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Deutsches Fußballmuseum veröffentlicht Online-Lexikon jüdischer Fußballer

  • Aktualisiert: 27.01.2022
  • 12:35 Uhr
  • SID
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© FIRO/FIRO/SID/
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Das Deutsche Fußballmuseum hat mit einer besonderen Aktion am Donnerstag den Opfern des Holocausts gedacht.

Dortmund (SID) - Das Deutsche Fußballmuseum hat mit einer besonderen Aktion am Donnerstag den Opfern des Holocausts gedacht. Zum internationalen Gedenktag veröffentlichte die Institution des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) unter dem Titel "Niemals vergessen" ein Online-Lexikon verfolgter jüdischer Fußballer. Das Werk befasst sich mit den Lebensgeschichten von mehr als 200 jüdischen Spielern und Funktionären, die bis zur Zeit des Nationalsozialismus den deutschen Fußball prägten. 

Unter anderem beteiligten sich Bayern München, Schalke 04 oder Eintracht Frankfurt mit ihren Vereinsarchiven an der Zusammenstellung. "Die Nationalsozialisten löschten nicht nur Leben aus, sondern auch Erinnerungen", sagte Museumsdirektor Manuel Neukirchner: "Die Konterfeis sportlich erfolgreicher Juden wurden aus Sammelalben entfernt, ihre Namen von Gedenkplatten gekratzt, ihre Gesichter aus Vereinsfotos herausretuschiert und ihre Erfolge aus Rekordlisten gestrichen."

Mit dem Lexikon wolle das Museum "auf das Schicksal verfemter und ermordeter jüdischer Sportpioniere aufmerksam machen, die dem Fußball in Deutschland einst wichtige Impulse gaben. Zudem ist es unser Anliegen, ein permanentes Zeichen gegen jede antisemitische und rassistische Tendenz im heutigen Fußball zu setzen", führte er aus. Unter anderem beinhaltet das Werk die Biografie des siebenmaligen Nationalspielers Julius Hirsch, der im KZ Auschwitz ermordet wurde. 

Auch viele Erst-, Zweit- und Drittligisten gedachten am Donnerstag unter der Botschaft "Nie Wieder" den Opfern des Holocausts. "Es gab Opfer, Mitläufer und Täter - auch beim FC Bayern", sagte der Münchner Vorstandsboss Oliver Kahn: "Wir alle müssen die Erinnerung an unsere Geschichte aufrechterhalten. Wir sind kommenden Generationen und Opfern gegenüber verpflichtet, dafür zu sorgen, dass es keine Mitläufer und Täter mehr geben wird."


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