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DFB-Pokalfinale

Historische Chance: Das Pokalfinale ist Kovac‘ große Bewährungsprobe

  • Veröffentlicht: 18.05.2018
  • 20:22 Uhr
  • ran.de/ Maximilian Barz/Christian Stüwe
Article Image Media
© 2018 Getty Images
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Eintracht-Coach Niko Kovac hat seinen Heldenstatus in Frankfurt in den vergangenen Wochen verspielt. Vor dem DFB-Pokalfinale am Samstag gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber Bayern München steht er unter enormem Druck.

Berlin/München - Im Pokalfinale 1984 kam es zum Elfmeterschießen zwischen Borussia Mönchengladbach und dem FC Bayern München. Ein Gladbacher Jungstar namens Lothar Matthäus schnappte sich den Ball und drosch ihn über die Latte. Bis heute hat man dem späteren Weltmeister diesen Fehlschuss in Gladbach nicht verziehen, denn er hatte vorher bereits seinen Wechsel nach München verkündet.

"Das war einer der Momente, die ich gerne aus meiner Karriere löschen möchte", erzählte der 54-Jährige Jahre später dem "kicker". Es brodelte vor und nach der Partie in Gladbach. Bis heute gibt es Fans, die Matthäus unterstellen, den Elfmeter absichtlich verschossen zu haben.

Auch Frankfurt ist derzeit in Aufruhr, ausgelöst wurde diese ebenfalls durch einen Wechsel zum FC Bayern München. Niko Kovac verkündete am 13. April seinen Abgang in Richtung Süden. Ausgerechnet Kovac. Nach zwei Jahren äußert erfolgreicher Arbeit befand sich der Trainer auf den Weg in den Eintracht-Olymp. Mit  "Friede, Freude, Eierkuchen" hätte man die Stimmung bei Eintracht Frankfurt noch vor zwei Monaten beschreiben können. Nach 27 Spieltagen lag die Eintracht auf Champions-League-Kurs, hatte bereits acht Punkte Vorsprung auf den achten Platz und stand im Halbfinale des DFB-Pokals.

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Niko Kovac kann am Samstag Geschichte schreiben
News

DFB-Pokal: Kovac mit historischer Chance

Niko Kovac kann in seinem letzten Spiel als Trainer von Eintracht Frankfurt in einen erlauchten Kreis aufsteigen.

  • 17.05.2018
  • 14:39 Uhr

Saison droht zu scheitern

Nachdem Kovac seinen Abgang verkündete, ging es dann allerdings steil abwärts. Frankfurt holte aus den letzten sechs Saisonspielen nur noch vier Punkte, verlor unter anderem 0:3 gegen die Hertha und jeweils 1:4 in Leverkusen und München. Die Fans machten Kovac als den Hauptschuldigen aus, im Stadion wurde gepfiffen, im Netz wurde der einstige Liebling teilweise übel beschimpft. "Ich lese nicht viel. Aber was an mich herangetragen wird, das trifft mich schon. Ich bin auch nur ein Mensch", räumte Kovac damals ein.

Am Ende stand in der Liga Platz acht zu Buche, Europa wurde verpasst. Was angesichts des zwischenzeitlichen Höhenflugs als Enttäuschung gewertet werden muss. Doch das DFB-Pokalfinale bietet Kovac und der Eintracht nun die große Chance, all das vergessen zu machen. Ein Sieg gegen die Bayern würde die Eintracht in die Europa League führen, es wäre der erste Titel nach genau 30 Jahren. Die Eintracht gewann 1988 den Pokal, seitdem warten die Fans auf einen Triumph.

Und bekanntlich zählt ja der letzte Eindruck. Mit einem Sieg am Samstag könnte sich Kovac zurück in die Herzen der Frankfurter Fans kämpfen. Das Finale in Berlin wird somit für Kovac zur ultimativen Bewährungsprobe. Mit dem Verein, den er aus dem Abstiegskampf in die erweiterte Spitzengruppe der Bundesliga geführt hat. Gegen den Klub, den er in der kommenden Saison zum Champions-League-Titel führen soll. In der Stadt, in der er aufgewachsen ist. "Ich bin Südländer, ich habe Temperament und Feuer in den Adern. Das kann an keinem spurlos vorübergehen", sagte er zuletzt.

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Bayern sind gewarnt

Die Frage ist, ob es Kovac gelingen kann, die Mannschaft zu einer Leistung anzutreiben, wie die Eintracht sie vor seiner Abschiedsverkündung regelmäßig zeigte. Die Frankfurter präsentierten sich über weite Strecken der Saison als unangenehmer Gegner, als ein bissiges Team, das vor allem spielerisch starken Mannschaften das Leben schwer machte. Mut dürfte die Leistung bei der knappen 1:2-Niederlage im Pokalfinale gegen Dortmund vergangenes Jahr machen. Damals zeigten die Hessen, dass sie das Zeug haben, in einem so wichtigen Spiel ihre beste Leistung abzurufen. Die Bayern wiederum dürften spätestens seit dem 1:4 im letzten Heimspiel gegen Stuttgart gewarnt sein, die nationale Konkurrenz nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.

Mit einem Sieg würde die "Friede, Freude, Eierkuchen-Stimmung" schlagartig nach Frankfurt zurückkehren und Kovac am Main sicherlich doch noch in guter Erinnerung bleiben. Mit einem gegen den neuen Arbeitgeber errungenen Titel den Dienst in München anzutreten, wäre sicherlich auch angenehmer, als von den künftigen Spielern eine Packung serviert zu bekommen. Der Druck, der auf Kovac lastet, ist angesichts der besonderen Konstellation enorm. Lothar Matthäus kann ein Lied davon singen. Immerhin wird der Frankfurter Coach am Samstag keinen Elfmeter schießen müssen.

Christian Stüwe/Maximilian Barz

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