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Bartomeus Bestätigung sorgt für Entsetzen

FC Barcelona für europäische Superliga - was denken UEFA, FIFA und der FC Bayern?

  • Aktualisiert: 28.10.2020
  • 13:39 Uhr
  • ran.de / Franziska Wendler
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© Getty
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Barca-Präsident Bartomeu verkündet die Teilnahme an der europäischen Superliga. Aber was hat es mit dem Konzept auf sich, wan nest es los? Und wer vertritt welche Position? ran.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

München - Am Dienstagabend sorgte Josep Maria Bartomeu gleich zweimal für einen Knall.

Erst verkündete der Spanier, dass er sein Amt als Präsident des FC Barcelona niederlegt - mit ihm tritt zudem die gesamte Führungsriege der Katalanen zurück.

Dann ließ der 57-Jährige die zweite Bombe platzen. "Ich kann außergewöhnliche Neuigkeiten mitteilen. Gestern haben wir einem Vorschlag zur Teilnahme an einer zukünftigen europäischen Superliga zugestimmt, da dies die finanzielle Stabilität des Vereins gewährleisten würde", sagte Bartomeu.

In Spanien sorgte die Ankündigung für Aufsehen. Liga-Präsident Javier Tebas äußerte sofort Kritik.

"Unglücklicherweise hat Bartomeu an seinem letzten Tag Barcas Teilnahme an einem 'Phantom-Wettbewerb' angekündigt, der den Klub ruinieren würde und hat damit erneut seine Ignoranz gegenüber der gesamten Fußball-Industrie unter Beweis gestellt", sagte er in einem Statement.

Die Einführung einer möglichen Superliga sorgt schon sein Jahren europaweit für Diskussionen.

Doch was hat es mit der European Super League überhaupt auf sich? Wer befürwortet einen solchen Vorschlag und wie stehen die deutschen Klubs dazu?

ran.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

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Worum geht es?

Schon seit Jahren wird über eine europäische Superliga diskutiert. Gespräche darüber kamen zumeist dann auf, wenn Reformen in der Champions League anstanden. Aktuell wird über Änderungen der Königsklasse ab 2024 debattiert.

Bereits in der vergangenen Woche haben britische Medien über einen neuen Anlauf in Sachen Superliga berichtet.

Im Gespräch ist eine Spielklasse mit insgesamt 18 Topklubs des Kontinents - darunter drei aus Deutschland -, die in einem Liga-Format mit Hin- und Rückspiel sowie anschließender K.o.-Runde gegeneinander antreten sollen.

Das Projekt mit dem Namen "European Premier League" soll von der US-Bank JP Morgan mit rund fünf Milliarden Euro unterstützt werden. 

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Der FC Liverpool, Manchester United und Real Madrid werden als Verhandlungspartner genannt. Zudem sollen der FC Bayern, Paris Saint-Germain und Juventus Turin als Gründungsmitglieder angesprochen worden sein.

Als Starttermin soll bereits das Jahr 2022 im Gespräch sein. Jährlich würden mehrere hundert Millionen Euro Preisgelder ausgeschüttet werden. Zudem gäbe es bereits für die Teilnahme als Gründungsmitglied hunderte Millionen. Ein Auf- oder Abstieg ist dabei nicht geplant.

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Wie stehen die deutschen Teams dazu?

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge äußerte sich vergangene Woche zurückhaltend. "Ich habe darüber keinen Kenntnisstand. Ich habe mit UEFA-Präsdient Aleksander Ceferin gesprochen. Ich kann kein erhellendes Urteil geben, ob daran etwas Seriöses ist", erklärte er bei "Sky".

Bereits im Oktober 2019 äußerte sich BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ebenfalls negativ. Er glaube "nicht, dass es irgendeine europäische Superliga gibt, ohne die nationalen Ligen. Das ist nicht mehrheitsfähig".

Was sind die Positionen von FIFA und UEFA?

Der Fußball-Weltverband FIFA soll Berichten zufolge die Pläne unterstützen. Demnach gab es dazu in der Vergangenheit bereits Gespräche zwischen Real-Präsident Florentino Perez und FIFA-Boss Gianni Infantino, die beide als Verfechter des Projekts gelten.

Dennoch hatte Infantino zuletzt betont, kein Interesse an einer derartigen Liga zu haben. Vielmehr setze er auf die neue Klub-WM mit 24 Teams, die 2022 zum ersten Mal in China ausgetragen werden soll. 

Auf Nachfrage wollten sich FIFA-Vertreter aber nicht konkret äußern.

Klar ist dagegen, dass eine Superliga bei der UEFA auf Ablehnung stößt. Die Liga stünde in direkter Konkurrenz zu der von der UEFA veranstalteten Champions League.

"Der UEFA-Präsident hat bei vielen Gelegenheiten deutlich gemacht, dass die UEFA entschieden gegen eine Super League ist. Die Prinzipien der Solidarität, des Aufstiegs, des Abstiegs und der offenen Ligen sind nicht verhandelbar", war in einer Verbandsmitteilung zu lesen.

Zudem warnte die UEFA, dass eine Superliga "unweigerlich langweilig werden würde". Sollte das Format dennoch entstehen, wäre ein Machtkampf nahezu unausweichlich.

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Was bedeutet eine Superliga für die nationalen Ligen?

Ganz klar sind die möglichen Auswirkungen einer Superliga auf die nationalen Ligen noch nicht. Dennoch: darf ein Verein wie beispielsweise Real Madrid in der Superliga und in La Liga spielen, ist klar, welcher Wettbewerb Priorität haben würde. 

Mit einer Teilnahme an Superliga und La Liga kämen die Königlichen auf mehr als 80 Spiele im Jahr - inländische Pokalwettbewerbe nicht mit eingeschlossen.

Alleine schon aus Gründen der Belastungssteuerung ist ein Engagement in beiden Ligen daher kaum vorstellbar.

Franziska Wendler

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