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Sommermärchen-Skandal: Kein Ende der Ermittlungen in Sicht

  • Aktualisiert: 02.08.2016
  • 13:15 Uhr
  • SID
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© firo Sportphotofiro SportphotoSID
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In der WM-Affäre ist auch ein Dreivierteljahr nach der Razzia beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) noch kein Ende der Ermittlungen in Sicht.

Frankfurt/Main - In der WM-Affäre ist auch ein Dreivierteljahr nach der Razzia bei Deutschen Fußball-Bund (DFB) noch kein Ende der Ermittlungen gegen die früheren DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Wolfgang Niersbach sowie den ehemaligen Generalsekretär Horst R. Schmidt in Sicht. Das bestätigte die Frankfurter Staatsanwaltschaft dem "SID". 

Gegen alle drei Ex-Funktionäre, deren Häuser bereits am 3. November 2015 im Zusammenhang mit einer weiterhin ungeklärten Zahlung von 6,7 Millionen Euro der deutschen WM-Organisatoren von 2006 an den Weltverband FIFA durchsucht worden waren, ermittelt die Behörde wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung rund um die Vergabe des WM-Turniers. "Wann und gegebenenfalls wie das Verfahren abgeschlossen werden wird, kann und will ich nicht prognostizieren", sagte Oberstaatsanwältin Nadja Niesen: "Ich kann lediglich bestätigen, dass die Ermittlungen andauern. Zu einzelnen Ermittlungshandlungen werden keine Angaben gemacht."

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Es geht um 6,7 Millionen Euro

Niesen bezog sich auf einen Bericht der "Bild-Zeitung" (Dienstag-Ausgabe) über Fortschritte der Ermittler bei der Aufklärung. Demnach seien die bekannten Einlassungen von WM-Organisationschef Franz Beckenbauer laut eines Ermittlungsvermerks "auszuschließen" und Verbindungen zur Wiederwahl des früheren FIFA-Präsidenten Joseph S. Blatter (Schweiz) im Jahr 2002 möglich.

Konkret geht es um 6,7 Millionen Euro, die 2005 vom deutschen WM-Organisationskomitee über die FIFA mutmaßlich an den früheren adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus überwiesen worden ist. Exakt diese Summe soll drei Jahre zuvor in Form von Vorleistungen von Beckenbauer und Louis-Dreyfus an den früheren FIFA-Skandalfunktionär Mohamed bin Hammam nach Katar geflossen ist.

Für die Überweisung an die FIFA täuschten die WM-Macher vorsätzlich einen Anlass (WM-Kulturprogramm) vor. Weil sich die Zahlung durch den vorgeschobenen Verwendungszweck für den DFB allerdings später auch steuermindernd auswirkte, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung.


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