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FC Liverpool

Liverpools Baustellen: So tief steckt Klopp in der Krise

  • Aktualisiert: 21.09.2017
  • 20:05 Uhr
  • ran.de/ Alessa-Luisa Naujoks
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© imago sportfotodienst
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Jürgen Klopp ist erstmals in seiner Zeit als Liverpool-Coach als Krisenmanager gefragt. Seit knapp vier Wochen warten die "Reds" auf einen Sieg und bekommen zu leicht und zu viele Gegentore. ran.de nennt die Baustellen des Klopp-Klubs.

München/Liverpool – Auf Jürgen Klopp wartet in den kommenden Tagen und Wochen keine allzu rosige Zeit an der Anfield Road. Im Gegenteil: Der deutsche Coach vom FC Liverpool steht überraschend deutlich in der Kritik – ein Novum.

Nach seinem Amtsantritt bei den "Reds" im Oktober 2015 wurde er schnell zum Publikumsliebling. Geht es nach den Fans, soll "King Klopp" 2018 den Klub endlich wieder zum Meistertitel führen und mit Liverpool auch auf internationaler Ebene vorne mitmischen.

Stattdessen scheinen die Saisonziele aber schon nach nur fünf Spieltagen in der Premier League, dem Aus im League Cup und einem verhaltenen ersten Auftritt in der Gruppenphase der Champions League in Gefahr.

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Klopp und die "Reds" müssen in den kommenden Partien abliefern. Keine leichte Aufgabe. ran.de nennt die Probleme an der Anfield Road.

Liverpool in der Ergebnis-Krise

Nach Liverpools bärenstarken Auftritten beim Audi Cup in München Anfang August gegen den FC Bayern München (3:0) und dem klaren Erfolg in den Playoffs der Champions League gegen die TSG 1899 Hoffenheim (2:1; 4:2) schien das Team gut vorbereitet auf die neue Spielzeit.

Nach dem Sieg gegen Hoffenheim folgte eine weitere Gala-Vorstellung gegen Arsenal (4:0) – aber seit dem 27. August ist Klopps Team sieglos. In den vergangenen vier Partien gab es wettbewerbsübergreifend zwei Unentschieden (2:2 gegen Sevilla in der Champions League, 1:1 gegen Burnley in der Premier League) und zwei Pleiten (0:5 gegen Manchester City in der Premier League, 0:2 gegen Leicester City im League Cup).

Das alte Problem der Liverpooler besteht weiterhin: Dem Team gelingen keine Erfolge gegen die "Kleinen" der Liga. Auch auf Punkte gegen die "Großen" können sich die "Reds" in dieser Spielzeit offenbar nicht mehr verlassen – dabei lief es gegen die Top-Teams in der vergangenen Saison sehr erfolgreich.

Durch das Aus im League Cup ist der erste Titeltraum für diese Saison geplatzt, auch der Blick auf die Liga-Tabelle macht den Liverpool-Fans derzeit wenig Spaß. Nach fünf Spieltagen steht der Verein auf Rang acht. Bisher sind es zwar "nur" fünf Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Manchester City, wenn das Team um den Titel mitspielen will, sollte der Abstand aber nicht weiter anwachsen.

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Zweifel an der Transfer-Politik

Als Liverpools größter Erfolg auf dem Transfermarkt erschien in diesem Sommer der Verbleib von Philippe Coutinho. Der FC Barcelona wollte den Brasilianer unbedingt verpflichten, die "Reds" lehnten trotz mehrerer Millionen-Offerten ab. Durch Rückenprobleme stand der 25-Jährige seitdem allerdings nur zweimal im Liverpool-Trikot auf dem Platz.

Während es an Ersatzkandidaten in der Offensive nicht mangelt, konnten die Löcher in der Abwehr auch in diesem Sommer nicht durch einen Top-Neuzugang als Abwehr-Boss gestopft werden. Die Verpflichtung von Wunschspieler Virgil van Dijk, der für die Innenverteidigung vom FC Southampton geholt werden sollte, scheiterte – einen Plan B gab es nicht.

