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Ehemaliger Vizepräsident Milkoreit kritisiert DFB-Spitze

  • Aktualisiert: 09.07.2018
  • 12:17 Uhr
  • SID
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© AFPSIDFRIEDEMANN VOGEL
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Der ehemalige DFB-Vizepräsident Rainer Milkoreit ist besorgt wegen der wachsenden Entfremdung zwischen Nationalmannschaft und Fans.

Berlin - Der ehemalige DFB-Vizepräsident Rainer Milkoreit ist besorgt wegen der wachsenden Entfremdung zwischen Nationalmannschaft und Fans und kritisiert die aktuelle DFB-Spitze für den Umgang mit Mesut Özil. "Das Krisenmanagement der DFB-Spitze nach dem WM-Aus war kein gutes, das gilt insbesondere für die Causa Özil", sagte Milkoreit dem SID: "Das Problem wurde am Anfang unterschätzt und hat mittlerweile eine Tragweite erreicht, die es schwierig macht, es zu lösen."

Es werde sehr schwer werden, sagte der Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV), "unbeschadet aus dieser Nummer herauszukommen ? das gilt für Mesut Özil ebenso wie für Oliver Bierhoff". 

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"Hilfe von außen anzunehmen"

Eine Lösung könne nur im Team entstehen. "Wenn jeder für sich alleine seine eigene Kommunikationsstrategie verfolgt, wird es ganz schwierig werden", sagte Milkoreit. Die DFB-Spitze solle sich nicht scheuen, "Hilfe von außen anzunehmen". Im deutschen Fußball gebe es genügend erfahrene Leute.

Mit Besorgnis betrachtet Milkoreit die wachsende Distanz zwischen Nationalmannschaft und Basis. "Man stellt schon eine Entfremdung zwischen den Fans und der Nationalmannschaft fest. In den vergangenen Monaten war mehr denn je erkennbar, dass die Spieler kaum noch erreichbar sind für die Fans. Das ist bedenklich, und da sind uns andere Nationen weit voraus", sagte Milkoreit, der von 2010 bis 2016 DFB-Präsidiumsmitglied war, zuletzt in der Funktion des für den Breitensport zuständigen Vize-Präsidenten.

Kritik an der Bezeichnung "Die Mannschaft'

"Ein paar Marketingmaßnahmen" müsse man hinterfragen, ergänzte er: "Zum Beispiel die Bezeichnung 'Die Mannschaft' - das ist die Nationalmannschaft, nicht die Mannschaft. Warum wir diese weltweit gängige Bezeichnung in Deutschland nicht mehr führen, erschließt sich mir nicht. Sollte diese Bezeichnung mal als Integrationsmaßnahme gedacht gewesen sein, muss man jetzt selbstkritisch feststellen, dass sie das nicht ist." 

Das Ziel müsse sein, "den Fans das Gefühl zurückzugeben, sagen zu können: Das sind meine Stars. Die Rückkehr in die Erfolgsspur allein wird dazu nicht ausreichen."

Milkoreit ist davon überzeugt, dass das WM-Aus und die Vorgänge danach "nicht zum Niedergang des deutschen Fußballs" führen werden. "Er wird das aushalten, er ist stark genug", sagte er. Voraussetzung seien allerdings "behutsame, wohl durchdachte Entscheidungen, kein Aktionismus".

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