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Neuling in den Playoffs

MLS-Märchen Atlanta United: So will die Liga sein

  • Aktualisiert: 26.10.2017
  • 14:44 Uhr
  • ran.de/Andreas Reiners
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© imago/ZUMA Press
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Atlanta United schreibt in der ersten MLS-Saison eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Und das ohne die in den USA üblichen Rentnerkicker. ran.de stellt die Franchise vor.

München - Arthur Blank hatte einen Plan. Keine Frage: Er hat bei dem Vorhaben groß gedacht. Unter ambitioniert macht es der 75-Jährige schließlich nicht.

Ist ja auch Quatsch, das Geld aus dem Fenster zu werfen. Auch wenn man als Mitbegründer von "Home Depot" und als Besitzer der NFL-Franchise Atlanta Falcons respektive als Milliardär sehr viel davon hat.

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Der entscheidende Unterschied zu vielen anderen, großen, ambitionierten Plänen: Er war nicht nur gut durchdacht, sondern auch gut umgesetzt.

Blank hatte auch Zeit genug, rund sechs Jahre kämpfte er von 2008 an für eine Fußball-Franchise in Atlanta, ehe er 2014 grünes Licht bekam. Am 5. März 2017 feierte Atlanta United das MLS-Debüt, etwas mehr als ein halbes Jahr später ist der Klub der erste, der in seiner ersten Saison den Sprung in die Playoffs geschafft hat. Als Vierter der Eastern Conference und mit der zweitbesten Offensive der ganzen Liga.

Wie das geht? Mit den richtigen Leuten an den wichtigen Stellen.

Ex-Barca-Trainer Gerardo "Tata" Martino wurde als Trainer verpflichtet. Ein Mann mit einer Philosophie, einer Spielidee, eine Strategie, die er gemeinsam mit dem Technischen Direktor Carlos Bocanegra umsetzt.

Junge, hungrige Talente

Sie stellten eine Truppe zusammen, die genau das verkörpert, was die MLS eigentlich immer sein wollte: Ein Sprungbrett für junge, hungrige Talente. Eine Zwischen-, und keine Endstation. Weg von den satten, alternden All-Star-Millionären, deren Namen größer als die Leistungen auf dem Platz sind.

Im Kader von Atlanta United sucht man die großen Namen dann auch vergeblich. Die Offensive ist das Prunkstück, die Achse ist keine 24 Jahre jung: Der Venezolaner Josef Martinez (24) mit 19 Toren in 20 Spielen, der Argentinier Hector Villalba (23) mit 13 Toren und zehn Vorlagen in 34 Spielen und Miguel Almiron (23) aus Paraguay mit neun Toren und acht Vorlagen in 30 Partien.

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Und dann wäre da noch Julian Gressel. Der 23-Jährige schaffte es in Deutschland nicht über die Regionalliga hinaus und gehört in Atlanta zu den Leistungsträgern, kommt als Mittelfeldmann auf fünf Tore und neun Vorlagen in 32 Spielen.

Was Gressel aus Atlanta berichtet, hört sich nach einem modernen Fußball-Märchen an. Auf Anhieb in die Playoffs, dazu das Mercedes Benz Stadium, das man sich mit den Falcons teilt und das immer sehr gut gefüllt ist. Zuletzt stellten die Falcons mit 71.874 Zuschauern einen neuen MLS-Rekord auf, auch der Gesamtschnitt von 48.200 pro Spiel ist eine neue Rekordmarke. Verrückte Fans, eine Ultra-Szene, die es in der MLS so nicht oft gibt.

"Wahnsinnig, was hier los ist"

"Der Besitzer und die Fans haben einen Riesenjob gemacht, das hatte selbst hier im Klub niemand erwartet. Es ist einfach wahnsinnig, was hier los ist. Die Fans sind meiner Meinung nach das, was den Klub so erfolgreich macht", sagte Gressel dem "kicker".

Für Gressel spielt Trainer Martino in dem erfolgreichen Projekt "eine riesengroße Rolle! Er gibt die Taktik vor, will auch lieber Tore schießen als sich hinten rein zu stellen. Er hat Ideen, bei denen ich manchmal etwas verloren bin, dann aber auf dem Platz alles verstehe. Er ist schon ein Genie."

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Zu der ganzen Erfolgsgeschichte passt es, dass es zum Auftakt der Playoffs gegen Columbus Crew geht. Die Crew ist Gründungsmitglied, erwägt aber 2019 einen Umzug nach Austin, der für viel Wirbel und Unruhe sorgt. Der Grund: Das Interesse hält sich in Grenzen. Probleme, die in Atlanta ganz weit weg sind. Dort will man die Euphorie jetzt mitnehmen, sich von ihr durch die Playoffs tragen lassen.

Columbus ist seit dem 5. August ungeschlagen, verlor in der regulären Saison aber beide Spiele gegen Atlanta. United hat Blut geleckt, Gressel und Co. wollen mehr. Mit dem Selbstvertrauen eines kecken Neulings. Gressel weiß: "Wir fürchten uns vor Niemandem, in ein oder zwei Spielen kann viel passieren. Gerade zuhause machen unsere Fans einen großen Unterschied, viele Vereine haben Angst vor uns."

Das dürfte auch durchaus zu Blanks Plan gehört haben.

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