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Zweite Chance Eintracht: Diese Stars schafften erst in Frankfurt den Durchbruch


                <strong>Zweite Chance Eintracht: Diese Stars schafften erst in Frankfurt den Durchbruch </strong><br>
                Eintracht Frankfurt erobert momentan Europa und die Herzen von ganz Fußballdeutschland. Durch den 2:0-Heimsieg gegen Benfica Lissabon ziehen die Adler ins Halbfinale der Europa League ein, dort wartet der FC Chelsea. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, liegt vor allem an Spielern wie Filip Kostic (rechts) und Sebastian Rode (Mitte). Beide hatten entscheidenden Anteil am Sieg gegen Benfica und spielen insgesamt eine bärenstarke Saison. Und das obwohl beide bei ihren vorherigen Stationen enttäuschten und quasi vom Hof gejagt wurden. Erst in Frankfurt blühten beide Spieler wieder auf - keine Seltenheit im Eintracht-Kader. ran.de zeigt die Eintracht-Stars, die bei anderen Vereinen gescheitert sind. 
Zweite Chance Eintracht: Diese Stars schafften erst in Frankfurt den Durchbruch
Eintracht Frankfurt erobert momentan Europa und die Herzen von ganz Fußballdeutschland. Durch den 2:0-Heimsieg gegen Benfica Lissabon ziehen die Adler ins Halbfinale der Europa League ein, dort wartet der FC Chelsea. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, liegt vor allem an Spielern wie Filip Kostic (rechts) und Sebastian Rode (Mitte). Beide hatten entscheidenden Anteil am Sieg gegen Benfica und spielen insgesamt eine bärenstarke Saison. Und das obwohl beide bei ihren vorherigen Stationen enttäuschten und quasi vom Hof gejagt wurden. Erst in Frankfurt blühten beide Spieler wieder auf - keine Seltenheit im Eintracht-Kader. ran.de zeigt die Eintracht-Stars, die bei anderen Vereinen gescheitert sind. 
© imago

                <strong>Martin Hinteregger</strong><br>
                Sportlich wusste Martin Hinteregger beim FC Augsburg (rechts) durchaus zu überzeugen. Doch der Abstiegskampf mit dem FCA hinterließ seine Spuren. Er übte nach einer Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach öffentlich Kritik am damaligen Trainer Manuel Baum. Augsburg stieß Hintereggers Verhalten sauer auf und der Verein aus der Fugger-Stadt beschloss, sich noch in der Winterpause vom Österreicher zu trennen. Frankfurt erwies sich als dankbarer Abnehmer. Seit seinem Wechsel spielt der 26-Jährige an der Seite von Kapitän David Abraham groß auf und verleiht der Defensive merklich Stabilität. Stammspieler beim Halbfinalisten in der Europa League statt Abstiegskampf und Verbannung - der Wechsel hat sich gelohnt.
Martin Hinteregger
Sportlich wusste Martin Hinteregger beim FC Augsburg (rechts) durchaus zu überzeugen. Doch der Abstiegskampf mit dem FCA hinterließ seine Spuren. Er übte nach einer Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach öffentlich Kritik am damaligen Trainer Manuel Baum. Augsburg stieß Hintereggers Verhalten sauer auf und der Verein aus der Fugger-Stadt beschloss, sich noch in der Winterpause vom Österreicher zu trennen. Frankfurt erwies sich als dankbarer Abnehmer. Seit seinem Wechsel spielt der 26-Jährige an der Seite von Kapitän David Abraham groß auf und verleiht der Defensive merklich Stabilität. Stammspieler beim Halbfinalisten in der Europa League statt Abstiegskampf und Verbannung - der Wechsel hat sich gelohnt.
