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Löw verzichtet bei WM auf Bayern-Stürmer

ranSicht: Wagners Ausbootung ist nicht nachvollziehbar

  • Aktualisiert: 15.05.2018
  • 15:43 Uhr
  • ran.de / Marcus Giebel
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© Getty Images
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Ohne Sandro Wagner fahr'n wir zum WM. Der Stürmer von Bayern München wurde von Bundestrainer Joachim Löw nicht in den vorläufigen Kader berufen. Die Begründung klingt fadenscheinig. Ein Kommentar von ran-Redakteur Marcus Giebel.

München - Manuel Neuer darf also während des DFB-Trainingslagers Ende Mai vorspielen und an seiner Fitness feilen. Für Mario Götze ist der WM-Zug nach einer Saison zum Vergessen dagegen bereits abgefahren. Beides absolut nachvollziehbar. Doch wirklich angreifbar macht sich der Bundestrainer mit einer Personalentscheidung im Angriff.

Nils Petersen steht statt Sandro Wagner im 27er-Aufgebot. Diese Entscheidung legt die Vermutung nahe, dass Löw unbedingt mit einer Überraschung à la David Odonkor aufwarten wollte. Was ihm zweifellos auch gelungen ist - auch wenn die Personalien bereits Stunden vor der offiziellen Verkündung durchsickerten.

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Löw lobt Petersens Joker-Qualitäten

Doch nachvollziehbar ist die Wahl nicht. Löw lobte Petersen als "guten Joker - immer wenn er reinkommt, ist er sofort da". Problem an der Sache: Der Freiburger hält zwar den Rekord für Bundesligatore als Einwechselspieler, doch seit dem 11. Spieltag stand er bei den Breisgauern immer in der Startelf.

Insgesamt traf der Silbermedaillen-Gewinner von Olympia 2016 in der abgelaufenen Saison in 32 Ligaspielen 15 Mal - ein Tor gelang ihm als Joker. Wagners Bilanz ist ähnlich imposant: In 25 Einsätzen für 1899 Hoffenheim und Bayern München netzte er zwölf Mal ein. Auch bei ihm steht aber nur ein Treffer nach Einwechslung zu Buche. Klassische Joker-Qualitäten bewiesen also beide zuletzt nur rudimentär.

Wagner zuletzt fast immer im Kader

Im Gegensatz zu Petersen, der überhaupt zum ersten Mal zur DFB-Auswahl reist, stand der Confed-Cup-Sieger seit einem Jahr mit Ausnahme zweiter Qualispiele im September immer in Löws Kader. Und mit fünf Treffern in acht Einsätzen - wenn auch ein Dreierpack gegen San Marino darunterfällt - hat sich Wagner schnell akklimatisiert.

Während der vergangenen Wochen konnte sich der gebürtige Münchner wohl auch deshalb nur schwer beherrschen, wenn er über seine WM-Chancen referieren musste. Die Nominierung schien für ihn spätestens mit dem Winterwechsel zum Rekordmeister eine Selbstverständlichkeit zu sein.

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Petersen plant schon Urlaub

Dagegen hat Petersen offenbar nie ernsthaft über eine Reise nach Russland nachgedacht. Noch am vergangenen Samstag und dem geschafften Klassenverbleib freute er sich einzig auf den Urlaub und sagte mit Blick auf den potenziellen Relegations-Gegner: "Es gibt andere schöne Orte, wo man nun diese Woche hinfliegen kann - außer Kiel."

Vielleicht hatte der Knipser aus dem Breisgau auch ein Zitat von Löw im Ohr, das aus dem März stammt. Damals kritisierte der Bundestrainer den Spielstil vieler Bundesligisten. "Es ist oft zu hören, wie arbeite ich gegen den Ball. Von Vierer- oder Fünferkette, wie verschiebe ich. Ein Kernproblem ist, dass immer gegen den Ball gearbeitet werden will", sagte er ausgerechnet beim Bundesliga-Spiel zwischen dem SC Freiburg und dem VfB Stuttgart bei "Eurosport".

Damit dürften sich natürlich eher der Sportclub und Petersen als die Bayern und Wagner angesprochen gefühlt haben. Die Kaderbekanntgabe verdeutlicht nun aber, dass Löw das erfolgreiche Spiel mit dem Ball keinesfalls als Voraussetzung für einen Eintritt in seine Auswahl ansieht.

Drei Feldspieler müssen noch weichen

Für Petersen geht es also ab dem kommenden Dienstag darum, sich einen der begehrten Plätze im endgültigen Kader zu sichern. Drei Feldspieler muss Löw aus dem aktuellen Aufgebot bis zum 4. Juni noch streichen.

Diese Bewährungschance inklusive DFB-Schnupperkurs hat sich Petersen als erfolgreichster deutscher Saisontorschütze durchaus verdient. Doch das gilt eben auch für Wagner, der dem Team auch als Typ gutgetan hätte. Dessen Ausbootung hat die Personalien Neuer und Götze zumindest vorerst in den Hintergrund gedrängt.

Marcus Giebel

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