Olympia-Held mischt die Bundesliga auf
ranSicht: Jogi, nimm' Serge Gnabry mit zur WM!
- Aktualisiert: 09.04.2018
- 16:01 Uhr
- ran.de / Victoria Kunzmann
Fünf Tore in den vergangenen fünf Spielen, zuletzt gegen Frankfurt: Serge Gnabry ist bei der TSG 1899 Hoffenheim in Hochform. Im Gegensatz zu einigen Nationalmannschaftskollegen ist er torgefährlich und variabel. Das muss Joachim Löw berücksichtigen und Serge Gnabry mit nach Russland nehmen. Das ist zumindest die Meinung der ran-Redakteurin. Eine ranSicht.
München - Wer die nackten Zahlen betrachtet, kann nicht anders. Nein, der muss sogar unumwunden zugeben: Serge Gnabry macht einen verdammt guten Job in Hoffenheim. 19 Bundesliga-Spiele, acht Tore, sechs Vorlagen. In den vergangenen fünf Spielen traf Gnabry fünf Mal, zuletzt am Sonntag beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt.
Seit Ende November mischt Gnabry in dieser Saison regelmäßig die Bundesliga auf, zuvor fiel er wochenlang wegen einer Kapselverletzung und später aufgrund einer Oberschenkelzerrung aus. Die Leistung, die er seitdem zeigt, ist beeindruckend – für Hoffenheim, seinen eigentlichen und baldigen Arbeitgeber FC Bayern und hoffentlich auch für Jogi Löw und das DFB-Team.
Schürrle, Götze, Draxler: Gnabry ist besser als seine Konkurrenten
Dieser hatte Serge Gnabry zuletzt vernachlässigt und in den Testspielen gegen Spanien und Brasilien nicht einmal nominiert. Stattdessen liefen beispielsweise Paris Julian Draxler oder Leverkusens Julian Brandt im Mittelfeld auf. Vergleicht man die Liga-Statistiken von Serge Gnabry mit denen seiner direkten Konkurrenten in der Nationalmannschaft, kann lediglich Leroy Sane (27 Liga-Spiele, neun Tore, zwölf Vorlagen) mit ihm mithalten. Doch der blieb im DFB-Trikot zuletzt überraschend blass.
Und die anderen? Julian Draxler brachte in 26 Liga-Spielen, drei Tore und fünf Vorlagen zustande. Und das in der Ligue 1, einer eher mittelmäßigen Liga. Andre Schürrle kommt in 14 Liga-Spiele auf ein Tor und sechs Vorlagen. Bei Mario Götze sind es in 19 Liga-Spielen, zwei Tore und sechs Vorlagen. Julian Brandt bringt es immerhin in 28 Liga-Spiele auf neun Tore und sechs Vorlagen.
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Gnabry brilliert nicht nur auf Linksaußen
Gnabrys großer Vorteil: Er ist flexibel einsetzbar, sowohl auf dem rechten, als auch auf dem linken Flügel, zudem abschlussstark, beherrscht Distanzschüsse ebenso präzise wie Schüsse aus nächster Nähe zum Tor. Julian Nagelsmann vertraut ihm sogar als hängende Spitze. Zusammen mit Naby Keita hat er in dieser Saison die meisten Weitschusstore geschossen (4), auch im Eins-gegen-Eins ist Gnabry eine Waffe.
Gerade Löw müsste diese Variabilität imponieren. Nach seinem ersten A-Länderspiel sagte er damals: "Serge hat sehr gute Möglichkeiten und Fähigkeiten und hat es gut gemacht. Er hat einen sehr starken Tordrang, ist technisch gut und hat viel Tempo in seinen Aktionen."
Aktuelle Form ist wichtiger als Routine
Dennoch kommt der gebürtige Stuttgarter erst auf zwei Länderspiele (drei Tore im Spiel gegen San Marino). Dabei war es sogar die Nationalmannschaft, der Gnabry zur Höchstform verhalf: Bei Olympia 2016 war er der beste Spieler der deutschen U21.
Auch wenn Jogi Löw gerne auf seine Stammspieler und Routiniers vertraut: In diesem Fall sollte er auf die aktuelle Form schauen und das deutsche Mittelfeld torgefährlicher, laufstärker und variabler machen. Das bedeutet: Serge Gnabry mitnehmen und auf eine Stammkraft verzichten, etwa Andre Schürrle oder Mario Götze.
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