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ranSicht: Deutscher Fußball top, Wahlmodus flop

  • Aktualisiert: 31.07.2019
  • 08:36 Uhr
  • ran.de / Andreas Buchmann
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© Getty
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Der deutsche Fußball wird mit Ehrungen überhäuft und Franck Ribery erreicht bei der Weltfußballer-Wahl den dritten Platz. Für ran.de-Redakteur Andreas Buchmann sind die deutschen Vereine wieder in der Weltspitze angekommen, doch die Platzierung von Ribery kann er nicht nachvollziehen.

München - Unglaublich, wie positiv sich der deutsche Fußball entwickelt hat! 2010 erreichte nach acht Jahren wieder ein Bundesliga-Klub das Champions-League-Finale. Gegen die abgezockten Eto'os und Militos von Inter Mailand hatte der FC Bayern keine Chance. Zwei Jahre später gegen Chelsea ging es schon viel knapper zu und 2013 rappelte es in der Vitrine.

Ganz nebenbei erschien mit Borussia Dortmund ein zweiter Bundesliga-Klub mit dem Zeug zum Champions-League-Sieger auf der internationalen Bühne. Absolut folgerichtig, dass es gleich drei Bundesliga-Spieler in die FIFA-Weltauswahl geschafft haben. Neben Lahm, Neuer und Ribery hätten es sicherlich auch Dortmunder Spieler wie Hummels, Gündogan oder Lewandowski verdient gehabt. Trotzdem: Der deutsche Fußball ist wieder ganz oben angekommen. Die Ehrungen für Jupp Heynckes, Silvia Neid und Nadine Angerer runden dieses Bild perfekt ab.

Vieles spricht dafür, dass die Bundesliga dieses Top-Niveau in den nächsten Jahren beibehalten kann: Bayern und Dortmund haben ihren Kader verbreitert, vier deutsche Klubs stehen im Champions-League-Achtelfinale, und nicht zuletzt durch Pep Guardiolas Entscheidung für die Bundesliga wird Deutschland immer mehr für internationale Stars interessant. Thiago dürfte hier nur der Anfang gewesen sein.

Dass mit der Wahl von Franck Ribery zum Weltfußballer das Sahnehäubchen fehlt, lässt sich verschmerzen. Nicht aber, dass er hinter Lionel Messi nur Platz drei erreicht hat. Grundlage für den Gewinn der Auszeichnung sind laut FIFA-Vergabebestimmungen zwar "die einzelnen Leistungen ungeachtet von Titeln", dieses Kriterium darf aber nicht komplett ausgeblendet werden. Für Messi und Ribery gilt Weltklasseniveau, sie heben ihre Mannschaften auf ein höheres Level. Messi war in der Saison 2012/13 der deutlich bessere Scorer (84 Punkte vs. 45 Punkte), in dieser Saison liegt Ribery vorne (27:20 Punkte). Bei den Titeln ist Ribery eindeutig im Vorteil – und Erfolg ist immer noch der wichtigste Gradmesser im Fußball.


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