EM-Qualifikation: Darum spielt Deutschland am Sonntag
- Aktualisiert: 07.09.2014
- 17:07 Uhr
- ran.de / Robin Schmidt
Die deutsche Nationalmannschaft wird gegen Schottland erstmals ein EM-Qualifikationsspiel am Sonntag austragen. Wer dafür verantwortlich ist? Natürlich die UEFA.
München - Daran muss man sich erstmal gewöhnen: Die deutsche Nationalmannschaft trägt das erste EM-Qualifikationsspiel gegen Schottland (ab 20:15 Uhr im Liveticker) an einem Sonntag aus. Wer dafür verantwortlich ist? Natürlich die UEFA.
Die Qualifikationsspiele werden erstmals zentral vermarktet und finden in einer sogenannten "Woche des Fußballs" statt. Dabei werden an jedem Tag acht bis zehn Partien ausgetragen. An Einzelspieltagen werden die Begegnungen durch die UEFA entweder von Sonntag bis Dienstag oder von Freitag bis Sonntag angesetzt.
Die Doppelspieltage sind dagegen von Donnerstag bis Dienstag terminiert. Ein Team spielt dann Donnerstag und Sonntag, Freitag und Montag oder Samstag und Dienstag. Die Partien gegen Polen und Irland am zweiten bzw. dritten Spieltag wird die DFB-Auswahl samstags und dienstags austragen.
Welcher Sinn steckt dahinter?
Da sich die UEFA am ersten Spieltag für die erste Variante entschieden hat, spielt Deutschland nun an einem Sonntag gegen Schottland. Welcher Sinn steckt dahinter?
"TV-Sender bekommen mehr Spiele und mehr Sendezeit. Fans bekommen die Möglichkeit, mehr Länderspiele im Stadion oder am TV zu verfolgen als je zuvor. Der Nationalmannschaftsfußball wird mehr Aufmerksamkeit bekommen als zuvor", erklärt UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino.
Nebenbei will die UEFA mit dieser Reform natürlich auch mehr Geld verdienen, wenn sie den Fernsehsendern an jedem Tag mindestes ein Top-Spiel anbieten kann. Das könnte allerdings schwierig werden, da für die kommende EM in Frankreich das Teilnehmerfeld auf 24 Teams aufgestockt wurde und sich die ersten beiden jeder Gruppe sowie der beste Gruppendritte direkt qualifizieren. Es ist davon auszugehen, dass die großen Nationen noch früher als sonst das EM-Ticket lösen werden - zu Lasten der Spannung.
Auch Frankreich spielt mit
Bundestrainer Joachim Löw hielt sich mit Kritik nicht zurück: "Ich halte die Aufstockung des Teilnehmerfeldes bei einer Europameisterschaft für fragwürdig. Der sportliche Wert einzelner Spiele, aber auch des gesamten Wettbewerbs sinkt."
Kurios: Auch Gastgeber Frankreich spielt in der Qualifikation mit. Die "Equipe Tricolore" trifft an jedem Spieltag auf die jeweils spielfreie Mannschaft aus der Fünfergruppe I und kassiert pro Spiel auch die Vermarktungssumme von 4,2 Millionen Euro. Deutlich mehr als bei jedem normalen Freundschaftsspiel ...