• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Afrika-Cup in Ägypten

Exot Manfred Starke: Nicht unbedingt der typische Namibier

  • Aktualisiert: 23.06.2019
  • 18:25 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
Article Image Media
© imago images / Karina Hessland
Anzeige

Manfred Starke tritt mit der Nationalmannschaft Namibias beim Afrika-Cup (21. Juni bis 19. Juli) in Ägypten an. ran.de stellt die etwas ungewöhnliche Personalie vor.

München – Man muss sich da nichts vormachen: Wenn man sich einen Nationalspieler Namibias vorstellt, hat man ein relativ konkretes Bild vor Augen, ohne bestimmte Vorurteile bedienen zu wollen.

Doch klar: Schwarz, athletisch, groß dürften die ersten Gedanken sein. Und vielleicht hat man parallel auch einen typischen Namen im Kopf. Benson Shilongo, Ronald Ketjijere oder Ryan Nyambe. Zumindest sind das aktuelle Nationalspieler Namibias.

Anzeige
Diese internationalen Stars sind beim Afrika Cup 2019 dabei

Afrika Cup: Diese internationalen Stars sind dabei

Gleich drei Stars aus Liverpool wollen nach dem Champions-League-Titel auch beim Afrika Cup vorne mitmischen. ran.de zeigte, welche internationalen Stars beim Turnier für ihr Land spielen.

  • Galerie
  • 19.06.2019
  • 17:21 Uhr

An Manfred Starke würde man eher nicht denken. An einen weißen Stürmer. Doch der 28-Jährige gehört ebenfalls zum Kader, läuft beim Afrika-Cup (21. Juni bis 19. Juli) in Ägypten für Namibia auf.

Starke? Manfred? Nein, wie ein typischer Namibier hört sich das nicht an. 

Doch dahinter steckt schlicht und ergreifend, dass Starke in Windhoek, der Hauptstadt Namibias, als Sohn des Deutsch-Namibiers Richard und der Niederländerin Carla geboren ist und sowohl die namibische, als auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Und eine interessante und spannende Karriere hinlegt.

Werbung für den Sohn

2003 lernte Starkes Vater den deutschen Trainer Heinz Werner kennen, der in Windhoek eine Trainerausbildung anbot. "Mein Vater machte bei ihm den B-Schein und offenbar auch ein wenig Werbung für seinen damals zwölfjährigen Sohn. Werner nahm mich prompt mit nach Deutschland, drei Wochen wohnte ich in Berlin bei einer Gastfamilie und spielte Fußball für den Nachwuchs von Union Berlin", erzählte Starke in einem Interview dem Magazin "11 Freunde".

Union hatte damals allerdings noch kein Jugendinternat, weshalb Starke zu Werners Ex-Klub Rostock ging. "Ich flog noch einmal für ein paar Monate nach Namibia und zog dann um – ins Jugendinternat von Hansa Rostock." Im Alter von 13 Jahren. Um in Deutschland als Fußballer Karriere zu machen.

Einen Kulturschock bekam er nicht, da machte sich die deutsche Erziehung inklusive einer deutschen Privatschule bezahlt. Hart waren anfangs hingegen die 11.000 Kilometer Entfernung zur Heimat Namibia. 

Doch er biss sich durch, bei Hansa durchlief er die Jugendmannschaften und debütierte schließlich in der Saison 2011/12 in der 2. Bundesliga. In den vergangenen vier Jahren lief Starke für den FC Carl Zeiss Jena auf, mit dem er 2017 den Aufstieg in die 3. Liga feiern konnte. 

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Offensiv-Allrounder

In den vergangenen Jahren sammelte der Allrounder, der schon jede Position in der Offensive spielte, in Rostock und Jena die Erfahrung von unter anderem fünf Zweitliga- und 108 Spielen in der 3. Liga, wo er 15 Tore schoss und 21 Vorlagen gab. In der zurückliegenden Spielzeit kam Starke für Jena in 34 Einsätzen auf sieben Treffer und neun Assists. Jetzt wechselte er zum 1. FC Kaiserslautern, bei den Roten Teufeln unterschrieb er bis 2021.

Für Namibia debütierte Starke bereits im Jahr 2012, wurde nach 2013 aber nicht mehr berücksichtigt. Im Vorfeld des Afrika-Cups, bei dem die "Brave Warriors" am 23. Juni gegen Marokko ins Turnier starten und anschließend in Gruppe D auf Südafrika und die Elfenbeinküste treffen, kehrte er jedoch in die Nationalmannschaft zurück. In seinem vierten Länderspiel konnte er dabei zuletzt gegen Ghana sein erstes Tor für Namibia erzielen.

"Es war ein klasse Moment und nach der langen Pause natürlich ein super Einstand, in meinem vierten Länderspiel das erste Tor zu erzielen. Zumal Ghana ja auch eine starke Mannschaft ist", sagte er "liga3-online" und verriet, dass sich die Nationalmannschaft trotz der langen Pause immer noch wie Heimat anfühlt. 

Für das Turnier sagte er auch seinen eigentlich schon gebuchten Urlaub ab. Denn die Nominierung ist ein absolutes Highlight. "Mit der Nationalmannschaft kann ich nicht höher spielen. Außer bei einer Weltmeisterschaft – aber das wird wohl schwierig werden."

Anzeige
Anzeige

Hammergruppe erwischt

Bereits der Afrika-Cup wird eine Herausforderung. "Man muss sagen, dass wir mit Marokko, der Elfenbeinküste und Südafrika eine Hammergruppe erwischt haben. Schwerer geht es wohl nicht. Aber wir wollen natürlich unsere Rolle als Underdog nutzen", sagte Starke.

Und auch Starke will überraschen.

Wie auch traditionell diejenigen, die ihn das erste Mal sehen. Denn er verriet vor Jahren einmal: "Wenn mich die Leute das erste Mal sehen, fällt die Reaktion jedes Mal gleich aus. Sie sagen: 'Ich dachte, du wärst schwarz!'"

Andreas Reiners

Du willst die wichtigsten Fußball-News direkt auf dein Smartphone bekommen? Dann trage dich für unseren WhatsApp-Service ein unter http://tiny.cc/ran-whatsapp


© 2024 Seven.One Entertainment Group