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Kader-Nominierung für Länderspiele

DFB-Coach Joachim Löw zum Bayern-Beben: "Wir wollten keinen Eiertanz"

  • Aktualisiert: 15.03.2019
  • 14:30 Uhr
  • ran.de
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© Getty Images
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Der deutsche Bundestrainer Joachim Löw hat die Pressekonferenz vor den Länderspielen gegen Serbien und in der EM-Quali in Amsterdam gegen die Niederlande genutzt, um sich zu diversen Themen rund um die Nationalmannschaft zu äußern. ran.de hat die wichtigsten Aussagen gesammelt.

München – Die Fußball-Nation hatte Redebedarf. Bundestrainer Joachim Löw ließ sich nach dem Bayern-Beben mit den Ausbootungen von Mats Hummels, Jerome Boateng und Thomas Müller zehn Tage Zeit, ehe er sich dazu erstmals öffentlich äußerte.

Seine Entscheidung, die damals für das Trio endgültigen Charakter hatte, sorgte in Deutschland für hitzige Diskussionen. Vor allem der Zeitpunkt der Verkündung sowie die Art und Weise und die Endgültigkeit wurden kritisiert.

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DFB-Kader für die Länderspiele im März

DFB-Kader: Löw nominiert Wirtz und Musiala

Bundestrainer Joachim Löw hat seinen Kader für die anstehenden Länderspiele in der WM-Qualifikation gegen Island, Rumänien und Nordmazedonien bekanntgegeben. Erwartunsgemäß setzt der 61-Jährige auf die Shootingstars Jamal Musiala und Florian Wirtz. ran hat den kompletten Kader in der Galerie dargestellt.

  • Galerie
  • 19.03.2021
  • 13:34 Uhr

Im Rahmen der Kader-Nominierung für die Länderspiele gegen Serbien am Mittwoch in Wolfsburg und am 24. März in der EM-Quali in Amsterdam gegen die Niederlande nahm Löw die PK zum Anlass, seine Sicht zu schildern und die Entscheidung zu erläutern.

Löw über ...

... die Entscheidungsfindung: "Es war für uns nach dem vergangenen Jahr unerlässlich, gewisse Veränderungen vorzunehmen. Wir haben uns nach dem Abschluss der Nations League viele Gedanken gemacht. Wie soll die Mannschaft 2020 aussehen? Das war ein Prozess. Solche Entscheidungen trifft man nicht von heute auf Morgen. Endgültig getroffen haben wir sie vor rund zweieinhalb Wochen. Für mich war es klar, dass wir die Dinge relativ schnell kommunizieren. Für mich war das Wichtigste, das stand über allem: Dass wir die Spieler in einem persönlichen Gespräch informieren. In einem offenen und ehrlichen Gespräch."

... die kritisierte Art und Weise: "Ich finde es etwas befremdlich, dass über Inhalt, Respekt und Wertschätzung geurteilt wird, obwohl man gar nicht dabei war. Die Zeit des Gesprächs ist auch kein Indikator über die Qualität des Gesprächs." 

... die Kritik an der angeblichen Endgültigkeit: "Mit Jerome und Thomas habe ich in Ruhe telefoniert. Die gegenseitige Wertschätzung ist weiterhin vorhanden. Ich wollte ihnen klar aufzeigen, wie ich denke, dass ich die die EM und die Quali ohne sie plane, weil ich den jungen Spielern die Möglichkeit geben will, dass sie sich entwickeln und zeigen können. Es wäre ein Eiertanz gewesen, wenn ich verdienten Nationalspielern mit 80 oder 90 Länderspielen gesagt hätte: 'Mal sehen, wie sich die jungen Spieler zeigen und dann schauen wir mal.' Das wäre nicht fair gewesen. Wir haben sie nicht verbannt."

... weitere Chancen des Trios: "Sie waren enttäuscht, aber sie haben mir zu verstehen gegeben, dass sie weiterhin zur Verfügung stehen. Ich weiß nicht, was in einem Jahr sein wird. Ich habe keine Ahnung, was dann passiert."  

... das Trio generell: "Die Spieler haben Einmaliges geleistet, sie haben meine allergrößte Wertschätzung und Dankbarkeit. Es ist mir wahnsinnig schwergefallen, weil wir ihnen so viel zu verdanken zu haben. Meine Aufgabe als Trainer ist es aber, Entscheidungen zu treffen. Und die können manchmal hart sein."

... das Aufgebot: "Lukas Klostermann und Maximilian Eggestein sind Leistungsträger in der U 21. Mir ist es wichtig, dass wir einen Eindruck von ihnen bekommen. Marcel Halstenberg war im vergangenen Jahr bei uns vor seinem Kreuzbandriss und hat einen guten Eindruck hinterlassen."

... die neue Spielidee: "Wir haben uns viele Gedanken über die neue Ausrichtung gemacht. Der rote Faden: Ballbesitz und Dominanz auszustrahlen wird weiterhin Bestand haben. Ballbesitzfußball ist sicherlich nicht tot. Wir müssen unsere Idee verändern, dass wir mehr Dynamik und Zielstrebigkeit zeigen und die Schnelligkeit verbessern. Das ist uns abhandengekommen, wir wurden berechenbar. Das müssen wir korrigieren, das ist ein wichtiges Thema. Wir brauchen Spieler, die handlungsschneller sind: Mit schnellen Lösungen unter Druck und Torgefahr ausstrahlen.Wir wollen uns den Gegner wieder so zurechtlegen, wie wir das brauchen."

... Dauerkritik an seiner Person in der Öffentlichkeit: "Das belastet mich nicht. Klar mache ich mir viele Gedanken, und ich war auch enttäuscht ob der Ergebnisse. Ich treffe aber die Entscheidungen nicht wie sie in der Öffentlichkeit vielleicht von mir erwartet werden. Ich treffe sie aus eigener Überzeugung. Da lasse ich mich nicht beeinflussen." 

... den Zweikampf zwischen Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen: "Manuel Neuer ist aktuell unsere Nummer eins, er ist unser Kapitän. Marc, der ebenfalls auf Weltklasse-Niveau agiert, wird seine Chancen bekommen. Dann wird man sehen was passiert. Manuel muss seine Leistungen zeigen, das weiß er auch."

... die Situation des deutschen Fußballs: "Wir müssen uns viele Gedanken machen, weil es Bereiche gibt, wo wir von anderen Nationen überholt worden sind. Das ist ein sehr umfangreiches Thema. Im Fußball ist eine körperliche Grenze erreicht, was die Schnelligkeit und die Ausdauer betrifft. Es gibt immer mehr Zeitdruck und engere Räume für die Spieler. Wir müssen im kognitiven Bereich besser ausbilden: Wer handelt unter dem Zeitdruck und der Enge des Raumes am besten, wer kann es am besten umsetzen? Ein weiterer Punkt: Die individuelle Fähigkeit, das Eins-gegen-Eins in der Enge."

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