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England

Vom Abstiegskandidat zum CL-Anwärter: Der FC Everton ist die Mannschaft der Stunde

  • Aktualisiert: 04.10.2020
  • 22:47 Uhr
  • ran.de
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© 2020 Getty Images
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Der FC Everton ist die Mannschaft der Stunde in England. Mit vier Siegen nach vier Spieltagen führen die "Toffees" die Tabelle an. Trainer Carlo Ancelotti ist es in kürzester Zeit offenbar gelungen, einen Abstiegs- zum Champions-League-Kandidaten umzufunktionieren. Entscheidenden Anteil haben auch zwei Spieler, die viele schon abgeschrieben hatten. 

München - Es ist kurios. Der aktuelle Höhenflug des FC Everton hat seinen Ursprung in einem der wohl schwärzesten Tage der Vereinsgeschichte. Vor zehn Monaten erlitten die "Toffees" eine 2:5-Schmach an der Anfield Road gegen Lokalrivale FC Liverpool. Höchststrafe im Merseyside Derby, das von der Brisanz her hierzulande nur mit dem Revierderby zwischen Dortmund und Schalke vergleichbar ist.

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Everton rauschte in den Tabellenkeller auf Platz 18. Trainer Marco Silva musste gehen. Carlo Ancelotti übernahm in höchster Abstiegsnot und ließ dafür beim SSC Neapel alles stehen und liegen. Unter der Führung des "Maestros" beendete Everton die Horror-Saison zumindest noch auf Rang zwölf. 

Ancelotti holt James zum dritten Mal

Danach begann eine neue Zeitrechnung. Ancelotti verstärkte das Mittelfeld und die Offensive. Allan kam für 25 Millionen Euro vom SSC Neapel, Abdoulaye Doucoure für gut 22 Millionen vom FC Watford. Und zum dritten Mal in seiner Trainerlaufbahn sicherte sich der Italiener die Dienste von James Rodriguez. Kostenlos, der Corona-Krise sei Dank. Denn Real Madrid verzichtete lieber auf eine Ablöse, als das hohe Gehalt des in Ungnade gefallenen Kolumbianers eine weitere Saison zu bezahlen. 

Bereits in der Vergangenheit hatte Ancelotti seinen Lieblingsschüler einst zu Real (2014) und später zum FC Bayern (2017) gelockt. Bei beiden Stationen ging es für den Shootingstar der WM 2014 immer dann steil bergab, nachdem sein größter Förderer gehen musste. Auch unter Zinedine Zidane schaffte es James in der vergangenen Saison bei den Königlichen allenfalls noch zum Ergänzungsspieler. Oft stand er überhaupt nicht im Kader. 

Dass James beim FC Everton einschlagen würde, dürfte außer Ancelotti wohl kaum einer geglaubt haben. Hatte sich der 29-Jährige doch schon damals in München regelmäßig über die kalte Witterung beklagt.

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Everton mit blütenweißer Weste

Doch der Kolumbianer straft derzeit alle Kritiker Lügen und hat entscheidenden Anteil daran, dass der FC Everton einen nie zu träumen gewagten Höhenflug erlebt. Seit sieben Pflichtspielen sind die "Toffees" ungeschlagen. Mit vier Siegen in der Premier League in Folge führen sie mit einer blütenweißen Weste die wohl stärkste Liga der Welt an.

James, den Ancelotti in einem 4-3-3 hauptsächlich auf dem Flügel auflaufen lässt, traf wettbewerbsübergreifend bereits dreimal und legte drei weitere Tore auf.

Einstiger Chancentod Calvert-Lewin im Torrausch

Und noch einem weiteren Sorgenkind hauchte Ancelotti über die Sommerpause neues Leben ein. Stürmer Dominic Calvert-Lewin knipst, wie er will. Zwei Hattricks stehen für den 23-Jährigen in der jungen Saison schon zu Buche. Insgesamt erzielte der Angreifer in sechs Pflichtspielen neun Tore und wurde prompt mit seiner ersten Berufung in die englische Nationalmannschaft belohnt.

Dabei galt Calvert-Lewin in der Vorsaison noch als Chancentod, nachdem er in elf Spielen in Serie erfolglos geblieben war.

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Ancelotti träumt von "Big Four"

Der aktuelle Höhenflug verleitete zuletzt sogar den erfahrenen Trainer zu Aussagen, an denen er sich im Laufe der Saison noch messen lassen muss. "Ich bin mir sicher, dass meine Mannschaft das Potenzial hat, um unter die vier ersten Plätze zu gelangen", so Ancelotti nach dem 4:2-Erfolg gegen Brighton & Hove Albion am vierten Spieltag.

Ein Platz in den "Big Four" wäre gleichbedeutend mit der Champions-League-Qualifikation. Verrückt? Nicht wirklich. Aber durchaus kurios. Berücksichtigt man, dass der FC Everton in den vergangenen Jahren über Rang sieben in der Tabelle nicht herausgekommen war.

Offene Rechnung begleichen

Doch Ancelotti hat den "Toffees" eine neue Siegermentalität verpasst. Einzig die Länderspielpause kommt dem Spitzenreiter der Premier League so gar nicht gelegen. Es ist eine Herausforderung, das Momentum in den kommenden zwei Wochen  beizubehalten.

Dann wartet im heimischen Goodison Park Erzrivale Liverpool auf die "Mannschaft der Stunde". Es ist nicht nur die erste richtige Feuertaufe für Ancelottis Männer, sondern auch die Chance, eine alte Rechnung zu begleichen. Die Rechnung jenen Tages, an dem der Aufstieg des FC Everton vor knapp zehn Monaten seinen Anfang nahm.

Carolin Blüchel

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