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Löws neuer Nationalstürmer

Sandro Wagner im DFB-Team: Das fehlende Teil im Charakter-Puzzle

  • Aktualisiert: 22.02.2018
  • 15:08 Uhr
  • ran.de / Dominik Kaiser
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© 2016 Getty Images
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Sandro Wagner liefert seit zwei Jahren Top-Leistungen, trotzdem zählt der Stürmer nicht gerade zu den Lieblingen der Fans. Dabei könnte der Angreifer dem Weltmeister etwas geben, das dem Team seit Jahren fehlt.

München - "Ich bin in meinen Augen seit einiger Zeit der mit Abstand beste deutsche Stürmer", tönte Hoffenheims Angreifer Sandro Wagner im Dezember 2016 in der "Bild" und sorgte für viel Diskussionsstoff. Dass er zumindest zu den Besten der Republik gehört, erkannte auch Bundestrainer Joachim Löw und nominierte Wagner für den Confed Cup in Russland.

"Er hat eine andere Art und Weise zu spielen. Er bringt eine andere Note ins Spiel", begründete Löw die Entscheidung für den bulligen Mittelstürmer. Dabei könnte, neben den sportlichen Argumenten, vor allem Wagners Charakter den Ausschlag ins Positive gegeben haben. 

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Wagner hat die Bayern-DNA

"Sandro ist ein Typ, ein Charakterkopf, der auf dem Platz durch seine Spielweise polarisiert", resümierte Alexander Rosen, Hoffenheims Direktor Profifußball, die Nominierung. Wer Wagner einmal kennengelernt hat weiß genau, was Rosen meint.

Der 29-Jährige trug 13 Jahre lang das Trikot des FC Bayern (1995 – 2008), saugte die DNA des deutschen Rekordmeisters völlig in sich auf. Wagner ist ein Erfolgsbesessener, der trotz vieler sportlicher Rückschläge, niemals an seiner Qualität zweifelte. Beispiel gefällig? Auf die Frage der "B.Z.", wie er seine Leistungsexplosion nach schwachen Jahren in Berlin und Bremen erklärt, antwortete Wagner: "Das ist keine Explosion. Das ist meine Qualität!"

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Wagner kann ein Vorbild sein

Der Münchner bringt die perfekte Mischung aus Ehrgeiz und Humor mit, um bei einem Turnier auch jungen Spielern ein Vorbild zu sein. Während in Berlin andere Profis im Dienst-Audi auf das Klub-Gelände düsten, kam der 1,94 Meter (!) große Wagner in bester Laune mit einer Vespa zum Training. Über sich selbst lachen kann er.

Selbst nach seiner Ausmusterung bei Hertha BSC ließ sich Wagner nicht hängen und vermied es, schlechte Stimmung zu verbreiten. Obwohl er allein auf ein Tor schießen musste. Ohne das Team. Für einen Fußball-Profi nicht selbstverständlich. Er kann seine Erfahrungen beim Confed Cup so an die Akteure weitergeben, die eventuell nicht zu den erhofften Einsatzzeiten kommen werden.

Wagner ist erfrischend ehrlich. Was er von Social Media und den Fan-Pages gerader junger Spieler hält, verriet er dem Kicker: "Vieles meiner Fußball-Kollegen finde ich nur noch peinlich und zum Fremdschämen. Was sie teilweise auf diesen Seiten von sich geben, das ist für mich nicht nachvollziehbar."

Gegnerische Fans als Motivation

Als er für Darmstadt spielend jubelnd auf die Berliner Fankurve zulief, zog er die Wut vieler Fußball-Fans auf sich. Sympathien waren Wagner noch nie wichtig. 

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"Pfiffe gehören dazu, und sind legitim. Der Zuschauer bezahlt Geld für ein Fußballspiel und darf sich verhalten, wie er will. Wenn überhaupt, dann beeinflusst mich das positiv …", gab der Stürmer im "B.Z."-Interview zu. Es ist genau dieser Charakterzug, der einem Teil der doch braven Jungs aus der Nationalmannschaft aktuell fehlt.

Wagner könnte im Löw-Team damit eine besondere Rolle einnehmen. Mit ihm holt sich der Bundestrainer einen Spieler dazu, dem seine äußerliche Wahrnehmung egal ist. Der bewusst Aktionen einstreut, nur um zu provozieren. Und genau die können am Ende den Unterschied machen – wie Sandro Wagner.

Dominik Kaiser

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