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Pokalkracher zwischen Dresden und dem HSV im Liveticker auf ran.de

SG Dynamo Dresden: Der nächste Neustart für den ewigen Traum

  • Aktualisiert: 14.09.2020
  • 16:40 Uhr
  • ran.de/Justin Werner
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© Imago
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Die SG Dynamo Dresden ist unfreiwillig zurück in der 3. Liga. Nun steht das Pokalspiel gegen den Hamburger SV auf dem Programm. In Elbflorenz wurde in der Sommerpause alles auf links gedreht.

Dresden/München - "Ich hatte einen Traum und dieser Traum war wundervoll." Der Fangesang der SG Dynamo Dresden sollte Träume wahr werden lassen. Nun ist die Brücke zum Ruhm noch ein Stückchen länger geworden.

Mit dem Abstieg in der letzten Saison ist die SGD nach vier Jahren im deutschen Unterhaus wieder in der ungeliebten Drittklassigkeit angekommen. Der Traum war eigentlich der Aufstieg in die Bundesliga bis 2021. Diese Marschroute wird bei der Mitgliederversammlung 2017 ausgerufen. Es folgen drei schwierige Jahre in der sächsischen Landeshauptstadt.

Damals beendet Dynamo die Saison 2016/17 als Aufsteiger auf Rang fünf der 2. Bundesliga – ein Statement. Unter Trainer Uwe Neuhaus läuft es wie am Schnürchen. Auch finanziell stabilisiert sich der Verein zusehends. Doch die sportliche Entwicklung nimmt einen anderen Verlauf.

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Entlassung von Neuhaus als Start der Misere

Ein durchwachsener Saisonstart in der Saison 2018/19 und das Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Regionalligist SV Rödinghausen. In der Folge entlässt Dynamo Trainer Neuhaus.

Fans schäumen vor Wut, dass der Trainer, der ihren Verein so spektakulär aus der dritten in die zweite Liga führte, nach einer so kurzen Durststrecke gehen muss. Das Drama nimmt seinen Lauf.

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Nach einer kurzen Amtszeit von Maik Walpurgis installiert Sport-Geschäftsführer Ralf Minge den Publikumsliebling schlechthin: Cristian Fiel. "Es war ein langgehegter Wunsch, Fielo eines Tages diese Verantwortung zu übertragen, darauf haben wir gemeinsam hingearbeitet", erklärt Minge die emotionale Entscheidung.

Auch der feurige Deutsch-Spanier hält sich nur ein knappes Jahr im Trainerstuhl.

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Kauczinski wächst mit Dynamo zusammen

Fiel übergibt den Staffelstab im November 2019 an Interimstrainer Heiko Scholz, der dann als Co-Trainer unter Markus Kauczinski installiert wird. Kauczinski ist ein alter Hase, einer der die SGD, die zu diesem Zeitpunkt auf Platz 18 steht, stabilisieren soll.

"Ich will mich nicht ausleben, ich will mich nicht profilieren - wir müssen Punkte holen", gibt der neue Trainer dynamo-like die kämpferische Richtung vor. Und er holt Punkte – elf in den ersten neuen Spielen. Dann grätscht die Corona-Pandemie dazwischen.

Kurz bevor es wieder losgehen soll, werden zwei Profis der SGD positiv auf das Covid-19-Virus getestet. Das örtliche Gesundheitsamt entscheidet: der gesamte Kader muss eine zweiwöchige häusliche Quarantäne antreten.

Dynamo muss von der Couch aus zusehen, wie die Konkurrenz in den Saisonendspurt startet. Als es dann auch für die Dresdner losgeht, steht ein Horror-Terminplan vor der Brust: Neun Spiele in nur 29 Tagen.

Trotz statt Trauer in der neuen Saison

Die Chancen auf den Klassenerhalt: verschwindend gering. Aber die besonderen Umstände haben auch etwas Gutes. Der Verein wächst wieder zusammen. Die schwierige Zeit der Ungewissheit und dem Gefühl der Benachteiligung schweißen Fans und Mannschaft wieder zusammen. Dynamo steigt ab. Aber Dynamo ist eine noch stärkere Gemeinschaft geworden.

