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Hammer-Strafe für Albanien-Klub

Nach 53 verschobenen Spielen: UEFA mit Rekord-Sperre für Skenderbeu Korca

  • Aktualisiert: 30.07.2018
  • 18:46 Uhr
  • ran.de
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© imago/Pacific Press Agency
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Der albanische Spitzenklub Skenderbeu Korca soll Wettmanipulation im großen Umfang betrieben haben. Die UEFA reagierte mit drakonischen Strafen.

Köln - 53 verschobene Spiele, 10 Jahre Sperre und eine Million Euro Strafe: Der albanische Fußballklub Skenderbeu Korca sorgte zuletzt für drei Negativrekorde auf einen Schlag. Der dominierende Klub aus dem kleinen Balkanstaat soll die Integrität des Fußballs mit Füßen getreten haben.

Die Europäische Fußball-Union (UEFA) schloss Skenderbeu wegen Wettmanipulation für zehn (!) Jahre von allen europäischen Wettbewerben aus. Insgesamt 53 Spiele sollen seit 2010 verschoben worden sein, darunter Partien auf europäischer Ebene, in den heimischen Wettbewerben - und sogar Freundschaftsspiele.

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Historische Manipulation

"Dieser Klub hat Fußballspiele verschoben, wie es noch keiner in der Geschichte des Spiels getan hat", teilte die UEFA-Disziplinarkommission in ungewohnt forschem Ton mit. Die Geldstrafe für den Klub beläuft sich auf eine Million Euro, das gesamte Budget des Vereins liegt bei 2,5 Millionen Euro.

Exemplarisch für die Anschuldigungen steht ein Spiel am 21. Juli 2015. Damals gastierte Skenderbeu im Rückspiel der zweiten Runde der Champions-League-Qualifikation beim nordirischen Klub Crusaders. Das Hinspiel gewann Skenderbeu 4:1, im Rückspiel lagen die Albaner in der Schlussphase mit 2:1 vorne. Laut UEFA seien gegen Ende des Spiels dann plötzlich "Hunderttausende Euro" darauf gewettet worden, dass in diesem Spiel mindestens vier Tore fallen.

Und tatsächlich: nach zwei schweren Fehlern der albanischen Abwehr und des Torwarts gewann Crusaders mit 3:2. Schon damals twitterte der Torwart der Nordiren direkt nach dem Spiel, dass irgendetwas "falsch gelaufen" sei, wenn die UEFA keine Untersuchungen aufnehmen werde.

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Skenderbeu-Präsident im Fokus

Eine führende Rolle in der unschönen Gemengelage soll Skenderbeus Vereinspräsident Ardian Takaj spielen. Der 54-Jährige reagierte ungehalten auf die UEFA-Sanktionen und sieht seinen Klub stattdessen in die Opferrolle. Die UEFA wolle "ein kleines Land, einen kleinen Klub mit kleinem Budget" benutzen, um sein Sicherheitssystem BFDS zu rühmen. Dieses wurde eigens von der UEFA eingeführt, um Wettbetrug zu erkennen.

"Ich glaube nicht, dass die UEFA solche Maßnahmen gegen ein westliches Land erheben würde, nur aufgrund von Zweifeln bezüglich der Wettquoten", sagte Takaj.
Für den albanischen Fußball ist diese Entwicklung ein heftiger Rückschlag. Skenderbeu ist mit sieben Meisterschaften in den letzten acht Jahren unangefochtener Spitzenklub in der Heimat, in der Europa League schaffte es der Klub in den vergangenen drei Jahren immerhin zweimal in die Gruppenphase. Es stellt sich die Frage, wie diese Erfolge zustande gekommen sind.

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Albanien und Wetten - ein heikles Thema

Der albanische Verbandspräsident Armando Duka sieht im Wettbetrug kein rein albanisches, sondern "ein europäisches Phänomen". Besonders in Albanien scheint Wettmanipulation jedoch auch tief in den Institutionen verankert zu sein. Bereits vor sieben Jahren wollte die UEFA demnach mit Albanien zusammenarbeiten, doch es habe eine "geringe Kooperation seitens der Behörden" gegeben, sagte Artan Shyti, Präsident des Wettanbieter-Verbandes in Albanien.

Welche Bedeutung Sportwetten in Albanien haben, zeigt die Anzahl an Wettbüros. Etwa 4000 davon gibt es in Albanien. Bei einer Einwohnerzahl von 2,8 Millionen macht das ein Wettbüro pro 700 Einwohner. In Deutschland lag dieser Wert im Jahr 2015 etwa bei 18.000 Einwohnern pro Wettbüro.

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