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                <strong>Danny Da Costa</strong><br>
                Schon bei seinem Jugendverein Bayer Leverkusen galt der Rechtsverteidiger als großes Talent. Als 18-Jähriger wurde er in den Profi-Kader befördert. Doch die Konkurrenz bei der Werkself war groß. Da Costa wurde zum FC Ingolstadt ausgeliehen und konnte überzeugen. In Leverkusen konnte er sich allerdings nie richtig durchsetzen. Nur 13 Mal kam er für die Profis zum Einsatz. 2014 wechselte er fest zum FCI - und zog sich kurz darauf einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Nach zwei Jahren holte ihn Leverkusen zurück und reichte den Rechtsverteidiger nach einem Jahr nach Frankfurt weiter. Dort hat er sich zur Stammkraft und zum Führungsspieler entwickelt. Spielt er so weiter, dürfte er auch ein Kandidat für die Nationalmannschaft sein.
Danny Da Costa
Schon bei seinem Jugendverein Bayer Leverkusen galt der Rechtsverteidiger als großes Talent. Als 18-Jähriger wurde er in den Profi-Kader befördert. Doch die Konkurrenz bei der Werkself war groß. Da Costa wurde zum FC Ingolstadt ausgeliehen und konnte überzeugen. In Leverkusen konnte er sich allerdings nie richtig durchsetzen. Nur 13 Mal kam er für die Profis zum Einsatz. 2014 wechselte er fest zum FCI - und zog sich kurz darauf einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Nach zwei Jahren holte ihn Leverkusen zurück und reichte den Rechtsverteidiger nach einem Jahr nach Frankfurt weiter. Dort hat er sich zur Stammkraft und zum Führungsspieler entwickelt. Spielt er so weiter, dürfte er auch ein Kandidat für die Nationalmannschaft sein.
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                <strong>Jonathan De Guzman</strong><br>
                2014 zahlte der SSC Neapel (rechts) immerhin sechs Millionen Euro um den Mittelfeldspieler vom FC Villarreal zu holen. Richtig glücklich wurde der Kanadier in Italien nicht. In drei Jahren wurde er zweimal verliehen und bestritt nur 36 Pflichtspiele für die Süditaliener. Die Frankfurter konnten sich De Guzmans Dienste sogar ablösefrei sichern. Am Main ist der 31-Jährige eine feste Größe und konnte in dieser Saison bei 34 Einsätzen bereits zwei Tore und neun Assists beisteuern.
Jonathan De Guzman
2014 zahlte der SSC Neapel (rechts) immerhin sechs Millionen Euro um den Mittelfeldspieler vom FC Villarreal zu holen. Richtig glücklich wurde der Kanadier in Italien nicht. In drei Jahren wurde er zweimal verliehen und bestritt nur 36 Pflichtspiele für die Süditaliener. Die Frankfurter konnten sich De Guzmans Dienste sogar ablösefrei sichern. Am Main ist der 31-Jährige eine feste Größe und konnte in dieser Saison bei 34 Einsätzen bereits zwei Tore und neun Assists beisteuern.
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                <strong>Goncalo Pacienca</strong><br>
                Der Portugiese spielte seit seinem achten Lebensjahr für den FC Porto. Insgesamt viermal wurde er innerhalb Portugals verliehen. Richtig Eindruck hinterlassen konnte er bei keiner seiner Stationen. Bei seinem Jugendverein bestritt er in fünf Jahren nur 16 Spiele für die erste Mannschaft und erzielte nur ein Tor. In seinem ersten Jahr in Frankfurt kommt der Stürmer schon auf 13 Einsätze und fünf Tore. Ohne sein Tor im Hinspiel in Lissabon wären die Frankfurter vielleicht nicht weitergekommen.  
Goncalo Pacienca
Der Portugiese spielte seit seinem achten Lebensjahr für den FC Porto. Insgesamt viermal wurde er innerhalb Portugals verliehen. Richtig Eindruck hinterlassen konnte er bei keiner seiner Stationen. Bei seinem Jugendverein bestritt er in fünf Jahren nur 16 Spiele für die erste Mannschaft und erzielte nur ein Tor. In seinem ersten Jahr in Frankfurt kommt der Stürmer schon auf 13 Einsätze und fünf Tore. Ohne sein Tor im Hinspiel in Lissabon wären die Frankfurter vielleicht nicht weitergekommen.  
