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Meister der Regular Season in der US-amerikanischen MLS

Philadelphia Union: Mit alten Bekannten zu neuen Ufern

  • Aktualisiert: 12.11.2020
  • 19:09 Uhr
  • ran.de / Christian Stüwe
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© imago images/Icon SMI
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Die notorisch erfolglose Franchise Philadelphia Union hat sich den Supporters' Shield, die Meisterschaft der Regular Season in der US-amerikanischen MLS, gesichert und hat nun eine gute Ausgangslage für die Playoffs. An dieser Erfolgsgeschichte haben eine ganze Reihe noch aus dem deutschen Fußball bekannte Gesichter ihren Anteil.

Philadelphia/München - Erst ein paar Tage ist es her, dass sich Philadelphia Union das Supporters' Shield der amerikanischen Fußballliga MLS gesichert hat.

Mit dem Supporters' Shield wird das punktbeste Team der Regular Season ausgezeichnet, seinen Namen verdankt der Titel den Fans. Denn wie in US-Sportarten üblich, wird die Meisterschaft in der MLS in Playoffs entschieden. Die Fans des amerikanischen Fußballs hatten sich aber in Anlehnung an die Ligen in Europa und Südamerika einen Titel für die Mannschaft gewünscht, die nach der regulären Runde Meister wird. Und das ist in diesem Jahr Philadelphia Union.

Was durchaus überraschend ist, denn in den zehn Jahren seit ihrer Gründung wurde die Franchise nicht gerade vom Erfolg verwöhnt. Neben zwei Finalteilnahmen im U.S. Open Cup steht im Wikipedia-Eintrag des Teams tatsächlich sogar der Fairplay-Award von 2014, was ein sicheres Indiz für einen leeren Trophäenschrank ist.

Dass es in den letzten Jahren aber nun aufwärts ging und Union als Sieger der Eastern Conference in den am 20. November beginnenden Playoffs sicherlich auch noch auf mehr hoffen darf, hängt auch mit einigen alten Bekannten aus der Bundesliga zusammen.

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Ernst Tanner übernahm 2018 als Sportdirektor

Denn seit 2018 ist Ernst Tanner, einst Nachwuchsleiter bei 1860 München und Sportlichter Leiter bei der TSG Hoffenheim, Sportdirektor bei Philadelphia Union. Als Co-Trainer sitzt der langjährige Eintracht-Frankfurt-Torwart Oka Nikolov auf der Bank. Linksverteidiger ist Kai Wagner, der bei den Würzburger Kickers, Schalke 04 und SSV Ulm spielte.

Im Sturmzentrum läuft der Deutsch-Amerikaner Andrew Wooten auf, bekannt vom SV Sandhausen, dem 1. FC Kaiserslautern und dem FSV Frankfurt. Auch Kacper Przybylko ist ein alter Bekannter, der in Deutschland unter anderem für den 1. FC Köln, den FCK, Greuther Fürth und Arminia Bielefeld auflief. Auch Torwart Matt Freese hat neben dem amerikanischen einen deutschen Pass, aber nie in Deutschland gespielt.

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Neue Spieler, neuer Spielstil

"Wir mussten die Qualität im Kader erhöhen, das wurde mir nach den ersten Analysen schnell klar", erzählte Tanner bei "MLSsoccer.com" von seinen Anfängen im Sommer 2018 bei Union.

"Wir haben das Beste gemacht, aus dem, was wir hatten. Aber wir haben dann sofort versucht, die Qualität des Kaders zu erhöhen und einen neuen Spielstil einzuführen", führte Tanner weiter aus.

Mit dem neuen Spielstil ist ein hohes Pressing gemeint, ein schnelles Umschaltspiel. Um diese Art des Fußballs bei der Union zu etablieren, wurde der Kader umgebaut. Mehrere Spieler verließen Chester, die Kleinstadt in der Nähe von Philadelphia, in der das Team zu Hause ist.

Przybylko fast unverzichtbar

Neu dazu kam der zu diesen Zeitpunkt vertragslose Kacper Przybylko, Kai Wagner wechselte im Frühjahr 2019 aus Würzburg an den Delaware River. Der 27-jährige Przybylko war in der vergangenen Saison praktisch unverzichtbar, er stand fast die komplette Spielzeit hindurch auf dem Spielfeld und erzielte in 20 Spielen sieben Tore und bereitete sechs weitere vor. Wagner, der der Schwager von Pierre-Michel Lasogga ist, stand in elf Spielen in der Startelf. Verletzungen verhinderten weitere Einsätze.

Mit Sergio Santos und Jamiro Monteiro kamen zwei weitere Schlüsselspieler dazu. "Das erste Transferfenster war exzellent", sagte Tanner.

Zumal mit Brenden Aaronson ein Spieler aus der Jugendmannschaft ins Profiteam geholt wurde, der nach der Saison zu RB Salzburg wechseln wird und somit das erste Eigengewächs der Union ist, dass aus Philadelphia den Sprung nach Europa wagt. Während andere MLS-Teams deutlich mehr Geld für Spieler ausgegeben, will Philadelphia sich auch in Zukunft auf die Jugendarbeit konzentrieren. Auch das ist etwas, das sehr gut zu Ernst Tanner passt, der schon bei 1860 und Hoffenheim für den Nachwuchs verantwortlich war.

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Rekordablöse für Aaronson

Für den 19-jährigen Aaronson soll Salzburg eine Ablöse von rund fünf Millionen Euro gezahlt haben, Bonuszahlungen könnten die Summe noch deutlich erhöhen, es wäre ein Rekord für einen in den USA ausgebildeten Spieler. "Ich denke, die Art wie Salzburg spielt, passt perfekt zu mir", sagte der offensive Mittelfeldspieler, der das Sprungbrett in der Mozartstadt wie schon einige Spieler vor ihm nutzen will.

Zunächst einmal stehen aber die Playoffs mit Philadelphia Union an. Nachdem das seit seiner Gründung notorisch erfolglose Team mit dem Supporters' Shield seinen ersten Titel gewonnen hat, ist die ganze Franchise hungrig auf mehr. Die ganzen Playoffs hindurch wird Union den Heimvorteil genießen, was sie in eine gute Lage versetzt, um den MLS Cup zu erreichen.

Was tatsächlich ein kleines Fußballmärchen wäre. Eines, an dem eine ganze Reihe alter Bekannter aus dem deutschen Fußball ihren Anteil hätten.

Christian Stüwe

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