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Nagelsmanns Taktik-Kniff hat Erfolg

FC Bayern München siegt in Mainz: Joao Cancelo und das "fünfköpfige Monster"

  • Aktualisiert: 02.02.2023
  • 08:57 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
Article Image Media
© IMAGO/MIS
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Der FC Bayern München beendet die Remis-Serie und siegt souverän im DFB-Pokal bei Mainz 05 - dank eines taktischen Kniffs von Julian Nagelsmann und Neuzugang Joao Cancelo.

Aus Mainz berichtet Dominik Hechler

Die Ballannahme. Ein kurzer Blick nach oben, eine flinke Körperdrehung und dann dieser explosive Antritt in Richtung Grundlinie. Der Gegenspieler? Ist bereits ausgestiegen. Wieder ein prüfender Blick in Richtung Strafraum und dann diese unnachahmliche, butterweiche Flanke mit dem rechten Fuß auf den langen Pfosten.

Eine Aktion, die als Gemälde wohl im Pariser Louvre hängen würde. Eric Maxim Choupo-Moting musste nur noch den linken Fuß hinhalten. Tor, 1:0.

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Joao Cancelo mit famoser Vorarbeit

Der Künstler dieser famosen Vorarbeit: Joao Cancelo.

Zwei Tage in München, beim DFB-Pokal-Achtelfinale beim 1. FSV Mainz 05 direkt in der Startelf des FC Bayern. Und dann so ein Debüt. "Für seinen ersten Auftritt in einer neuen Mannschaft war das gleich ein richtig guter Auftritt", lobte dann auch sein Teamkollege Thomas Müller nach der Partie.

"Wir haben aber auch seine Stärken gut ins Spiel gebracht. Allerdings hat man schon gesehen, dass er ein unglaubliches Auge hat, die Flanken sind sehr gut, Spielfreude hat er und den Rest werden wir sehen. Ich bin mir sicher, dass er irgendwann auch mal einen Fehlpass spielen wird, und dann werden die Journalisten direkt wieder auf der Lauer liegen (lacht). Also nicht überbewerten, aber das war schon ein Top-Start."

DFB-Pokal-Achtelfinale: Die Einzelkritik zum FC Bayern beim 1. FSV Mainz 05

Die Noten der Bayern-Stars: Cancelo und Müller überragen

Der FC Bayern gewinnt souverän in Mainz und steht im Viertelfinale des DFB-Pokals. In der starken Nagelsmann-Elf überzeugen vor allem Neuzugang Cancelo und Müller. Die Einzelkritik der Bayern-Spieler.

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  • 01.02.2023
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"Ein Top-Start" vom portugiesischen Neuzugang

4:0-Auswärtssieg und eine blitzsaubere Leistung des Portugiesen im Trikot des deutschen Rekordmeisters und Rekordpokalsiegers - die vor allem Lust auf mehr macht.

Doch der Reihe nach.

Bayern-Coach Julian Nagelsmann überraschte in Mainz mit einem taktischen Kniff, spielte in der Defensive mit einer Dreierkette, davor mit Joshua Kimmich nur ein defensiver, zentraler Mittelfeldspieler und davor wiederum nur elitäres Offensivpersonal. Einer davon: Joao Cancelo. Der Portugiese klebte als eine Art klassischer Rechtsaußen die komplette Spielzeit über an der rechten Außenlinie und agierte so als Schienenspieler - genauso übrigens wie Kingsley Coman als sein Pendant auf der linken Seite.

So kam es, dass die Bayern sich im eigenen Ballbesitz wie ein "fünfköpfiges Monster" - bestehend aus Coman, Choupo-Moting, Leroy Sane, Thomas Müller und eben Cancelo - in der Offensive am Mainzer Strafraum aufreihten und so mächtig Druck auf das FSV-Tor ausübten. Mit Erfolg: zur Halbzeit stand es bereits 3:0 für die Gäste.

"Haben nach dem Sieg gelechzt"

"Wir haben nach diesem Sieg gelechzt. Ich freue mich einfach für die Truppe, dass wir vor allem nach so einer überragenden ersten Halbzeit als Sieger vom Platz gegangen sind. So macht das einfach Spaß. Es war ein richtiger Schritt, aber noch nicht mehr", bilanzierte Müller.

Und weiter: "Wir hatten Spielfreude, aktives Freilaufen auf dem Platz, waren extrem engagiert. Das waren wir phasenweise in den letzten Spielen aber auch - nur nicht über 90 Minuten, da haben wir vorne die Tore nicht gemacht und hinten immer welche kassiert. Wenn man sieht, was wir für Spieler in der Truppe haben und wer da alles noch draußen auf der Bank lauert - das ist schon enorme Qualität. Wir sind jetzt positiv gestimmt, dürfen aufgrund des Ergebnisses jetzt aber nicht gleich wieder in Gemütlichkeit verfallen."

Das wird der Bayern-Coach haargenau so sehen. Nagelsmann hatte bereits vor der Partie einige Anpassungen angekündigt, weil er von seiner Mannschaft eine aggressivere Gangart in Richtung gegnerisches Tor verlangte. Ein Wunsch, der ihm umgehend erfüllt wurde. Auch, weil Müller und Co. - wie vom Ur-Bayer verlangt - den "Wutmotor" anwarfen und vor allem in der ersten Halbzeit eine nach der anderen Angriffswelle auf das Mainzer Tor zurollte.

Nichts mehr zu sehen vom "Bayern-Blues" der vergangenen Remis-Serie in der Bundesliga. Im Gegenteil. In der rheinland-pfälzischen Hauptstadt war die Spielfreude wieder zurück - auch dank Joao Cancelo, der sofort mittendrin statt nur dabei war.

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"Hoffe auf einen Startschuss für uns"

"Wenn man als FC Bayern drei Mal Unentschieden spielt, ist die Welt nicht in Ordnung. Ich hoffe, dass das heute ein Startschuss für uns war", lautete dementsprechend Müllers frommer Wunsch.

Dass die Münchner im zweiten Durchgang nicht mehr ganz so dominant auftraten, ja es teilweise sogar ein wenig arg schleifen ließen - zum Unmut von Nagelsmann, der an der Seitenlinie in dieser Phase zeitweise schon mal schimpfte wie ein Rohrspatz - änderte nichts an der Tatsache, dass die Bayern souverän und hochverdient in Mainz gewannen, ins DFB-Pokal-Viertelfinale einzogen und den vom Bayern-Coach vor der Partie so oft zitierten "Bock" umstießen.

"Endlich war wieder ein Lachen in den Gesichtern der Spieler in der Kabine, es herrscht Zufriedenheit. Dafür hat es sich gelohnt, so zu ackern. Aber nochmal, wir sollten nichts überbewerten und weiter hart arbeiten. Heute dürfen wir es genießen, aber dann geht der Alltag schon wieder weiter."

Recht hat er, der Thomas Müller. Nämlich in der Bundesliga. Am 19. Spieltag. Beim VfL Wolfsburg. Dann soll der "Wutmotor" weiterlaufen.


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