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                <strong>Ante Rebic</strong><br>
                Auch der Vizeweltmeister hatte zu Beginn seiner Karriere Probleme, Fuß zu fassen. Mit großen Vorschusslorbeeren wechselte das damalige Talent 2014 zum AC Florenz. Um ihm Spielpraxis zu verschaffen, wurde Rebic immer wieder ausgeliehen. 2015 landete er bei RB Leipzig in der 2. Bundesliga, kam dort aber nur zu zehn Einsätzen - ein Tor gelang ihm nicht. Auch bei seiner nächsten Leihstation bei Hellas Verona blieb der Kroate ohne Treffer. Letztendlich verlor Florenz die Geduld und ließ ihn für zwei Millionen Euro fest nach Frankfurt wechseln. Inzwischen steht der Stürmer bei zahlreichen Top-Klubs auf dem Zettel. Manchester United und der FC Bayern sollen im letzten Sommer angefragt haben. Als Ablösesumme standen damals rund 40 Millionen Euro im Raum. Doch Rebic blieb und überzeugt auch in dieser Saison mit zehn Toren und sechs Vorlagen in 32 Spielen. Gegen Benfica war der Vizeweltmeister einer der besten Frankfurter, machte mächtig Kilometer und kämpfte um jeden Ball.
Ante Rebic
Auch der Vizeweltmeister hatte zu Beginn seiner Karriere Probleme, Fuß zu fassen. Mit großen Vorschusslorbeeren wechselte das damalige Talent 2014 zum AC Florenz. Um ihm Spielpraxis zu verschaffen, wurde Rebic immer wieder ausgeliehen. 2015 landete er bei RB Leipzig in der 2. Bundesliga, kam dort aber nur zu zehn Einsätzen - ein Tor gelang ihm nicht. Auch bei seiner nächsten Leihstation bei Hellas Verona blieb der Kroate ohne Treffer. Letztendlich verlor Florenz die Geduld und ließ ihn für zwei Millionen Euro fest nach Frankfurt wechseln. Inzwischen steht der Stürmer bei zahlreichen Top-Klubs auf dem Zettel. Manchester United und der FC Bayern sollen im letzten Sommer angefragt haben. Als Ablösesumme standen damals rund 40 Millionen Euro im Raum. Doch Rebic blieb und überzeugt auch in dieser Saison mit zehn Toren und sechs Vorlagen in 32 Spielen. Gegen Benfica war der Vizeweltmeister einer der besten Frankfurter, machte mächtig Kilometer und kämpfte um jeden Ball.
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                <strong>Filip Kostic</strong><br>
                Der Serbe konnte bei seinen vorherigen Stationen nicht nur die sportlichen Erwartungen nicht erfüllen, sondern eckte auch mit seinem Charakter an. Als der HSV-Abstieg 2018 feststand, wollte der Serbe unbedingt wechseln. Als kein Transfer zu Stande kam, teilte Kostic seinem damaligen Trainer Christian Titz mit, er würde lieber nicht mit zum Auswärtsspiel nach Sandhausen fahren. Die Hamburger waren froh, als die Eintracht ihnen das "Problemkind" abnahm. "Filip ist nicht mit großen Vorschusslorbeeren zu uns gekommen. Er war in der untersten Schublade, das muss man klar sagen", sagte Adi Hütter beim "Hamburger Abendblatt". In 39 Spielen für Frankfurt gelangen Kostic seitdem neun Tore und zwölf Vorlagen. Gegen Benfica gelang ihm das wichtige 1:0 und er machte viele Wege nach hinten mit.
Filip Kostic
Der Serbe konnte bei seinen vorherigen Stationen nicht nur die sportlichen Erwartungen nicht erfüllen, sondern eckte auch mit seinem Charakter an. Als der HSV-Abstieg 2018 feststand, wollte der Serbe unbedingt wechseln. Als kein Transfer zu Stande kam, teilte Kostic seinem damaligen Trainer Christian Titz mit, er würde lieber nicht mit zum Auswärtsspiel nach Sandhausen fahren. Die Hamburger waren froh, als die Eintracht ihnen das "Problemkind" abnahm. "Filip ist nicht mit großen Vorschusslorbeeren zu uns gekommen. Er war in der untersten Schublade, das muss man klar sagen", sagte Adi Hütter beim "Hamburger Abendblatt". In 39 Spielen für Frankfurt gelangen Kostic seitdem neun Tore und zwölf Vorlagen. Gegen Benfica gelang ihm das wichtige 1:0 und er machte viele Wege nach hinten mit.