"Ich bin traurig, weil wir viel Energie reingelegt haben, unseren Preis für die Rettung des deutschen Fußballs bezahlen mussten. Gleichzeitig bin ich froh, dass jetzt etwas Neues beginnt", sagt Kauczinski nach dem Abstieg. Und er hat Recht. In Dresden drückt man den Reset-Knopf.

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Sportchef und Vereinslegende Ralf Minge verlässt den Verein zum Saisonende. Es kommt Ralf Becker, der zuvor für den Hamburger SV die Strippen zog. Der neue Macher bei Dynamo krempelt ordentlich um.

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Transfers in der Sommerpause

Abgänge (20 Spieler): Jannik Müller, Rene Klingenburg, Tim Boss, Linus Wahlqvist, Florian Ballas, Simon Makienok, Brian Hamalainen, Jannis Nikolaou, Matthäus Taferner, Niklas Kreuzer, Baris Atik, Patrick Ebert, Dzenis Burnic, Patrick Schmidt, Marco Terrazzino, Josef Husbauer, Godsway Donyoh, Ondrej Petrak, Alexander Jeremejeff, Vasil Kusej (beide verliehen)

Zugänge (15 Spieler): Christoph Daferner, Yannick Stark, Patrick Weihrauch, Robin Becker, Panagiotis Vlachodimos, Sebastian Mai, Philipp Hosiner, Pascal Sohm, Paul Will, Julius Kade, Jonathan Meier, Agyemang Diawusie, Tim Knipping, Luka Stor (kommt von Leihe zurück)

Saisonstart im Pokal gegen Hamburg

Das aktuelle sportliche Führungduo Kauczinski/Becker hat eine neue Mannschaft erfunden. Wirklich viel Geld für neue Transfers haben die Dresdner nicht ausgegeben, dafür aber durch die vielen – teilweise auch hochkarätigen – Abgängen einiges an Gehalt eingespart. Eine gute Basis für einen gesunden Neubeginn.

Nun geht es im ersten Pflichtspiel seit dem bitteren Abstieg im DFB-Pokal ausgerechnet gegen den Hamburger SV – den Ex-Verein des neuen sportlichen Leiters. "Natürlich ein besonderes Spiel" für den 49-Jährigen, der seinem neuen Arbeitgeber durchaus eine Chance gegen seinen alten einräumt: "Wir werden alles tun, um dieses Spiel zu gewinnen."

Kurz vor dem Spiel wird es erstmals unruhig im Verein. Finanz-Geschäftsführer Michael Born wird vor wenigen Tagen beurlaubt. Einen wirklichen Grund nannten die Verantwortlichen nicht. An den Zahlen kann die Entscheidung jedenfalls nicht liegen. Die SGD ist in den letzten Jahren finanziell gesundet. 2019 meldete der Klub einen Rekordgewinn von über 4,5 Millionen Euro.

Gigantisches Trainingszentrum eröffnet

Aber nicht nur personell hat sich in Elbflorenz einiges getan. Im Juni eröffnet der Verein sein neues Trainingszentrum.

"Im Zuge des sportlichen Abstiegs in dieser Saison verfestigt sich unser unerschütterlicher Glaube an eine strahlende Zukunft unseres heiß geliebten Vereins. Lasst uns den Einzug als Signal des Aufbruchs werten und einen Neuanfang unter besseren Bedingungen einläuten", feiert Präsident Holger Scholze die Eröffnung des Komplexes, welches den Verein rund 20 Millionen Euro kostete.

Nach sechs Wochen Vorbereitung wird der Auftakt im Pokal gegen den HSV aber nicht nur für Ralf Becker emotional. Im Flutlicht des Rudolf-Harbig-Stadions sind erstmals auch wieder Fans zugelassen. Rund 10.000 Zuschauer werden für die Partie erwartet, so viele wie sonst nirgendwo.

Am Freitag startet Dynamo dann in die neue Drittliga-Saison. Wirklich viel Zeit bleibt nicht, denn dazwischen liegt noch die lange Reise ins fast 600 Kilometer entfernte Kaiserslautern. Auch die neue Saison beginnt für die Schwarz-Gelben also mit Terminstress. Aber abseits davon ist nichts mehr so, wie es vorher war.

Die SG Dynamo Dresden startet den nächsten Angriff auf den großen Durchbruch.

Justin Werner

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