahin. Borussia Dortmund steht in der Bundesliga nur noch aufgrund des leicht besseren Torverhältnisses an der Tabellenspitze vor dem FC Bayern. Grund zur Panik? Nicht unbedingt. Doch BVB-Coach Lucien Favre scheint in Sorge zu sein. Es wäre nicht das erste Mal in seiner langjährigen Trainerkarriere.

München/Dortmund - Lucien Favre ist ein freundlicher Mensch. Immer, wenn man dem Schweizer Fußballlehrer begegnet, bekommt man ein nettes "Salut" zugerufen.

Es passiert selten, dass Favre die Fassung verliert, ja komplett aus der Haut fährt. Jedenfalls in der Öffentlichkeit. Außer, er bekommt direkt nach dem Schlusspfiff für ihn unangebrachte Reporterfragen gestellt. Dann runzelt der Schweizer schon mal bedenklich die Stirn.

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BVB

Fünf Gründe, warum der BVB das CL-Wunder schafft

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  • 05.03.2019
  • 14:12 Uhr

Bei Borussia Dortmund runzelte Favre zuletzt viel mit der Stirn, schließlich musste er sich vielen kritischen und unangenehmen Fragen stellen.

Denn der Tabellenführer der Bundesliga verspielte in den vergangenen Wochen einen Neun-Punkte-Vorsprung auf den FC Bayern und steht aktuell nur noch aufgrund des zwei Treffer besseren Torverhältnisses auf dem ersten Rang. Von den vergangenen sechs Liga-Spielen gewannen die Borussen nur eines, die letzte Partie beim FC Augsburg ging sogar mit 1:2 verloren.

Favre gilt als wankelmütig

Natürlich sind wettbewerbsübergreifend vier Siege, vier Remis und zwei Niederlagen aus den letzten zehn Partien keine Horrorbilanz. Doch Favre gilt dem Vernehmen nach als ein Mann, der durchaus sehr wankelmütig ist.

Nicht selten soll es noch bei Borussia Mönchengladbach vorgekommen sein, dass Favre in kritischen Phasen entnervt bei Sportdirektor Max Eberl im Büro stand und mit ihm darüber diskutierte, ob er noch der richtige Mann sei. Und das, obwohl der Schweizer in Gladbach quasi keine Krise zu bewältigen hatte.

Im ersten Jahr rettete er das Team vom Niederrhein fast schon sensationell vor dem Abstieg und führte es dann in den kommenden vier Jahren drei Mal nach Europa – einmal sogar in die Champions League. Und das letztlich aus dem Nichts.

Aber: Favre ist Perfektionist, im positiven Sinne fußballverrückt. Der Schweizer überlässt auf dem Rasen nichts dem Zufall, stellt seine Spieler bis ins letzte Detail auf ihre Gegenspieler ein und bereitet sie so akribisch auf ihre bevorstehenden Aufgaben vor.

Die Krux an der Sache: Ist all das einmal nicht von Erfolg gekrönt, lässt Favre das einfach nicht los. Er hadert mit sich, möchte verstehen, warum seine Maßnahmen nicht gegriffen haben. So scheint es nun auch in Dortmund zu sein.

Denn der BVB droht im Endspurt der Bundesliga die Meisterschaft zu verspielen - obwohl sie lange Zeit alle Trümpfe in der Hand hielten. Ein Fakt, der den Perfektionisten Favre im wahrsten Sinne des Wortes verrückt werden lässt.

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News

Dortmund glaubt an Wunder gegen Spurs

Borussia Dortmund hat unruhige Tage hinter sich - und ausgerechnet jetzt braucht der BVB im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Tottenham Hotspur ein kleines sportliches Wunder.

  • 05.03.2019
  • 19:57 Uhr

Die Suche nach Lösungen

Er versucht in all seinen Interviews und Pressekonferenzen nach außen zwar die Ruhe zu bewahren, aber wer ihn auch schon in den vergangenen Jahren bei seinen anderen Trainerstationen erlebt hat, der erkennt, dass die aktuelle Situation ihm keine Ruhe lässt.

Favre wirkt nervös, angegriffen, wie zu Gladbacher Zeiten, als es nicht rund lief. Der bisherige Erfolgstrainer sucht nach Lösungen.

Sein Problem: Leistungsträger wie Jaden Sancho, Axel Witsel, Mario Götze oder Paco Alcacer sind aktuell außer Form, treffen das Tor nicht mehr, wie noch in der Hinrunde. Da klappte es noch fast blind. Im Moment scheint der gegnerische Kasten wie zugenagelt zu sein.

Vor dem Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen Tottenham Hotspur (Hinspiel: 0:3/ab 20:30 Uhr im LIVETICKER auf ran.de), meinte Favre: "Jedes Spiel ist anders. Wir wissen, dass wir Tore schießen können und müssen sehr, sehr clever spielen."

Und zur Kritik von Sportdirektor Michael Zorc, der vor allem die Einstellung seines Teams gegen Augsburg anprangerte, erklärte der Schweizer: "Natürlich gibt es immer ein paar Sachen zu verbessern. Es sind sehr wichtige Details, über die wir sprechen. Und das zu korrigieren, das braucht manchmal mehr als eine Woche."

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Erfolg über Tottenham könnte für Rückenwind sorgen

Vielleicht gelingt dem BVB vor heimischem Publikum ja tatsächlich die Sensation gegen die Londoner. Diese könnte dann auch für eine Menge Rückenwind für die letzten Spiele in der Bundesliga sorgen - und die letzten Selbstzweifel bei Favre wegpusten.

Der Schweizer Perfektioniert und der BVB müssen jetzt nur die Ruhe bewahren und wieder zueinander finden.

Dominik Hechler

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