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                <strong>Sebastian Rode</strong><br>
                Sebastian Rodes erste Saison beim FC Bayern verlief noch vielversprechend. Der Mittelfeldspieler hatte zwar keinen Stammplatz, kam aber immerhin 35 Mal zum Einsatz. Im Jahr darauf waren es nur noch 17 Spiele. Rode floh nach Dortmund, auch dort konnte er sich nicht durchsetzen. In der letzten Saison stand er häufig nicht einmal im Kader. Die Rückkehr nach Frankfurt sollte seine Karriere wieder in Schwung bringen - mit Erfolg. Der 28-Jährige hat sein Selbstbewusstsein wieder erlangt und spielte in beiden Spielen gegen Benfica bärenstark. War sich für keinen Weg zu schade und eroberte einen Ball nach dem anderen. Rode krönte seine starke Leistung mit dem entscheidenden 2:0 im Rückspiel.    
Sebastian Rode
Sebastian Rodes erste Saison beim FC Bayern verlief noch vielversprechend. Der Mittelfeldspieler hatte zwar keinen Stammplatz, kam aber immerhin 35 Mal zum Einsatz. Im Jahr darauf waren es nur noch 17 Spiele. Rode floh nach Dortmund, auch dort konnte er sich nicht durchsetzen. In der letzten Saison stand er häufig nicht einmal im Kader. Die Rückkehr nach Frankfurt sollte seine Karriere wieder in Schwung bringen - mit Erfolg. Der 28-Jährige hat sein Selbstbewusstsein wieder erlangt und spielte in beiden Spielen gegen Benfica bärenstark. War sich für keinen Weg zu schade und eroberte einen Ball nach dem anderen. Rode krönte seine starke Leistung mit dem entscheidenden 2:0 im Rückspiel.    
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                <strong>Luka Jovic</strong><br>
                Über sechs Millionen Euro ließ sich Benfica Lissabon 2016 die Verpflichtung von Luka Jovic kosten. Der damals 19-Jährige galt als Supertalent - und bestritt trotzdem nur vier Spiele für die erste Mannschaft. Bei seiner Leihe nach Frankfurt ließ sich Frankfurt eine Kaufoption in Höhe von sieben Millionen Euro zusichern - Benfica hatte anscheinend keine Einwände. Rund anderthalb Jahre später wirkt diese Ablöse geradezu lachhaft. Jovic gilt als eines der größten Sturmtalente Europas und Real Madrid und der FC Barcelona buhlen um seine Dienste. Als Ablösesumme werden 50 bis 60 Millionen Euro gehandelt. Seine Bilanz in dieser Saison: 41 Spiele, 25 Tore und sieben Vorlagen. Der Serbe, dessen Talent in Lissabon verkannt wurde, ist der Topstar der Eintracht. 
Luka Jovic
Über sechs Millionen Euro ließ sich Benfica Lissabon 2016 die Verpflichtung von Luka Jovic kosten. Der damals 19-Jährige galt als Supertalent - und bestritt trotzdem nur vier Spiele für die erste Mannschaft. Bei seiner Leihe nach Frankfurt ließ sich Frankfurt eine Kaufoption in Höhe von sieben Millionen Euro zusichern - Benfica hatte anscheinend keine Einwände. Rund anderthalb Jahre später wirkt diese Ablöse geradezu lachhaft. Jovic gilt als eines der größten Sturmtalente Europas und Real Madrid und der FC Barcelona buhlen um seine Dienste. Als Ablösesumme werden 50 bis 60 Millionen Euro gehandelt. Seine Bilanz in dieser Saison: 41 Spiele, 25 Tore und sieben Vorlagen. Der Serbe, dessen Talent in Lissabon verkannt wurde, ist der Topstar der Eintracht. 
