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WM-Skandal 2006: Bin Hammam war zu Aussage bereit

  • Aktualisiert: 04.11.2017
  • 17:49 Uhr
  • SID
Article Image Media
© AFPSIDJUNG YEON-JE
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Im Skandal um die Fußball-WM 2006 ist die Schlüsselfigur Mohammed Bin Hammam im April 2016 vorübergehend zu einer Aussage bereit gewesen.

Köln - Im Skandal um die Fußball-WM 2006 in Deutschland ist die Schlüsselfigur Mohammed Bin Hammam (Katar) im April 2016 vorübergehend zu einer Aussage bereit gewesen. Eine entsprechende Meldung des Nachrichtenmagazins Der "Spiegel" auf Grundlage von Protokollen der Ethikkommission des Weltverbandes FIFA bestätigte Vizepräsident Rainer Koch vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) am Samstag auf "SID"-Anfrage.

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"Später hat Bin Hammam im Rahmen der Korrespondenz zwischen unseren Anwälten seine Bereitschaft zu einer Befragung zurückgezogen", sagte Koch. Von einer vergebenen Chance zur Auflösung des seit über zwei Jahren über dem Verband schwebenden Rätsels um Zweck und Verbleib von 6,7 Millionen Euro aus dem WM-Etat könne deswegen, anders als in der Spiegel-Meldung kolpotiert, keine Rede sein. "Dass wir über Anwälte zu Bin Hammam Kontakt hatten und sogar den Botschafter von Katar zur Vermittlung eingeschaltet haben, zeigt doch, dass wir wirklich alles getan haben, um aufzuklären."

Besonders vom ehemaligen FIFA-Funktionär Bin Hammam erhofft sich der DFB Aufklärung über den bis heute ungeklärten Zweck der über den Weltverband FIFA geleiteten Millionen-Zahlung der WM-Macher aus dem Jahr 2005 an den französischen Unternehmer Robert Louis-Dreyfus.

Lebenslang gesperrt

Die gleiche Summe war mehrere Jahre zuvor auf dem Konto einer Firma Bin Hammams, der bei der FIFA lange als Strippenzieher galt und inzwischen wegen Korruption lebenslang gesperrt ist, eingegangen. Diese Überweisung war von einem Konto des damaligen WM-Chefs Franz Beckenbauer ausgegangen. Ein Zusammenhang zwischen beiden Zahlungen ist von mehreren Beteiligten ohne Nennung konkreter Gründe schon mehrfach bestätigt worden. 

In der WM-Affäre sind seit über einem Jahr staatliche Behörden in Deutschland und der Schweiz mit Untersuchungen beschäftigt. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt gegen die ehemaligen DFB-Bosse Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger sowie den früheren Verbands-Generalsekretär Horst R. Schmidt wegen des Verdachts auf Steuerhinterziehung in einem besonders schweren Fall. Der DFB erhielt im vergangenen Monat wegen des Skandals einen Steuernachzahlungsbescheid über fast 20 Millionen Euro aufgrund der nachträglich aberkannten Gemeinnützigkeit für 2006. 

Wie ohne Auskünfte von Bin Hammams die Hintergründe des WM-Skandals aufgehellt werden können, ist weiterhin unklar. "Wir hoffen vor allem auf die Steuerermittlungsbehörden", sagte Koch dem "SID" zur nach wie vor verfahrenen Situation.

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