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Internationaler Fußball

Ajax Amsterdam - der Nimbus der Unbesiegbarkeit ist weg

  • Aktualisiert: 11.12.2019
  • 18:45 Uhr
  • André Wagner / ran.de
Article Image Media
© 2019 Getty Images
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In der vergangenen Saison begeisterte Ajax Amsterdam in der Champions League mit schnellem und erfolgreichem Offensivfußball. Doch sieben Monate später befindet sich der niederländische Meister nach zwei Heimpleiten in Folge in einer Mini-Krise.

München/Amsterdam - Es war der 8. Mai 2019 kurz vor 23 Uhr. Im Champions-League-Halbfinal-Rückspiel zwischen Ajax Amsterdam und den Tottenham Hotspur lief die sechste Minute der Nachspielzeit.

Nach dem 1:0-Auswärtserfolg der Niederländer und dem zwischenzeitlichen 2:2 stand Ajax bereits mit einem Fuß im Champions-League-Finale. Doch in der 96. Minute der Schock für die Mannen von Trainer Erik ten Hag. Mit seinem dritten Tor des Abend sorgte Lucas Moura für den 3:2-Erfolg der Spurs, der Premier-League-Klub erreichte aufgrund der Auswärtstorregel doch noch das Finale gegen Liga-Konkurrenten und späteren Gewinner FC Liverpool.

Für das junge Team um die Ajax-Stars Matthijs de Ligt und Frenkie de Jong endete der Traum von Europas Fußballkrone auf so tragische Weise, wie es fast nur im Sport geschehen kann.

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Ajax Amsterdam mit zwei Heimniederlagen in Folge

Die gesamte CL-Saison begeisterte das Team von Erik ten Hag die europäische Königsklasse mit herrlich anzusehendem Offensivfußball. In der Gruppenphase spielte Ajax gegen den FC Bayern zwei Mal Unentschieden, auf dem Weg ins Halbfinale warfen de Ligt, de Jong, van de Beek und Co. große Favoriten wie Real Madrid und Juventus Turin aus dem Rennen - doch statt des Henkelpotts blieb Ajax "nur" das niederländische Double aus Meisterschaft und Pokal.

Und es kam, was in solchen Fällen immer kommen muss - mit de Ligt und de Jong verlor Amsterdam im Sommer zwei seiner besten Spieler. De Ligt zog es nach vielen Transfergerüchten schlussendlich zu Juventus Turin, de Jong schloss sich dem FC Barcelona an.

Der totale spielerische Aderlass blieb zwar aus, aber sieben Monate nach der unglücklichen Halbfinal-Niederlage ist es bei Ajax vorerst vorbei mit der fußballerischen Herrlichkeit. In der niederländischen Liga setzte es am Nikolaustag nach zuvor 15 Spielen ohne Niederlage beim 0:2 gegen Willem II die erste Saisonniederlage. Vier Tage später dann eine erneute Heimniederlage, diesmal gegen den FC Valencia (0:1) in der Champions League.

Während die Ligapleite zu verschmerzen ist und man mit 41 Punkten weiterhin von Tabellenplatz eins grüßt, tut die Pleite gegen die Spanier am letzten Spieltag der Gruppenphase richtig weh.

Als Gruppenerster mit zehn Punkten ging man in den 6.Spieltag, knapp zwei Stunden später war man nur noch Tabellendritter und statt CL-Achtelfinale geht es nun in der Europa League weiter. Dabei hätte dem Team von ten Hag ein Remis zum Weiterkommen gereicht.

Zu früh für Trauergesänge und Gerede von der Mega-Krise

Doch so sehr man sich in der vergangenen CL-Saison in einen wahren Erfolgsrausch und in die Herzen der Fußballfans spielte, so unglücklich agierte man nun. Unvergessen das 4:4-Unentschieden gegen Chelsea nach zwischenzeitlicher 1:4-Führung. Doch dann der doppelte Platzverweis für die Niederländer und die "Blues" machten binnen elf Minuten aus einen 1:4 ein 4.4. Diese zwei Punkte fehlten Ajax nun in der Endabrechnung.

Jetzt schon die Trauergesänge anzustimmen, wäre sicherlich verfrüht, auch von einer großen Krise beim niederländischen Meister zu reden, würde jeder Logik widersprechen; dennoch, nach zwei Heimpleiten in Folge hat Ajax vorerst seinen Nimbus der Unbesiegbarkeit verloren.

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  • 10.12.2019
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Es wirkt, als hätten die jungen Wilden von Amsterdam über die Monate ihre Lockerheit verloren. Zu schwer scheint der Verlust des ehemaligen Leitwolfs Matthijs de Ligt zu wiegen, der sein Team nach vorne gepeitscht hat, wenn es mal nicht so lief.

Und mit dem Transferfenster vor Augen, kann man auch nicht sicher sein, wer sich nach der Winterpause weiterhin das Ajax-Trikot überstreifen wird. Rechtsaußen Hakim Ziyech war im Sommer sehr lange beim FC Bayern im Gespräch, bevor er sich nach einer langen Hängepartie doch für eine Vertragsverlängerung bei Ajax entschied.

Auch Dusan Tadic, mit sieben Treffern und zwölf Vorlagen der aktuelle Ajax-Topscorer, hatte im Sommer zahlreiche Angebote aus der Premier League und China vorliegen. Doch wie Ziyech folgte der Serbe nicht dem Ruf des Geldes, sondern verlängerte im Juli seinen Vertrag in Amsterdam. Doch was hat dies im heutigen Milliardengeschäft Fußball noch zu bedeuten?

Es ist das Los von Klubs wie Ajax Amsterdam, dass ihnen nach einer erfolgreichen Saison von den europäischen Topklubs die besten Spieler weggekauft werden. Medienberichten zufolge wird Mittelfeldstar Donny van de Beek im Sommer für 55 Millionen Euro zu Real Madrid wechseln.

Coach Erik ten Hag - Bleibt er oder geht er?

Und ob Trainer Erik ten Hag auch in der Rückrunde noch an der Seitenauslinie stehen wird, steht auch in den Sternen. Zwar hat der 49-Jährige vor Kurzem noch bestätigt, dass er ganz sicher bis Saisonende Trainer von Ajax Amsterdam sein wird, doch heutzutage sind solche Lippenbekenntnisse oftmals mit einer sehr kurzen Haltbarkeitsdauer versehen.

Sollte der FC Bayern bei seiner Trainersuche in der Winterpause ernst machen und bei ten Hag, der in der Vergangenheit schon die zweite Mannschaft der Bayern trainierte, anklopfen, wer weiß, ob Amsterdam seinen Übungsleiter noch halten kann, vorallem, wenn im Frühjahr dann nur die Europa League auf dem Programm steht.

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Und auch der Klub selbst würde seinem Coach bei solch einem Angebot wohl kaum Steine in den Weg legen. Bereits Ende Oktober bestätigte Ajax-Sportdirektor Marc Overmars, dass man ten Hag keine Chance verbauen würde, zu einem großem Klub zu wechseln, sollte dieser um den 49-Jährigen werben.

In der Champions League schon in der Gruppenphase ausgeschieden, in der Liga AZ Alkmaar im Nacken. Wenn es dumm läuft, steht Ajax Amsterdam nach einer fantastischen Saison 2018/19 nach der aktuellen Spielzeit ohne Titel da.

Doch noch ist genug Zeit für Ajax, sich aus der sportlichen Mini-Krise zu spielen und die Fans wieder mit erfolgreichen und begeisterten Fußball zu entzücken - auch wenn dies zur Folge haben wird, dass die besten Spieler nach Saisonende den Abflug machen.

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