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Titel Nummer 34

Real Madrid vor erster Meisterschaft ohne Cristiano Ronaldo

  • Aktualisiert: 15.07.2020
  • 18:14 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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© imago/Sven Simon
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Real Madrid steht dicht vor der 34. Meisterschaft der Klub-Geschichte, es wäre eine ganz Besondere. Auch weil der Klub sich aus Ronaldos Schatten löst.

Madrid/München -  Real Madrid steht vor einem historischen Moment.

Am Donnerstag könnten die Königlichen in der Partie gegen Villareal bei optimalem Verlauf die spanische Meisterschaft einfahren. Es wäre der erste große Titel des spanischen Klubs seit dem Abgang von Cristiano Ronaldo, der sich am 10. Juli zum zweiten Mal jährte.

Zwar gewann Madrid in der Zwischenzeit den spanischen Supercup und die Klub-WM, doch Champions League und Meisterschaft gingen seit dem Weggang des portugiesischen Superstars nicht an Real.

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Cristiano Ronaldo verließ Real Madrid nach Zerwürfnis

Dessen Flucht nach Turin nach neun Jahren und 16 Titeln, an denen er mit seinen 450 Treffern in 438 Pflichtspieleinsätzen einen maßgeblichen Anteil hatte, erfolgte aufgrund eines Zerwürfnisses mit Real-Präsident Florentino Perez. Ronaldo hatte die Wertschätzung von Seiten des mächtigen Klub-Präsidenten vermisst und verließ den Klub schließlich in Richtung Juventus Turin, wo er mit offenen Armen empfangen wurde.

Und Real? Vergeblich bemühte sich der Klub um einen Superstar vom Kaliber eines Neymar oder Kylian Mbappe als direkten CR7-Ersatz. So steht der 45-Millionen-Transfer von Vinicius Junior als teuerster Deal für die Nach-Ronaldo-Saison zu Buche. Trotz zwischenzeitlicher Geniestreiche ist der Brasilianer noch weit entfernt von den Fähigkeiten eines Cristiano Ronaldo.

Drei Trainer nach CR7-Abschied

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Und so folgte eine der schlechtesten Saisons in der modernen Vereinshistorie der erfolgsverwöhnten Königlichen. Platz drei in der Liga, Achtelfinal-Aus in der Champions League und im Pokal das Ende im Halbfinale – viel zu wenig für die Ansprüche des Real-Umfeldes. Darüber konnte nicht einmal der Gewinn der Klub-WM hinwegtrösten

Sinnbildlich dafür standen auch gleich drei Trainer in jener Saison an der Seitenlinie. Nach dem Rückzug von Zinedine Zidane übernahm zunächst Julen Lopetegui, bevor Santiago Solari sein Glück versuchen durfte und schließlich im März 2019 doch wieder Zidane zurückkehrte. Aber auch der Franzose konnte eine Katastrophen-Saison nicht mehr retten.

In der Folge schlug Real auf dem Transfermarkt groß zu. Eden Hazard (100 Millionen Euro) und Luka Jovic (60 Millionen Euro) sollten die offensiven Baustellen schließen, die vor allem durch Ronaldos Abschied offensichtlich wurden. Ansonsten wurde viel in die Breite des Kaders investiert, sodass Real insgesamt über 330 Millionen Euro im vergangenen Sommer ausgab.

Benzema spielt starke Saison

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Spielerisch konnte das Zidane-Team in der Folge nicht immer überzeugen, aber zumindest stimmten die Resultate – ein Fortschritt zur Vorsaison. Ein weiterer positiver Fakt war, dass Ronaldos Qualitäten als Torschütze und Vorlagengeber auf mehrere Schultern verteilt wurde. Auch wenn natürlich Karim Benzema mit bislang 19 Liga-Treffern hervorsticht.

Der 32-jährige Franzose stellt Jovic, der zuletzt mehr mit Skandalen außerhalb des Platzes auffiel, klar in den Schatten und ist in gewisser Weise Reals Lebensversicherung. Auch die Bilanz von Eden Hazard ist verletzungsbedingt mit einem Tor und sechs Vorlagen in 15 Liga-Spielen noch ausbaufähig.

Und so sind es eben doch die alten Recken Benzema und Kapitän Ramos (12 Tore!) die Real auf Meisterschaftskurs brachten. Statt Ronaldos One-Man-Show steht nun das komplette Team in der Pflicht, ein Plan, der immer besser aufgeht.

So hat Real seit dem Corona-Restart kein Ligaspiel verloren und einen Zwei-Punkte Rückstand auf den Erzrivalen FC Barcelona in einen Vier-Punkte-Vorsprung umgewandelt. Plötzlich stand sogar die oftmals wackelige Abwehr wieder besser. Und auch in der Champions League hat Real trotz einer 1:2-Niederlage im Hinspiel gegen Manchester City noch gute Chancen auf das Erreichen des Viertelfinales.

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Zidane führt Real aus Ronaldos Schatten

Zudem profitierten die Königlichen von einer Schwächephase des FC Barcelona nach dem Restart und hatte das ein oder andere Mal möglicherweise etwas Glück in den Partien.

Und doch ist es Fakt, dass Titel Nummer 34 möglicherweise nur noch ein Spiel entfernt ist. "Die Meisterschaft würde uns viel bedeuten", sagte Kapitän Ramos unlängst in einer Medienrunde. Es wäre der erst der dritte Liga-Titel in den vergangenen zwölf Jahren. Auch weil Zidane seinem Team nüchterne Effizienz einhauchte.

"In dieser Liga muss man es verstehen, zu leiden - und wir haben gelitten. Wir haben durchgehalten. Darauf müssen wir stolz sein", bilanzierte der Franzose kürzlich. Auch Zidane stand im Saisonverlauf häufig in der Kritik. Das Real-Hausblatt "Marca" wies diese jedoch als "ungerechtfertigt ab. Wer am Denkmal Zidane rüttle, rufe auch "bei funktionierender Waschmaschine den Kundendienst an, weil ihm die Anordnung der Knöpfe nicht gefällt".

Denn schlussendlich hat es Zidane geschafft Real ein Stück weit aus dem Schatten der Ronaldo-Ära treten zu lassen, trotz aller Hindernisse, die ihn dabei begleiteten.

Eine beinahe schon historische Leistung.

Markus Bosch

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