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Sensationell im Viertelfinale der Champions League

Wie Ole Gunnar Solskjaer Manchester United belebte

  • Aktualisiert: 07.03.2019
  • 22:11 Uhr
  • ran.de/Tim Brack
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© Getty Images
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Sensationell zieht Manchester United ins Viertelfinale der Champions League ein. Der Erfolg ist vor allem Trainer Ole Gunnar Solskjaer zu verdanken - seine Zukunft beim Klub ist aber ungewiss.

München/Paris - Paul Pogba wusste genau, wo er war. In Paris, im Prinzenparkstadion von PSG. Trotzdem rief der Mittelfeldspieler von Manchester United die Tribüne hinauf und hinunter: "Ici c'est Manchester." Hier ist Manchester. In seinem Arm lag Patrice Evra, selbst ehemaliger United-Spieler.

"Ici c'est Paris", rufen die Fans von Paris Saint-Germain, um zu verdeutlichen, dass ihr Klub eine Heimmacht ist. Der Treffer zum 3:1-Endstand durch United-Stürmer Marcus Rashford im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League war Anlass für Pogba, das Motto etwas umzudichten. Das Tor bedeutete eine kleine Sensation.

Im Hinspiel hatte Manchester zu Hause 0:2 gegen Paris verloren. Nur wenige hatten mit einem Weiterkommen des Teams von Ole Gunnar Solskjaer gerechnet. Paris war auch im Rückspiel besser. Zudem war Pogba nicht der einzige wichtige Akteur, der zum Zuschauen gezwungen war.

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Erinnerungen an das alte Manchester United

Zehn Spieler fehlten Solskjaer aufgrund von Verletzungen oder Sperren, trotzdem warf seine B-Elf den Milliardenklub PSG raus. Paris-Trainer Thomas Tuchel konnte es selbst nicht fassen. "Ich hatte nie das Gefühl, dass Manchester United gewinnen würde", sagte er, "aber sie haben es getan, also herzlichen Glückwunsch ..."

An diesem Pariser Abend wehte der Geist der vergangenen, glorreicheren United-Tage durch das Prinzenparkstadion. Am Spielfeldrand stand Solskjaer, der Siegtorschütze im Champions-League-Finale 1999, auf der Tribüne saß Trainer-Legende Sir Alex Ferguson, auch der ehemalige Stürmer Eric Cantona verfolgte das Spiel im Stadion.

Und auf dem Rasen, da wartete die aktuelle Generation von ManUnited besonders lang, um den entscheidenden Treffer zu erzielen. Bis in die vierte Minute der Nachspielzeit. In England würde man das "Fergie Time" nennen, nach dem ehemaligen Trainer Ferguson. "Fergie Time" ist für Manchester United in etwa das, was für den FC Bayern der "Bayern-Dusel" ist. Es wird so lange gespielt, bis Manchester gewinnt, so die Unterstellung.

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Stimmungswandel bei Manchester United

Dass Parallelen zu den erfolgreichen Tagen gezogen werden, hängt viel mit Ole Gunnar Solskjaer zusammen. Der Norweger hat, seit er im Dezember als Teammanager übernahm, einen Stimmungswandel bei den Red Devils vollzogen. Überspitzt gesagt: Der grummelige Jose Mourinho ist weg, der freundlich-grinsende Solskjaer da.

Der 46-Jährige vermittelt in Interviews und auf Pressekonferenzen das Gefühl, Manchester United sei ein besonderer Klub – selbst, wenn das sportlich weder in der Premier League noch in der Champions League der Fall ist. Doch mit seiner positiven Herangehensweise scheint er eine Siegermentalität in Mannschaft und den Verein zurückgebracht zu haben, die unter seinen Vorgängern Mourinho, van Gaal und Moyes verschollen war.

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Die Solskjaer-Tabelle lügt nicht

"Jeder in der Umkleide, jeder Spieler und jedes Mitglied des Mitarbeiterstabs, hat daran geglaubt, dass wir das Spiel gewinnen und die Tore schießen können", sagte Ashley Young nach der Partie gegen PSG. Fünf Torschüsse und 28 Prozent Ballbesitz genügten an diesem Abend, um aus dem Glauben Tatsachen zu machen.

Für Manchester läuft es nicht nur in der Champions League überraschend gut. In England wird schon eine Solskjaer-Tabelle bemüht, die seit dem Amtsantritt des Norwegers gilt. Nach zwölf Spielen steht ManUnited dort auf Platz eins, mit zehn Siegen, zwei Unentschieden und keiner Niederlage. Fünf Punkte mehr als Manchester City und sieben mehr als Liverpool holte der Rekordmeister, seit Solskjaer Chef ist. In der wahren Tabelle liegt der Klub drei Punkte hinter Platz drei.

Die Solskjaer-Tabelle lügt nicht. Das sind Zahlen eines Meistertrainers, auch wenn die Spielweise nicht immer den Ergebnissen entspricht. Seine Mannschaft schoss 39 Tore in der Liga, Expected Goals sind 29,8. Auch die Abwehr funktioniert besser, als es die Statistiken erwarten lassen. 13 Tore fing sich ManUnited unter dem Norweger, Expected Goals Against lag bei 21,3. Ein bisschen performt Solskjaers Team also über. 

Was der Norweger in seiner kurzen Zeit bei Manchester United bewegen konnte, ist dennoch beachtlich. Allerdings ist er offiziell nur interimsweise Teammanager. Im Sommer soll er zu Molde FK zurückkehren, wo er im vergangenen Winter einen Vertrag bis 2021 unterzeichnet hatte. Die Station bei Manchester United war sozusagen ein Trainer-Leihgeschäft.

Wo liegt Solskjaers Zukunft?

Dass Solskjaer wirklich bald wieder auf der Molde-Bank sitzt, erscheint aber mit jedem weiteren Manchester-Erfolg fraglicher. Die Spieler hat der Norweger auf seiner Seite. "Wir alle lieben Ole und wir lieben die Arbeit, die er bisher geleistet hat. Wir genießen alles, was im Moment passiert, und die Ergebnisse zeigen das", sagte Luke Shaw.

Der Trainer äußert sich zu seiner Zukunft nebulös. "Ich werde meinen Job jeden Tag so gut machen, wie ich kann und dann müssen wir sehen, wo das hinführt", sagte Solskjaer nach dem Spiel in seiner Funktion als Trainer von Manchester United.

Tim Brack

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