Nächster Eklat in Südamerika
Sexismus-Skandal im Fußball: Frauen gewinnen den Cup - Männer erhalten Prämie
- Aktualisiert: 06.12.2018
- 20:21 Uhr
- ran.de
Der Fußball in Südamerika sorgt für den nächsten Skandal. Die Frauenmannschaft von Atletico Huila gewinnt die Copa Libertadores der Frauen, aber das Preisgeld von 55.000 Dollar steckt die Männermannschaft ein. Angeblich sei dieser Teil des Klubs so hoch verschuldet.
München - Der Fußball in Südamerika hat einen hohen Stellenwert. Allerdings steht dabei hauptsächlich der männliche Ballsport im Fokus.
Nachdem das Finale der Männer zwischen River Plate und den Boca Juniors aufgrund von drohenden Ausschreitungen und angekündigten Gewaltverbrechen bereits nach Madrid verlegt wurde, sorgt nun der nächste Skandal auf dem südamerikanischen Kontinent für erneutes Aufsehen.
Nur der Pokal bleibt
Montagnacht war das Frauenfinale der Copa Libertadores im brasilianischen Manaus, zwischen Atletico Huila aus Kolumbien und dem brasilianischen Klub FC Santos. Das Spiel endete nach 120 Minuten mit 1:1. Im Elfmeterschießen gewann das kolumbianische Team mit 5:3 und holte sich den größten Pokal auf dem südamerikanischen Kontinent.
Huila ist die erste kolumbianische Mannschaft, die den Titel für sich entscheiden konnte. Die Männermannschaft hingegen stolpert durch die heimische Liga und liegt momentan auf dem 17. Tabellenplatz. Dieser Sieg brachte der Damenmannschaft ein Preisgeld von 55.000 US-Dollar ein.
Im Normalfall ein Grund zu feiern, aber was Kapitänin Yoreli Rincon, danach via Twitter mitteilte, sagt etwas anderes. Laut der Spielerin werden die Frauen von dem Geld nichts bekommen. "Als Champions haben wir 55.000 Dollar gewonnen, Geld was wir nie erhalten werden und das direkt zur Männermannschaft geht, da die einen anderen Präsidenten haben als wir", schrieb Rincon.
Ob der Präsident der Frauenabteilung des Klubs etwas beisteuert, bejahte sie. " Ja, wir werden von unserem Präsidenten eine Anerkennung bekommen, aber aus seiner privaten Tasche, was nicht unser Preis als Titelträger des Copa Conmebol Libertadores 2018 sein kann. Das ist Frauenfußball." Mehr als den Pokal behalten die Damen von Atlecio Huila nicht.
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Protest am Flughafen von Bogota
Feiern war den Spielerinnen verständlicherweise nicht zu Mute, was sie auch zeigten. Dank einer Fehlplanung des kolumbianischen Verbandes und des CONMEBOL, musste das gesamte Team am Flughafen von Bogota übernachten. Statt Hotelbetten, wählten die Akteurinnen den Boden des Flughafens, für Protestzwecke.
Die Proteste flachten aber nicht ab, als das Team endlich zu Hause waren. Bei der Trophäenfahrt durch die Stadt hängten die Damen ein Banner mit der Forderung für ein neues Stadion an den Bus.
Den geringen Stellenwert des Frauenfußballs zeigten auch die Offiziellen der Stadt. Der Bürgermeister von Huila, Rodrigo Armando Lara, ließ das Team knapp 80 Minuten warten, bis er sie empfing. Am Ende gab er das Versprechen, dass die Stadt sich darum bemühen werde, der Frauenmannschaft ein eigenes Stadion.
Bis dahin wird die Damenmannschaft von Atletico Huila mit dem Sieg und dem Pokal des Copa Libertadores Femenina auskommen müssen.
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