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Klatsche für Klatsche in der Oberliga

SpVgg Burgbrohl: Die schlechteste und tapferste Mannschaft Deutschlands

  • Aktualisiert: 17.05.2017
  • 12:01 Uhr
  • ran.de
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© SpVgg Burgbrohl/Facebook
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Woche für Woche holt sich die SpVgg Burgbrohl in der Oberliga eine Klatsche ab. Die sportlichen Demütigungen haben aber Gründe. Und haben sich auch gelohnt.

München - Daniel Flurche bekommt in der 89. Minute rund 30 Meter vor dem gegnerischen Tor den Ball. Ein kurzer Blick, ein Schuss und der Ball segelt über den Torhüter ins Netz.

Der anschließende Jubel beschreibt das Kuriosum bei der SpVgg Burgbrohl wohl am besten. Denn Flurches Treffer am vergangenen Samstag ist das 1:11 gegen den FC Karbach. Der Ehrentreffer, wenn auch ein ganz besonderer, der ausgiebig und lautstark gefeiert wird. Ein kleines Fußball-Wunder.

Denn es ist das erste Tor des Oberligisten in der Rückrunde, das neunte insgesamt, bei satten 253 Gegentoren. Die SpVgg mag die wohl schlechteste Mannschaft Deutschlands sein, sie ist aber vor allem die tapferste. Denn vor jedem Anpfiff steht fest: Für Burgbrohl geht es nur darum, die Niederlage so erträglich und niedrig wie möglich zu gestalten. Was aber nur sehr selten gelingt. Doch das hat gute Gründe.

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Fast der ganze Kader weg

Im vergangenen Sommer verlor der Klub einige Spieler, nach einer sportlich desaströsen Hinrunde sogar fast den kompletten Kader. Die logische Folge: Die Mannschaft sollte zurückgezogen werden.

Aber: Das wäre nicht nur mit erheblichen Kosten verbunden gewesen, sondern hätte auch zur Folge gehabt, dass die 2. Mannschaft hätte absteigen müssen. Die spielte in der Kreisliga C zum damaligen Zeitpunkt aber um den Aufstieg mit. "Die ganze Arbeit wäre bei einem Rückzug dahin gewesen", sagte Trainer Thorven Fiedler, der nun beide Mannschaften trainiert.

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Die Lösung für die Oberliga waren Hobbykicker. Es wurde ein Team auf die Beine gestellt, das hauptsächlich aus ehemaligen oder derzeit inaktiven Spielern der 2. Mannschaft besteht. So konnte die 2. Mannschaft fast komplett zusammenbleiben und den Aufstieg tatsächlich unter Dach und Fach bringen, während die erste Mannschaft nicht nur Woche für Woche bis zu 200 Kilometer zurücklegt, sondern sich auch noch tapfer und unermüdlich ihre Klatschen abholt. Doch die Freude am Fußball überwiegt, und immerhin können nur die wenigsten C-Liga-Kicker von sich behaupten, Oberliga-Erfahrung gesammelt zu haben. Auch wenn die immerhin sechs Klassen Unterschied an jedem Spieltag nicht zu übersehen sind.

"Wir sind Sportler. Wir verlieren natürlich auch nicht gerne. Für die Motivation müssen wir uns kleine Ziele setzen. Zum Beispiel in den ersten zehn Minuten kein Gegentor kassieren", sagte Fiedler. Oder aber den ersten eigenen Treffer bejubeln.

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Unter 200 Gegentoren bleiben

Auch für die letzte Partie dieser so ungewöhnlichen Saison hat sich Fiedler noch einmal ein Ziel gesetzt: Unter 200 Gegentoren mit seiner neu formierten Truppe zu bleiben, 189 sind es bislang. Zweistellig darf es also werden, mehr als ein 0:10 aber wiederum auch nicht.

Der Gegner ist ja bekanntlich sowieso übermächtig, aber am 34. Spieltag am kommenden Samstag geht es zum TSV Schott Mainz. Der Tabellenführer steht bereits als Aufsteiger fest. Vielleicht ist aber genau das die Chance auf ein weiteres, kleines Fußball-Wunder.

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