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                <strong>Fredi Bobic</strong><br>
                Zu guter Letzt muss auch der Architekt dieser Mannschaft gewürdigt werden. Er hat dafür gesorgt, dass viele der hier aufgelisteten Spieler ihren Weg an den Main gefunden haben. Er erkannte deren Potenzial, auch wenn sie es bis dahin noch nicht gezeigt hatten. Als Niko Kovac seinen Wechsel zu den Bayern bekanntgab, sagten viele Zweifler der Eintracht schwere Zeiten voraus. Bobic setzte auf Adi Hütter, in Deutschland waren die Fans skeptisch. Doch der Österreicher hat Kovac sogar noch einmal übertroffen. Bobic hat diese Saison überhaupt erst ermöglicht. Bei seiner letzten Station in Stuttgart sah das noch ganz anders aus. Der Fans wandten sich gegen ihren einstigen Helden und forderten vehement seinen Rauswurf. Auch intern stieß der Ex-Profi auf Widerstand. In der Außendarstellung wurde er als arrogant und dünnhäutig wahrgenommen. Der Sport-Vorstand musste seinen Hut nehmen, eine Saison später stieg der VfB in die zweite Liga ab. Nur wenige Bundesliga-Vereine hätten Bobic eine zweite Chance als Sport-Vorstand gegeben. Das gilt für viele Protagonisten bei der Eintracht - vielleicht ist das auch Teil ihres Erfolgsrezeptes.
Fredi Bobic
Zu guter Letzt muss auch der Architekt dieser Mannschaft gewürdigt werden. Er hat dafür gesorgt, dass viele der hier aufgelisteten Spieler ihren Weg an den Main gefunden haben. Er erkannte deren Potenzial, auch wenn sie es bis dahin noch nicht gezeigt hatten. Als Niko Kovac seinen Wechsel zu den Bayern bekanntgab, sagten viele Zweifler der Eintracht schwere Zeiten voraus. Bobic setzte auf Adi Hütter, in Deutschland waren die Fans skeptisch. Doch der Österreicher hat Kovac sogar noch einmal übertroffen. Bobic hat diese Saison überhaupt erst ermöglicht. Bei seiner letzten Station in Stuttgart sah das noch ganz anders aus. Der Fans wandten sich gegen ihren einstigen Helden und forderten vehement seinen Rauswurf. Auch intern stieß der Ex-Profi auf Widerstand. In der Außendarstellung wurde er als arrogant und dünnhäutig wahrgenommen. Der Sport-Vorstand musste seinen Hut nehmen, eine Saison später stieg der VfB in die zweite Liga ab. Nur wenige Bundesliga-Vereine hätten Bobic eine zweite Chance als Sport-Vorstand gegeben. Das gilt für viele Protagonisten bei der Eintracht - vielleicht ist das auch Teil ihres Erfolgsrezeptes.
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                <strong>Zweite Chance Eintracht: Diese Stars schafften erst in Frankfurt den Durchbruch </strong><br>
                Eintracht Frankfurt erobert momentan Europa und die Herzen von ganz Fußballdeutschland. Durch den 2:0-Heimsieg gegen Benfica Lissabon ziehen die Adler ins Halbfinale der Europa League ein, dort wartet der FC Chelsea. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, liegt vor allem an Spielern wie Filip Kostic (rechts) und Sebastian Rode (Mitte). Beide hatten entscheidenden Anteil am Sieg gegen Benfica und spielen insgesamt eine bärenstarke Saison. Und das obwohl beide bei ihren vorherigen Stationen enttäuschten und quasi vom Hof gejagt wurden. Erst in Frankfurt blühten beide Spieler wieder auf - keine Seltenheit im Eintracht-Kader. ran.de zeigt die Eintracht-Stars, die bei anderen Vereinen gescheitert sind. 

                <strong>Martin Hinteregger</strong><br>
                Sportlich wusste Martin Hinteregger beim FC Augsburg (rechts) durchaus zu überzeugen. Doch der Abstiegskampf mit dem FCA hinterließ seine Spuren. Er übte nach einer Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach öffentlich Kritik am damaligen Trainer Manuel Baum. Augsburg stieß Hintereggers Verhalten sauer auf und der Verein aus der Fugger-Stadt beschloss, sich noch in der Winterpause vom Österreicher zu trennen. Frankfurt erwies sich als dankbarer Abnehmer. Seit seinem Wechsel spielt der 26-Jährige an der Seite von Kapitän David Abraham groß auf und verleiht der Defensive merklich Stabilität. Stammspieler beim Halbfinalisten in der Europa League statt Abstiegskampf und Verbannung - der Wechsel hat sich gelohnt.

