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Benfica Lissabon: Schwebt der Guttmann-Geist auch über Turin?

  • Aktualisiert: 14.05.2014
  • 09:29 Uhr
  • ran.de / Felix Teubler
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© Getty
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Im Europa-League-Finale gegen den FC Sevilla (live bei kabel eins und auf ran.de) kämpft Benfica Lissabon nicht nur um den Titel - sondern auch gegen einen mehr als 50 Jahre alten Fluch. Doch was hat es mit dem berühmten "Guttmann-Fluch" auf sich?

München - Seit 1962 hat Benfica Lissabon keinen internationalen Titel mehr gewonnen. Der letzte europäische Triumph gelang unter Meistertrainer Bela Guttmann, der die "Adler" seit seinem Abtritt mit einem wohl unabwendbaren Fluch belegte.

Der ungarische Erfolgstrainer forderte nach zwei Europa-Cup-Titeln in Folge eine Gehaltserhöhung. Nachdem ihm diese Forderung verwehrt blieb, schmiss er hin und sagte seinem ehemaligen Arbeitgeber eine grausame Zukunft voraus: "Nicht in hundert Jahren wird Benfica noch ein Mal den Europacup gewinnen!"

Die Klubbosse hatten für diese Aussage nur ein müdes Lächeln übrig - Benfica schaffte auch im ersten Jahr ohne Guttmann den Finaleinzug und hatte mit einer von Stars gespickten Mannschaft um den portugiesischen Goalgetter Eusebio alle Trümpfe in der Hand. Doch trotz der frühen Führung durch eben jenen Eusebio verschenkten sie das Spiel gegen den AC Mailand und verloren am Ende mit 1:2.

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Lissabon wurde verhext

Das nächste Finale folgte im Jahr 1965: Die "Roten" marschierten unaufhaltsam durch die K.o.-Runde - kein Team konnte den Portugiesen das Wasser reichen. Doch im Endspiel gegen Inter Mailand kam alles zusammen: Schlussmann Costa Pereira patzte und musste zudem in der 57. Minute verletzt das Feld verlassen. Da damals noch keine Einwechslungen erlaubt waren, mussten die Portugiesen das Spiel mit zehn Männern beenden und verloren mit 0:1.

So langsam tuschelten die Einwohner der portugiesischen Hauptstadt über die Prophezeiung von Ex-Trainer Guttmann. Zwei Final-Niederlagen innerhalb so kurzer Zeit! Der unerklärliche Patzer des sonst so sicheren Costa Pereira! Dessen Verletzung! Das kann doch alles nicht mit rechten Dingen zugehen!

Eine Saison zum Vergessen

Bis heute stand Benfica sieben Mal in einem Europa-Cup-Endspiel und verlor diese allesamt. Die jüngste "Guttmann-Tat" stammt aus dem vergangenen Jahr. Die Truppe von Trainer Jorge Jesus stand im Endspiel der Europa-League. Zuvor verspielte man die portugiesische Meisterschaft am vorletzten Spieltag und musste sich dem FC Porto geschlagen geben.

Nach der verpatzten Meisterschaft wollten sich die Portugiesen mit dem ersten europäischen Titel seit 51 Jahren trösten. Doch die Aufgabe erschien schon vor dem Anpfiff schwer genug: Im Endspiel stand man dem großen FC Chelsea gegenüber. In Amsterdam entwickelte sich ein wahrer Krimi: Nach einem Rückstand durch Fernando Torres und dem Ausgleich durch Oscar Cardozo war die Partie völlig offen. Nach vielen vergebenen Chancen auf beiden Seiten nutzte der FC Chelsea in der 93. Minute eine Standardsituation für sich. Juan Mata legte sich den Ball an der Eckfahne zurecht und fand Ivanovic, der ins lange Eck einköpfte. Das 2:1 für die "Blues" - ein Schock für alle Benfica-Anhänger. Schon wieder ging ein Endspiel verloren.

Doch es kam noch dicker: Die Mannschaft verpatzte auch die letzte Chance auf einen Titel im Pokalfinale gegen Vitoria Guimaraes und ging damit in der Saison 2012/2013 komplett leer aus.

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Benfica mit Triple-Chance

Benfica der ewige Zweite? Wohl kaum: Im laufenden Jahr melden sich die "Adler" zurück und gewinnen die portugiesische Meisterschaft mit sieben Punkten vor dem Stadtrivalen Sporting. Auch im portugiesischen Pokal stehen alle Zeichen auf Sieg: Im Endspiel trifft Benfica auf Rio Ave, einen wohl schlagbaren Gegner.

Die Mannschaft ist gespickt von heiß umworbenen Spielern wie Ezequiel Garay, Eduardo Salvio und Oscar Cardozo, die auf den Zetteln verschiedener Topklubs wie dem FC Liverpool, FC Barcelona oder Real Madrid stehen sollen. Das Team um Jorge Jesus hat die Titelflaute aus der vergangenen Saison überwunden und ist noch stärker zurückgekommen. Die Vorzeichen stehen also gar nicht schlecht, die Saison mit dem Triple zu beenden und sich gegen den FC Sevilla (live bei kabel eins und auf ran.de) für alle Ewigkeit vom Guttmann-Fluch zu befreien.


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