80 Millionen investierte der Klub derweil in den Angriff und lockte Mohamed Salah sowie Alex Oxlade-Chamberlain nach Anfield. Salah konnte bisher immerhin mit fünf Treffern und zwei Vorlagen in acht Spielen zeigen, dass er eine echte Verstärkung für das Team ist. Oxlade-Chamberlains Leistungsnachweis ist jedoch noch offen: In seinen drei Kurzeinsätzen konnte er bisher seine Qualitäten noch nicht beweisen.

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Keine Effizienz

Auch wenn die Offensive neben den beiden Neuzugängen und Namen wie Sadio Mane, Daniel Sturridge oder Roberto Firmino hochkarätig besetzt ist, läuft es dennoch im Angriff der "Reds" momentan alles andere als rund. Gegen Burnley (1:1) hatte Liverpool zwar 30 (!) Torschüsse mehr als der Gegner (35:5), dabei kam aber lediglich ein Törchen heraus. Klopp muss eine Lösung finden, dass sein Offensiv-Ensemble harmoniert und Treffer liefert.

Dauerbaustelle Abwehr

Allein in den vergangenen vier Spielen kassierte Liverpool zehn Gegentore. Das Team zeigte defensiv erschreckend schlechte Leistungen und doch ist das Problem Abwehr keine Überraschung: Seitdem Klopp im Verein ist, bekommt er das Defensiv-Chaos nicht in den Griff.

Die Transferpolitik macht es nicht besser, wieder hat der Klub auf dem Transfermarkt eine Chance vertan. In diesem Sommer wurden zwar mit Andrew Robertson (23 Jahre) und Andre Wisdom (24 Jahre) zwei junge Außenverteidiger geholt, auf einen Stabilisator in der Abwehr wurde aber wieder verzichtet.

Klopps Gegentorbilanz fällt daher absolut negativ aus: In seinen 73 Premier-League-Spielen als "Reds"-Coach fielen 91 Treffer für den Gegner.

Nach der Pleite gegen Leicester sagte der Deutsche merklich sauer über seine Verteidigung: "Das macht mich wirklich krank. Wenn du so Tore kassierst, macht es das Leben richtig schwer."

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Klopp unter Druck

Für den Coach wird die Luft in Anfield deshalb immer dünner. Von außen hagelt es heftig Kritik. "Ich frage mich, was Klopp auf dem Trainingsplatz macht, wenn sich dieselben Abwehrfehler Woche für Woche wiederholen", schreibt beispielsweise der ehemalige englische Profi Alan Shearer in seiner "Sun"-Kolumne und stellt damit Klopps Arbeit der vergangenen zwei Jahre in Frage: "Die Wahrheit ist, dass Liverpool unter Klopp keinen Deut anders ist als noch unter Brendan Rodgers."

Auch "ESPN" schiebt dem deutschen Trainer die Schuld an der Liverpool-Krise in die Schuhe: "Liverpool kann einfach nicht ordentlich verteidigen. Das liegt an Klopps Taktik, seiner Aufstellung und seiner Personalpolitik."

"Ich habe selten einen Liverpool-Kader gesehen, der so unausgeglichen war. In der gesamten Premier League gab es sowas noch nicht", urteilt auch Liverpool-Legende Dietmar Hamann.

Bis zum 1. Oktober stehen drei ganz wichtige Spiele auf dem Programm: Am Samstag haben die "Reds" im Liga-Duell die Chance auf eine kleine Wiedergutmachung gegen Leicester, am Dienstag wartet Spartak Moskau in der Champions League und am nächsten Sonntag geht es in der Liga zu Newcastle United.

Siege müssen her, damit an der Anfield Road wieder Ruhe einkehrt. Und Trainer Klopp auch als Krisenmanager gefeiert werden darf.

Alessa-Luisa Naujoks

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