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War es ein Warnschuss zur rechten Zeit?

Borussia Dortmunds Pokal-Aus gegen Werder Bremen: Die Lehren aus dem K.o. im Krimi

  • Aktualisiert: 06.02.2019
  • 15:03 Uhr
  • ran.de / Marcus Giebel
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© imago
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Borussia Dortmund bereitet mit seinem Vollgas-Fußball nicht nur seinen Fans in dieser Saison viel Freude. Im Pokal-Achtelfinale gegen Werder Bremen folgt nun aber das überraschende Aus. ran.de zieht die Lehren aus dem Spiel.

München - Für Borussia Dortmund endete der DFB-Pokal mit einem unliebsamen Deja-vu. Erstmals seit Januar 2009 ereilte die Schwarz-Gelben das Aus auf eigenem Platz - auch damals hieß der Gegner Werder Bremen.

Anders als vor zehn Jahren galt der BVB diesmal vor dem Anpfiff als klarer Favorit. Immerhin schickt sich die Mannschaft von Trainer Lucien Favre an, die seit sechs Jahren anhaltende Dominanz von Bayern München zu brechen. Mit dem kaum ausrechenbaren Vollgasfußball verzaubern Marco Reus und Co. die Fans Woche für Woche.

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BVB will auch in Zukunft auf Trainer Favre setzen
News

Dortmund will mit Favre vorzeitig verlängern

Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund will den im Juni 2020 auslaufenden Vertrag mit Trainer Lucien Favre vorzeitig verlängern.

  • 06.02.2019
  • 10:22 Uhr

Favre zeigt sich nicht überrascht

Davon jedoch war in diesem Achtelfinale gegen die lange Zeit sehr defensiv ausgerichteten und bestens eingestellten Bremer kaum etwas zu sehen. "Es ist keine Überraschung für uns, dass es gegen Werder schwierig war. Das müssen wir jetzt analysieren", nahm Favre das Aus durch das 5:7 nach Elfmeterschießen emotionslos hin.

Welche Lehren dürfte der detailversessene Schweizer ziehen?

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Lehre eins: Zweiter Anzug zwickt

Zunächst einmal die wohl wichtigste: Der zweite Anzug zwickt an diversen Stellen. Wegen grippalen Infekten fehlten Roman Bürki, Marvin Hitz, Jadon Sancho und Marcel Schmelzer, zudem standen die verletzten Manuel Akanji und Lukasz Piszczek nicht zur Verfügung. In der Pause komplettierte Marco Reus mit Oberschenkelproblemen das Lazarett.

Sieben Ausfälle waren dann doch zu viel für das junge Team. Vorne fehlte es an zündenden Ideen, um das Bremer Bollwerk bröckeln zu lassen. Und vor Pokal-Debütant Eric Oelschlägel stand eine nicht immer sattelfeste Abwehr - was sich vor allem offenbarte, als Werder nach den beiden Dortmunder Führungen erfolgreich auf den Ausgleich drängte.

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Lehre zwei: Bei Standards anfällig

"Wir haben uns heute ein bisschen dumm angestellt", monierte auch Reus: "Das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Wir müssen dreckiger spielen." Vor allem die beiden Gegentore nach Standards dürften den Kapitän wurmen. Zweimal herrschte Vollversammlung im Dortmunder Strafraum, zweimal ließen sich die Borussen übertölpeln.

Diese Anfälligkeit bei ruhenden Bällen war genauso ungewohnt wie die schon angesprochene fehlende Durchschlagskraft. Diese brachte Bremens Keeper Jiri Pavlenka angesichts seiner Wahl zum "Man of the match" auf den Punkt: "Ich war doch nur 'Man of the Elfmeterschießen', im Spiel habe ich doch überhaupt nichts gehalten."

Lehre drei: Offensive leicht ausrechenbar

Weil die Gastgeber das Tor des Tschechen eben kaum einmal anvisierten. Dabei hatten die Dortmunder über die 120 Minuten 64 Prozent Ballbesitz, doch vor allem in der regulären Spielzeit muteten sie den Zuschauern ein Querpass-Festival zu. Es fehlte an Tempo. Es fehlte an Inspiration. Es fehlte an überraschenden Aktionen.

Dribblings waren Mangelware. So mussten die nicht gerade für ihre Defensivstärke bekannten Gäste einzig clever verschieben und die Räume vor dem eigenen Strafraum verengen, um sich die Verlängerung zu verdienen.

Lehre vier: BVB tut sich in K.o.-Spielen schwer

Für den BVB gehören diese Überstunden in dieser Saison bereits zum guten Ton. Denn schon die vorigen Pokalpartien gegen die Zweitligisten Greuther Fürth und Union Berlin hatten Überlänge. Das zeigt: Das Favre-Team tut sich in K.o.-Spielen schwer. Diesmal fehlte letztlich der Killerinstinkt von Reus, der in Runde eins und zwei jeweils in der 121. Minute zum Sieg getroffen hatte.

So blieb den Fürthern und den Berlinern keine Möglichkeit, um zurückzuschlagen. Insofern fielen die Tore durch Christian Pulisic und Achraf Hakimi am Dienstagabend quasi zu früh.

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Lehre fünf: Tore aus dem Nichts - aber auch viele Gegentreffer

Das Duo traf jeweils aus dem Nichts - also im Stile einer Spitzenmannschaft. Doch eben jene bringen diese Führungen dann auch über die Zeit. "Normalerweise müssen drei Tore zu Hause reichen", legte der blass gebliebene Mario Götze den Finger in die Wunde: "Das war sehr, sehr bitter in der Summe - und dann auch noch im Elfmeterschießen zu verlieren. Das war ein gebrauchter Abend."

Und dennoch könnte der erste echte Rückschlag in dieser Spielzeit für den BVB noch einen positiven Nebeneffekt haben. So war die Partie möglicherweise ein Warnschuss zur rechten Zeit - denn auch in den ersten Pflichtspielen des Jahres trat Dortmund nicht durchgehend souverän auf, hatte brenzlige Phasen zu überstehen.

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Lehre sechs: Pokal-Aus kann Vorteil in Meisterschaft werden

Zudem bedeutet die erste Heimniederlage und die dritte Pleite überhaupt unter Favre, dass sich der Fokus beim Tanz auf nur noch zwei Hochzeiten mehr auf die Meisterschaft richten kann. Der Trainer gab schon mal die Blickrichtung vor: "Das müssen wir direkt abhaken und uns auf das nächste Spiel konzentrieren. Wir sind nicht mehr dabei. Das ist so, das gehört dazu."

Der Pokal ist für Borussia Dortmund knapp vier Monate vor dem Finale in Berlin beendet. Ziehen Favre und sein Team die richtigen Schlüsse aus dem niederschmetternden Abend, kann die Partie aber durchaus noch ihren Wert für den BVB entfalten.

Marcus Giebel

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