                <strong>Danny Da Costa</strong><br>
                Schon bei seinem Jugendverein Bayer Leverkusen galt der Rechtsverteidiger als großes Talent. Als 18-Jähriger wurde er in den Profi-Kader befördert. Doch die Konkurrenz bei der Werkself war groß. Da Costa wurde zum FC Ingolstadt ausgeliehen und konnte überzeugen. In Leverkusen konnte er sich allerdings nie richtig durchsetzen. Nur 13 Mal kam er für die Profis zum Einsatz. 2014 wechselte er fest zum FCI - und zog sich kurz darauf einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Nach zwei Jahren holte ihn Leverkusen zurück und reichte den Rechtsverteidiger nach einem Jahr nach Frankfurt weiter. Dort hat er sich zur Stammkraft und zum Führungsspieler entwickelt. Spielt er so weiter, dürfte er auch ein Kandidat für die Nationalmannschaft sein.

                <strong>Jonathan De Guzman</strong><br>
                2014 zahlte der SSC Neapel (rechts) immerhin sechs Millionen Euro um den Mittelfeldspieler vom FC Villarreal zu holen. Richtig glücklich wurde der Kanadier in Italien nicht. In drei Jahren wurde er zweimal verliehen und bestritt nur 36 Pflichtspiele für die Süditaliener. Die Frankfurter konnten sich De Guzmans Dienste sogar ablösefrei sichern. Am Main ist der 31-Jährige eine feste Größe und konnte in dieser Saison bei 34 Einsätzen bereits zwei Tore und neun Assists beisteuern.

                <strong>Goncalo Pacienca</strong><br>
                Der Portugiese spielte seit seinem achten Lebensjahr für den FC Porto. Insgesamt viermal wurde er innerhalb Portugals verliehen. Richtig Eindruck hinterlassen konnte er bei keiner seiner Stationen. Bei seinem Jugendverein bestritt er in fünf Jahren nur 16 Spiele für die erste Mannschaft und erzielte nur ein Tor. In seinem ersten Jahr in Frankfurt kommt der Stürmer schon auf 13 Einsätze und fünf Tore. Ohne sein Tor im Hinspiel in Lissabon wären die Frankfurter vielleicht nicht weitergekommen.  

                <strong>Ante Rebic</strong><br>
                Auch der Vizeweltmeister hatte zu Beginn seiner Karriere Probleme, Fuß zu fassen. Mit großen Vorschusslorbeeren wechselte das damalige Talent 2014 zum AC Florenz. Um ihm Spielpraxis zu verschaffen, wurde Rebic immer wieder ausgeliehen. 2015 landete er bei RB Leipzig in der 2. Bundesliga, kam dort aber nur zu zehn Einsätzen - ein Tor gelang ihm nicht. Auch bei seiner nächsten Leihstation bei Hellas Verona blieb der Kroate ohne Treffer. Letztendlich verlor Florenz die Geduld und ließ ihn für zwei Millionen Euro fest nach Frankfurt wechseln. Inzwischen steht der Stürmer bei zahlreichen Top-Klubs auf dem Zettel. Manchester United und der FC Bayern sollen im letzten Sommer angefragt haben. Als Ablösesumme standen damals rund 40 Millionen Euro im Raum. Doch Rebic blieb und überzeugt auch in dieser Saison mit zehn Toren und sechs Vorlagen in 32 Spielen. Gegen Benfica war der Vizeweltmeister einer der besten Frankfurter, machte mächtig Kilometer und kämpfte um jeden Ball.

