EM 2016: Deutschland gegen Slowakei
Nicht nur Hamsik ist gefährlich: Vier Lehren aus dem Testspiel gegen die Slowakei
- Aktualisiert: 22.02.2018
- 14:55 Uhr
- ran.de / Joe Daniel
In der EM-Vorbereitung musste die deutsche Nationalmannschaft eine 1:3-Pleite gegen die Slowakei verdauen. Vor dem Achtelfinale (ab 17:30 Uhr im Liveticker auf ran.de) gegen den gleichen Gegner zeigt ran.de vier Lehren aus dem Testspiel.
Lille - Assistenz-Trainer Thomas Schneider ist sich seiner Sache ziemlich sicher. Das Achtelfinale gegen die Slowakei (ab 17:30 Uhr im Liveticker auf ran.de) sei eine Aufgabe, "die wir lösen werden."
Zum zweiten Mal binnen vier Wochen trifft die deutsche Nationalmannschaft auf einen Gegner, dem Schneider attestiert, dass er "technisch sehr ansehnlichen Fußball spielt."
Deutschland gegen Slowakei: Testspiel-Pleite trotz Dominanz
Dass die Slowakei der DFB-Elf durchaus gefährlich werden kann, wurde beim EM-Vorbereitungsspiel Ende Mai in Augsburg deutlich. Obwohl die deutsche Mannschaft in der ersten Halbzeit 40 Minuten lang dominierte, ging es mit einem 1:2-Rückstand in die Pause. Nach dem Seitenwechsel verwandelte sich die Partie durch starke Regenfälle in eine wahre Wasserschlacht, am Ende siegten die Slowaken mit 3:1.
ran.de zeigt vier Lehren aus dem Testspiel, die das deutsche Team beachten sollte.
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Lehre Nummer 1: Auf Hamsik aufpassen
Der 27-Jährige ist der Fixpunkt im slowakischen Offensiv-Spiel. Hamsik hat von Trainer Jan Kozak eine Mittelfeld-Rolle mit vielen Freiheiten bekommen, was ihn für den Gegner unberechenbar macht.
Im Testspiel tauchte er plötzlich 25 Meter vor dem deutschen Tor auf, wurde nicht angegriffen und hämmerte einen Distanzschuss unhaltbar in den Winkel.
Seine Schussstärke ist bekannt im deutschen Team. Manuel Neuer hat die defensiven Mittelfeldspieler unlängst aufgefordert "hellwach zu sein", um den Kapitän des SSC Neapel in Schach zu halten.
Lehre Nummer 2: Standards vermeiden
Wie wichtig Ecken oder Freistöße im slowakischen Spiel sein können, hat man beim zweiten Gegentreffer in Augsburg gesehen. Relativ ungehindert kam Michal Duris nach einem Eckstoß zum Kopfball und brachte die Slowakei trotz geringen Spielanteile noch vor der Pause in Führung.
Mit ihrer beeindruckenden Physis kann es nach Standardsituationen immer gefährlich werden. Wenn es das DFB-Team schafft, unnötige Fouls und Eckbälle zu vermeiden, werden die Slowaken einer wichtigen Angriffsstrategie beraubt.
Lehre Nummer 3: Geduld haben
Obwohl die Slowakei in der Vorbereitung zunächst etwas offensiver als erwartet auftrat, ist ihre spielerische Grundeinstellung doch extrem defensiv geprägt.
Daher sollte die deutsche Mannschaft geduldig spielen und wie schon gegen Nordirland immer wieder aus unterschiedlichen Positionen in den Strafraum ziehen, um die kantige, aber manchmal etwas ungelenke Innenverteidigung aus Martin Skrtel und Jan Durica unter Druck zu setzen.
Denn Chancen lässt die slowakische Defensive auf jeden Fall zu, dass haben die Gruppenspiele gegen Wales und England gezeigt.
Lehre Nummer 4: Den Kampf annehmen
In Augsburg gingen die Slowaken mit ausgeprägtem Kampfgeist und starkem Willen in die Partie - ein bekanntes Muster bei qualitativ etwas schlechter besetzten Mannschaften.
Wenn sich das Team von Bundestrainer Joachim Löw an dieser Front nicht mindestens ebenbürtig zeigt (und dazu der Schiedsrichter vielleicht viel laufen lässt), droht ein zerfahrenes Spiel ohne Rhythmus, bei dem technische Qualitäten an Bedeutung verlieren. Dieser Spielverlauf würde der Slowakei in die Karten spielen.
Aus Lille berichtet Joe Daniel
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