• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Jugend-Fußball

Fußball ohne Keeper aber mit vier Toren: Jugend-Reform in Bayern

  • Aktualisiert: 28.03.2019
  • 13:30 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
Article Image Media
© imago images / Hartenfelser
Anzeige

Weniger Spieler auf dem Platz, kein Torwart, dafür viel Rotation. Der Bayerische Fußball-Verband stellt den Fußball für die jüngsten Jahrgänge auf den Kopf. 

München – Erst das Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft in Russland, dann der Abstieg aus der Nations League, zudem noch das schwache Abschneiden der deutschen Vereine in der Champions League.

Der deutsche Fußball durchlebt eine schwierige Zeit. Dementsprechend laut sind die Forderungen, die Nachwuchsarbeit zu reformieren.

Anzeige

BFV: Wir müssen etwas ändern

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat nun einen Anfang gemacht. Am Dienstag wurden alle 2968 Fußballvereine in Bayern, die mindestens eine Jugendmannschaft haben, über eine zum 1. Juli geltende Reform informiert. "Wir müssen etwas tun", sagt Florian Weißmann, der Jugendleiter beim BFV, gegenüber dem Kicker. "Vieles in unserer Ausbildung passt nicht mehr."

Die Reform beinhaltet folgende Änderungen für die G-Junioren (U6/U7) und die F-Junioren (U8/U9):

  • Die Kinder spielen nur noch Drei-gegen-drei auf vier Mini-Tore oder zwei etwas größere Tore. Einen Torwart gibt es nicht.
  • Turniere und Kinderfestivals ersetzen das bisherige Ligen-System
  • Nach einem festen Rotationsprinzip wird reihum eingewechselt, sodass jedes Kind seine Spielzeit bekommt. Dadurch soll verhindert werden, dass immer nur die besten Spieler auf dem Platz stehen

Der jüngere E-Jugend-Jahrgang (U10) soll seine Spiele ebenfalls in Turnierform austragen. Hier wird im Fünf-gegen-fünf auf Handball-Tore oder Mini-Tore gekickt.

  • Ein Torwart soll ab diesem Jahrgang zwar zum Einsatz kommen.
  • Dieser muss aber nach jedem Spiel wechseln.
  • Erst ab der U 11 soll es einen festen Schlussmann geben.

Kindern das Gefühl geben, wichtig zu sein

Weißmann will mit den Veränderungen vor allem die Freude am Fußball befeuern. "Viele verlieren den Spaß, weil sie schon von klein auf wenig eingesetzt werden und man ihnen das Gefühl gibt, nicht wichtig zu sein", erklärt er. Da bald weniger Spieler auf dem Platz stehen werden, soll jedes Kind mehr Ballkontakte haben und somit mehr Einfluss auf das Spiel nehmen.

Dass Torhüter sich nun erst später voll auf das Torwartspiel fokussieren können, ist laut seiner Einschätzung kein Nachteil: "Zum einen muss heutzutage auch der Torwart mitspielen, siehe Manuel Neuer. Zum anderen reicht die Spezialisierung ab 11 Jahren. Mit 7 weiß noch keiner, ob er mal ein guter Keeper wird. So lernen die Kinder, auf jeder Position zu spielen."

Du willst die wichtigsten Fußball-News direkt auf dein Smartphone bekommen? Dann trage dich für unseren WhatsApp-Service ein unter http://tiny.cc/ran-whatsapp


© 2024 Seven.One Entertainment Group