                <strong>Filip Kostic</strong><br>
                Der Serbe konnte bei seinen vorherigen Stationen nicht nur die sportlichen Erwartungen nicht erfüllen, sondern eckte auch mit seinem Charakter an. Als der HSV-Abstieg 2018 feststand, wollte der Serbe unbedingt wechseln. Als kein Transfer zu Stande kam, teilte Kostic seinem damaligen Trainer Christian Titz mit, er würde lieber nicht mit zum Auswärtsspiel nach Sandhausen fahren. Die Hamburger waren froh, als die Eintracht ihnen das "Problemkind" abnahm. "Filip ist nicht mit großen Vorschusslorbeeren zu uns gekommen. Er war in der untersten Schublade, das muss man klar sagen", sagte Adi Hütter beim "Hamburger Abendblatt". In 39 Spielen für Frankfurt gelangen Kostic seitdem neun Tore und zwölf Vorlagen. Gegen Benfica gelang ihm das wichtige 1:0 und er machte viele Wege nach hinten mit.

                <strong>Sebastian Rode</strong><br>
                Sebastian Rodes erste Saison beim FC Bayern verlief noch vielversprechend. Der Mittelfeldspieler hatte zwar keinen Stammplatz, kam aber immerhin 35 Mal zum Einsatz. Im Jahr darauf waren es nur noch 17 Spiele. Rode floh nach Dortmund, auch dort konnte er sich nicht durchsetzen. In der letzten Saison stand er häufig nicht einmal im Kader. Die Rückkehr nach Frankfurt sollte seine Karriere wieder in Schwung bringen - mit Erfolg. Der 28-Jährige hat sein Selbstbewusstsein wieder erlangt und spielte in beiden Spielen gegen Benfica bärenstark. War sich für keinen Weg zu schade und eroberte einen Ball nach dem anderen. Rode krönte seine starke Leistung mit dem entscheidenden 2:0 im Rückspiel.    

                <strong>Luka Jovic</strong><br>
                Über sechs Millionen Euro ließ sich Benfica Lissabon 2016 die Verpflichtung von Luka Jovic kosten. Der damals 19-Jährige galt als Supertalent - und bestritt trotzdem nur vier Spiele für die erste Mannschaft. Bei seiner Leihe nach Frankfurt ließ sich Frankfurt eine Kaufoption in Höhe von sieben Millionen Euro zusichern - Benfica hatte anscheinend keine Einwände. Rund anderthalb Jahre später wirkt diese Ablöse geradezu lachhaft. Jovic gilt als eines der größten Sturmtalente Europas und Real Madrid und der FC Barcelona buhlen um seine Dienste. Als Ablösesumme werden 50 bis 60 Millionen Euro gehandelt. Seine Bilanz in dieser Saison: 41 Spiele, 25 Tore und sieben Vorlagen. Der Serbe, dessen Talent in Lissabon verkannt wurde, ist der Topstar der Eintracht. 

                <strong>Fredi Bobic</strong><br>
                Zu guter Letzt muss auch der Architekt dieser Mannschaft gewürdigt werden. Er hat dafür gesorgt, dass viele der hier aufgelisteten Spieler ihren Weg an den Main gefunden haben. Er erkannte deren Potenzial, auch wenn sie es bis dahin noch nicht gezeigt hatten. Als Niko Kovac seinen Wechsel zu den Bayern bekanntgab, sagten viele Zweifler der Eintracht schwere Zeiten voraus. Bobic setzte auf Adi Hütter, in Deutschland waren die Fans skeptisch. Doch der Österreicher hat Kovac sogar noch einmal übertroffen. Bobic hat diese Saison überhaupt erst ermöglicht. Bei seiner letzten Station in Stuttgart sah das noch ganz anders aus. Der Fans wandten sich gegen ihren einstigen Helden und forderten vehement seinen Rauswurf. Auch intern stieß der Ex-Profi auf Widerstand. In der Außendarstellung wurde er als arrogant und dünnhäutig wahrgenommen. Der Sport-Vorstand musste seinen Hut nehmen, eine Saison später stieg der VfB in die zweite Liga ab. Nur wenige Bundesliga-Vereine hätten Bobic eine zweite Chance als Sport-Vorstand gegeben. Das gilt für viele Protagonisten bei der Eintracht - vielleicht ist das auch Teil ihres Erfolgsrezeptes.

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