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Seedorf: "Endspiel" in der Champions League

  • Aktualisiert: 19.02.2014
  • 16:59 Uhr
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Der Druck wächst auf Clarence Seedorf wächst. Deshalb braucht der Trainer vom AC Mailand unbedingt ein Erfolgserlebnis. Doch ausgerechnet jetzt wartet mit Atletico Madrid ein ziemlich undankbarer Gegner im Achtelfinale der europäischen Königsklasse.

Mailand - Clarence Seedorf ist vor ein paar Tagen der Kragen geplatzt. Der Mitte Januar als Trainer des AC Mailand engagierte Niederländer hat sich heftig beschwert über die medialen Sitten in seiner Wahlheimat, in der der Fußball eine Religion ist. "Italien ist das einzige Land, in dem schon nach vier Wochen heftig kritisiert wird, wenn die Resultate nicht so stimmen", polterte der 37-jährige Seedorf nach seinem eher durchwachsenen Einstand beim Tabellen-Neunten der Serie A.

Da kommt den Rossoneri die Champions League als Hoffnungsschimmer gerade recht. Und die Vorzeichen könnten vor dem Achtelfinal-Hinspiel gegen Atletico Madrid mit dem Ex-Wolfsburger Diego (ab 20:15 Uhr im Liveticker) kaum besser sein.

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Seedorf: Historischer Champions-League-Sieger 

Die Champions League ist die Bühne, auf der ausgerechnet ihr neuer Coach Historisches schaffte: Seedorf holte in der Königsklasse als bislang einziger Profi mit drei Klubs den Henkelpott - mit Milan sogar zweimal (2003 und 2007). Dazu gewann der frühere Mittelfeldstratege 1995 mit Ajax Amsterdam sowie 1998 mit Real Madrid die begehrte Trophäe.

Kein Wunder, dass der König der Könige an die Magie des Wettbewerbs glaubt. "Wir besitzen eine gute Chance, weil Milan in der Champions League immer über sich hinauswächst", meinte der in Surinam geborene Seedorf. Er verspricht große Dinge, fordert aber gleichzeitig Geduld: "Wir haben die Chance, dem AC Mailand wieder zu altem Ruhm zu verhelfen. Wir sollten trotzdem bedenken, dass dieser Prozess einige Zeit dauern wird." Und den Medien gab der "Professor", wie der ehemalige Oranje-Nationalspieler genannt wird, Folgendes mit auf den Weg: "Wir selbst sind unsere größten Kritiker. "

Costa hat Respekt

Ungeachtet der Flaute beim 18-maligen italienischen Meister zeigte Atletico-Torjäger Diego Costa großen Respekt vor dem Seedorf-Team. "Milan hat einen starken Kader. Sie wissen genau, wie man solche internationalen Spiele angeht", meinte Costa. Der Brasilianer liegt in der Torschützenliste der Primera Division nur einen Treffer hinter Weltfußballer Cristiano Ronaldo (22 Tore) - und er warnte eindringlich vor Mailands wankelmütigem Stürmerstar Mario Balotelli.

Der 25-jährige Costa lässt sich auch von den zuletzt schwachen Leistungen des italienischen EM-Helden nicht blenden, der jüngst nach seiner Auswechslung gegen den SSC Neapel (1:3) sogar in Tränen ausgebrochen war. "Es gibt keinen Zweifel an Balotellis Qualitäten. Er ist einer der weltbesten Spieler. Wir müssen und werden alles tun, um ihn zu stoppen", sagte Costa, der auch am Wochenende beim 3:0 des Tabellen-Dritten gegen Real Valladolid traf. Der eingewechselte Ex-Bundesligaprofi Diego hatte den letzten Treffer von Diego Godin per Ecke vorbereitet.

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Madrid mit breiter Brust nach Mailand 

Der spanische Europa-League-Sieger von 2012, der seine Gruppe mit fünf Siegen und einem Remis souverän gewann, reist mit breiter Brust in die Modestadt. Nicht zuletzt, weil Mailand unter anderem auf die gesperrten Ricardo Montolivo und Sulley Muntari sowie die verletzten Robinho und Stephan El Shaarawy verzichten muss. Neuzugang Keisuke Honda ist nicht spielberechtigt. Allerdings kann Seedorf wohl auf den zuletzt angeschlagenen Kaka (Knöchelblessur) zurückgreifen.

Die größten Kopfschmerzen bereitet Seedorf aber offenbar sein schwächelnder Torjäger Balotelli. Mario sei ein "großes Talent". Man hoffe, dass er "in naher Zukunft explodiert und der Champion wird, der er sein kann", sagte der Milan-Coach, der vor seinem Champions-League-Debüt als Trainer mit einem statistischen Pfund wuchern kann: Seedorf und Atletico-Trainer Diego Simeone standen sich als Spieler erstmals am 14. Juni 1997 gegenüber. Damals siegte Seedorf mit Real im Madrider Derby mit 3:1 gegen Simeones Atletico. 


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