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Deutsche Nationalmannschaft

Antonio Rüdiger: Im Ausland zum Top-Spieler gereift

  • Aktualisiert: 07.06.2018
  • 10:06 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago
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Beim VfB Stuttgart war er noch ein Talent, der seine Emotionen nicht im Griff hatte und unnötige Fouls produzierte. Erst in Italien und England entwickelte sich der 25-Jährige zum Top-Spieler.   

München - Es ist nicht einfach, Antonio Rüdiger aus der Reserve zu locken. Als er zu Beginn des Trainingslagers gefragt wurde, wie er seine Chancen auf den WM-Kader einschätzt, antwortete er ganz lässig: "Ich sehe der Sache entspannt entgegen." Und wie schätzt er seine Chancen ein, letztendlich auch Einsätze zu bekommen? "Wir werden sehen", lautet seine kurze Antwort. 

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Die etwas einsilbigen Antworten sind kein Zeichen für mangelndes Selbstvertrauen. Im Gegenteil: Rüdiger strotzt vor Selbstvertrauen. War er früher beim VfB Stuttgart noch ein Rohdiamant, der seine Emotionen nicht im Griff hatte und manchmal zu aggressiv agierte. So ist er heute ein Top-Spieler, der um seine Fähigkeiten weiß und in sich selber ruht.

Diese Entwicklung wurde vom deutschen Publikum kaum wahrgenommen, weil sie außerhalb der Bundesliga stattfand. Im Sommer 2015 wechselte der 1,91 Meter große Abwehrspieler nach Italien zum AS Rom – erst für eine Leihgebühr von vier Millionen Euro, dann fest für eine weitere Ablöse von neun Millionen Euro.

Der Rambo-Schublade entflohen

Für Rüdiger war der Wechsel ein Segen. Und das nicht nur, weil er Champions League statt Abstiegskampf erlebte. "Der Schritt nach Italien war der wichtigste Schritt für mich, weil ich viel im taktischen Bereich gelernt habe", erzählt er. Steckte er früher noch in der Rambo-Schublade, so lernte er in Rom, die Situationen fußballerisch zu lösen und seine Emotionen zurückzuhalten.

Luciano Spalletti, sein ehemaliger Trainer beim AS Rom, gilt als sein wichtigster Förderer. "Durch ihn habe ich eine Welt kennengelernt, die mir völlig neu war. Ich bin durch ihn nicht nur defensiv stabiler geworden, sondern habe nun auch mehr Selbstvertrauen, wenn ich den Ball am Fuß habe", wird er von den Stuttgarter Nachrichten zitiert.

Rüdiger spielte meist in der Innenverteidigung, wurde gelegentlich aber auch als Links- oder Rechtsverteidiger gebracht. Zudem hat er sowohl in der Dreier- wie auch in der Viererkette Erfahrungen gesammelt. Diese Flexibilität könnte ihm auch bei der Nationalmannschaft zugute kommen.

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Mit Chelsea den FA Cup gewonnen

Welchen Stellenwert sich Rüdiger im Spitzenfußball erarbeitet hat, beweist alleine die Tatsache, dass er vor einem Jahr für 35 Millionen Euro vom FC Chelsea verpflichtet wurde und dort auf Anhieb Stammspieler wurde. Mit seiner Zweikampfstärke und seiner Aggressivität ist er für den englischen Fußball wie gemacht. Erst im Mai gewann er den FA Cup, als Manchester United im Finale mit 1:0 bezwungen wurde.

Parallel zu seinem Aufstieg im Vereinsfußball stieg auch sein Stellenwert in der Nationalmannschaft. Mag er in der Öffentlichkeit noch immer als das Talent angesehen werden, das sich erst noch behaupten muss, wecken die Zahlen einen anderen Eindruck: In zehn der letzten zwölf Länderspiele stand er auf dem Platz, acht Mal über die vollen 90 Minuten.

Besonders der siegreiche Confed Cup war für sein Standing in der Nationalmannschaft wichtig. In Abwesenheit der sonst unangefochtenen Stammspieler Mats Hummels und Jerome Boateng stand Rüdiger plötzlich in der Verantwortung. "Wir hatten eine junge Mannschaft, eine ehrgeizige Truppe, jeder hat gut gespielt. Ich kann nur Positives sagen", so Rüdiger.

Ob er auch bei der Weltmeisterschaft regelmäßig zum Einsatz kommen wird? Hummels ist jedenfalls gesetzt. Und auch der von seiner Muskelverletzung genesene Jerome Boateng hat das Mannschaftstraining aufgenommen und dürfte somit seinen Startplatz sicher haben. Droht Rüdiger damit nun eine WM auf der Bank? Oder kann er sich doch für mehr empfehlen?

Es lohnt sich wohl nicht, ihn noch einmal darauf anzusprechen. Dieser Rüdiger ist nämlich nicht aus der Reserve zu locken.

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